Löwenknochen für asiatischen "Tigerwein"

 
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Löwenknochen für asiatischen "Tigerwein"

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Gepostet: 28.08.2012 - 08:12 Uhr  ·  #1
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Sie gelten als Könige der Tiere. Wahrhaft majestätisch streifen diese Löwen durch Südafrikas Savannen. Doch die Großkatzen sind in Gefahr: Grund ist die wachsende Nachfrage nach ihren Knochen in Asien. Für diese Gebeine zahlen Käufer in Laos oder Vietnam bis zu achttausend Euro. Sie machen daraus "Tigerwein", einen Trank, dem Heilkräfte zugeschrieben werden. Da es in Asien aber kaum noch Tiger gibt, steigt dort der Bedarf an Knochen von Löwen. Werner Roets, Ranger im Dinokeng-Wildpark: "Ein ganzes Skelett kann bis zu hunderttausend Rand bringen. Wenn man diese Knochen zusammensammelt, bringen sie immer noch 60.000 Rand." Rund 8000 Löwen leben in Südafrika, 5000 davon in Gefangenschaft. Viele werden für die Jagd aufgezogen. Großwildjäger legen bis zu 15.000 Euro auf den Tisch, um einen Löwenkopf als Trophäe mit nach Hause zu nehmen. Jetzt können die Löwenzüchter auch die restlichen Knochen der erlegten Großkatzen zu Geld machen, die bisher an Hunde verfüttert wurden. Tierschützer befürchten, dass Wilderer sich von der Aussicht auf schnelles Geld locken lassen. Etienne Toerien, Dinokeng-Wildpark: "Die Zahl der Löwen nimmt immer mehr ab und wir sorgen uns, dass Löwen zu einer bedrohten Art werden, wie schon die Nashörner." Die Züchter sehen das anders. Nach ihrer Ansicht kann der kontrollierte Verkauf der Katzengebeine die Gefahr durch Wilderer verringern. Pieter Potgieter, südafrikanischer Raubtierzüchterverband: "Wenn man Löwenknochen legal erwerben kann, warum sollte jemand das Risiko und die Kosten durch Wilderei eingehen?" Von 2008 bis 2010 ist die Zahl der Genehmigungen zum Export von Löwenknochen um das Zehnfache gestiegen - von 60 auf über 610. Tierschützer fordern in einer Online-Petition, diesen Handel zu verbieten, wie schon bei Tigerknochen oder Nashorn-Hörnern. Doch die Wirkung dieser Forderung ist fraglich. Paul Funston, Technische Univeristät Pretoria: "Ich glaube nicht, dass das Problem mit Initiativen gegen Wilderer oder schärferen Gesetzen auf lange Sicht in den Griff zu bekommen ist." Ob die Nachfrage nach Löwenknochen wirklich zu mehr Wilderei führt, bleibt abzuwarten. Während Tierschützer das Treiben ein für alle Mal stoppen wollen, sehen die Züchter in einem kontrollierten Handel den besten Weg, diese majestätischen Tiere zu schützen.
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