Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

 
Azubi
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Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 13.02.2017 - 11:28 Uhr  ·  #1
Hallo,

Ich bin neu hier, und hoffe ihr koennt mir einen guten Tipp zu Kokoserde-Substrat geben .

Es geht um verschiedene Zimmerpflanzen in einer Stadtwohnung. Es sind keine speziellen Pflanzen, z.b. Gruenlilien, Dreimasterblumen, und einiges von dem ich nicht mal den Namen weiss, aber einfach 0815-Zeugs.

Bisher habe ich einfache Blumenerde vom Baumarkt verwendet, hatte aber Probleme mit:
-) Schimmelbildung auf der Erde
-) Trauermuecken (einmalige Plage)
-) torffrei-nachhaltig ist mir lieber

Fuers Fruehjahrs-umtopfen ueberlege ich nun auf ein neues Substrat umzusteigen, und um die obigen Probleme zu vermeiden soll ja Kokoserde ganz gut sein. Z.b. die hier: xxxx

Fuer eine eher klein bemessene Stadtwohnung sind die Bricks auch ideal zum Aufbewahren. Ich wuerde im Topf unten eine kleine Schicht Blaehton zur Drainage einfuellen, und oben eben die Kokoserde. Zum Duengen nehme ich Substral-duengestaebchen (damit habe ich bisher gute Erfahrung gemacht). Wie ist denn eure Erfahrung mit Kokoserde als Substrat?

Meine Frage: Soll ich der Kokoserde noch irgendwas zusaetzlich beimischen, oder rein die Kokoserde nehmen? Ich habe gelesen dass Perlite wegen etwa Wasserspeicherfaehigkeit & Durchlueftungsverbesserung hilfreich sein soll, aber das wenig-staubende 2/6 Perlite gibts bei mir nur in Grosspackungen, und weder brauch ich soviel noch hab ich dafuer den Lagerplatz; ich finds auch farblich nicht schoen. Ist stattdessen etwa Seramis Ton-granulat als Beimischung hilfreich/gut (z.b. 80% Kokoserde, 20% Seramis)? Oder etwas anderes? Oder gar nichts beimischen und einfach die reine Kokoserde nehmen? Blumenerde selbst will ich nicht beimischen, weil ich ja von der aus oben genannten Gruenden wegkommen will. Ich will auch nichts staubendes oder sonstwie besonders Dreck machendes -> Toepfe koennen auch mal irrtuemlich umgestossen werden, und idealerweise soll dann die Reinigung eher einfach von der Hand gehen.

Die Pflanzen sind kein spezielles Hobby von mir, sie sollen die Wohnung einfach angenehmer gestalten. Daher suche ich vor allem eine Loesung die robust und einfach in der Handhabung ist -> am besten auch dasselbe Substrat fuer alle Toepfe (bzw. nur je nach Pflanze das konkrete Mischverhaeltnis aendern). Die Pflanzen muessen auch nicht praechtigst aufbluehen, einfach normal wachsen. Und da es nur um eine paar handvoll Toepfe geht, kann das Substrat preislich auch etwas teurer sein (siehe z.b. ev. Seramis zur Beimischung; nur Seramis als Substrat, also ganz ohne Kokoserde, wuerde mir vom Aussehen aber nicht so gefallen...).

Danke euch !
Nebet Wadjet
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Re: Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 13.02.2017 - 14:25 Uhr  ·  #2
Hallo und herzlich willkommen bei uns Greenen!

Ich habe deinen Link gelöscht, wir sind da etwas vorsichtig mit Werbung und möchten das hier nicht im Forum.
Zitat
Bisher habe ich einfache Blumenerde vom Baumarkt verwendet, hatte aber Probleme mit:
-) Schimmelbildung auf der Erde
-) Trauermuecken (einmalige Plage)
-) torffrei-nachhaltig ist mir lieber

-> das hört sich schwer danach an, als ob du deine Pflanzen viel zu feucht hältst.
Und zu torffrei - es gibt mittlerweile Kübelpflanzen- bzw. Blumenerde, die torffrei ist. Die ist höherpreisig, aber es lohnt sich.
Reines Kokossubstrat halte ich persönlich für komplett ungeeignet. Das nehme ich nur als Ersatz für Anzuchterde.
Es ist vollkommen ohne Nährstoffe für die Pflanze, du musst also regelmäßig düngen. Außer du hast eine, die tatsächlich vorgedüngt ist - aber das steht dann explizit auf der Verpackung.
Gute Blumen- bzw. Kübelpflanzenerde ist zumeist vorgedüngt und hält in der Regel zwischen vier bis sechs Wochen.
Du kannst das Kokossubstrat aber problemlos unter die Kübelerde mischen, da wird sie schön locker, luft- und wasserdurchlässig.

Wenn du komplett von Blumenerde wegkommen möchtest, warum nimmst du nicht Seramis (Argument: es gefällt mir nicht vom Aussehen, zähle ich jetzt mal nicht, es kommt ja darauf an, dass es deinen Pflnazen gut geht und nicht, ob dir das gefällt .)..? Oder gehst dann gleich auf Hydrokultur?
Azubi
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Re: Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 13.02.2017 - 16:18 Uhr  ·  #3
Hallo Mara23,

Erstmals danke fuer deine Antwort & Ideen!

Ich giesse einmal die Woche, ueberschuessiges Wasser rinnt in den Untersetzer ab. Trotzdem scheints zu viel zu sein ...

Ich bin auch gerne fuer "normale" Blumenerde offen, ich weiss aber nicht welche hier besonders qualitativ und bekanntermassen "plagefrei" ist. Die Trauermuecken habe ich mir letztes Jahr mit neuer Blumenerde eingeschleppt (es wurden nur bestehende Pflanzen umgetopft), und auch der Schimmel bildet sich bei mir nicht auf allen Erden gleich. In einem Topf habe ich am Topfrand, wo sich das Torfsubstrat nach einiger Zeit richtig weggeloest hat, neue Blumenerde nachgefuellt -> und den Schimmel hab ich nur auf der neuen Erde bekommen.
Da ich etwas empfindlich bzgl. Atemwegserkrankungen bin, ist gerade der Schimmel fuer mich ein relativ wichtiges Thema.

Deshalb kam mir die Idee, mal die Kokoserde zu probieren, denn die Ziegel werden ja erhitzt, und sie soll per se pilzhemmend sein.
Wegen Naehrstoffen: Ich finde die Duengestaebchen sehr praktisch und habe damit wirklich gute Erfahrung gemacht. Ich denke also, dass damit der fehlende Naehrstoffgehalt der Kokoserde selbst kein grosses Problem sein sollte?

Nur Seramis als Substrat: Laut Beschreibung bleiben die Wurzelballen ja in Erde, oder? Nun, die verschimmelte Erde muss erstmals sowieso komplett weg, und dann stellt sich ja erst wieder die Frage welche neue Erde. Und die Duengestaebchen kann ich ja auch nicht wirklich verwenden, oder? Gibts andere erdfreie & effiziente alternativen ausser Hygro, die fuer gaengige Zimmerpflanzen geeignet sind?

Ich bin gerne fuer hochqualitative Blumenerde offen (konkrete Tipps?), oder setze mal probeweise die eine oder andere Pflanze nur in Seramis. Ansonsten bin ich fuer Ideen zur Aufbesserung von Kokoserden-substrat sehr dankbar!
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Re: Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 13.02.2017 - 17:07 Uhr  ·  #4
Hi,

ich bin von Kokos"humus" nicht wirklich überzeugt. Als Terrariensubstrat in Feuchtterrarien ist es super, aber "an der frischen Luft" trocknet es sehr schnell aus und saugt sich danach beim Gießen nicht schnell wieder mit Wasser voll. Richtige Blumenerde ist da sehr viel benutzerfreundlicher. Dazu kommt, dass Kokos"humus" praktisch nährstofffrei ist - bei mir wuchsen erst dann im Terrarium Pflanzen darin, nachdem ich Lehm zugemischt und Regenwürmer und Co. schön viel echten Humus aus Herbstlaub und Futterresten hergestellt und untergemischt hatten.

Wirklich schimmelfreie Blumenerde kenne ich nicht. Schimmel an sich ist ja ein natürlicher Helfer beim Kompostieren, und wo kompostierbares Material da ist (Humus, abgestorbene Pflanzenwurzeln...), da ist auch Schimmel. Mal mehr und mal weniger sichtbar. Selbst im Ofen ausgebackene Erde wird über die Luft sofort wieder mit Schimmelsporen besiedelt, die in feuchter Erde schöne Lebensbedingungen vorfinden.
Oft ist aber das, was wir im Topf für sichtbaren Schimmel halten, in Wirklichkeit ein Kalkrand oder eine Düngerausblühung - Erden mit guten Kapillarkräften sind super darin, solche Beläge zu bilden. Bist du sicher, dass es sich bei deinen Belägen um Schimmel handelt?

Trauermücken... hatte ich auch schon ein paar Mal. Schleppe sie im Winter gerne mit Kräutertöpfen nach Hause. Ich weiß nicht, warum manche mit denen solche Schwierigkeiten haben, ich besprühe bei einem Befall einfach alle meine Erdoberflächen der Zierpflanzen mit Streichholz-Sud gründlich ein und zwei Tage später fliegt hier nix mehr. Die Kräutertöpfe sind dann längst leergefuttert und entsorgt.
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Re: Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 14.02.2017 - 15:36 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Silberfisch
[...] ich besprühe bei einem Befall einfach alle meine Erdoberflächen der Zierpflanzen mit Streichholz-Sud gründlich ein und zwei Tage später fliegt hier nix mehr.


Moin! Wie geht denn das? Streichholz-Köpfe auflösen, oder wie? Dazu hätte ich gerne eine kurze Erläuterung - bevor ich gleich palettenweise Streichhölzer kaufe.

Viele Grüße
Markus
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Re: Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 14.02.2017 - 16:50 Uhr  ·  #6
Hier: die-trauermuecke-ein-kleiner-ueberblick-t6268-195.html#p1241175
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Re: Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 14.02.2017 - 22:28 Uhr  ·  #7
Super, vielen Dank! Habe zwar schon vor längerer Zeit eine Bestellkarte für SF-Nematoden gekauft, aber bevor die zum Einsatz kommen, teste ich Deine Streichholz-Methode!
Azubi
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Re: Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 15.02.2017 - 14:49 Uhr  ·  #8
Hallo,

Habt ihr auch ein praktisches & effizientes Haushaltsmittel gegen Schimmel? Der macht mir naemlich mehr Sorgen als Trauermuecken. Bei mir ist es leider sicher Schimmel, typisch pelzig und neben weiss teilweise auch orange. Aber eben nicht auf jeder Erde gleich, von gar nicht vorhanden bis (ein Topf) richtig spriessend und allerallerhoechste Zeit zum Tauschen. Die angeblich schimmelhemmende Wirkung von Kokoserde war fuer mich das Hauptargument, mal eben das zu probieren.

Gibts irgendeine "normale" Blumenerde die besonders wenig zu Schimmelbildung neigt?
Oder anders gefragt, wenn ich generell qualitativ hochwertige (nicht nur bzgl. Schimmel) Blumenerde kaufen will, worauf muss ich denn konkret achten? Also wie kann ich als Konsument & Laie vom Fach die "guten" von den "minderwertigen" Produkten auseinanderhalten? Enthaltener Duenger spielt fuer mich nur eine sehr untergeordnete Rolle, denn das mache ich ja ueber die Staebchen; mir gehts um die Substrateigenschaften/-zusammensetzung selbst.

Danke!
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Re: Kokoserde-Substrat und Beimischungen dazu

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Gepostet: 15.02.2017 - 17:03 Uhr  ·  #9
Schimmelfreie Blumenerde kenne ich nicht. Wie schon geschrieben, ist Schimmel in Humus immer vorhanden, weil er platt gesagt mit dafür gesorgt hat, dass aus abgestorbenen Pflanzenresten überhaupt erst Humus werden konnte. Du wirst ihn also in keiner Erde verhindern können, Blumenerde ist außer im Labor nicht keimfrei zu halten und in feuchtem Milieu wächst Schimmel leider gut. Sichtbar auf der Erdoberfläche ist nur die "Spitze des Eisberges". Ich habe selbst eine leichte Schimmelpilzallergie, die sich bei Umtopfaktionen bemerkbar macht - zum Glück ist sie lange nicht so schlimm, dass ich auf Pflanzen in der Wohnung verzichten muss. Hin und wieder eine leichte Schnupfennase nehme ich in Kauf, sie ist ein kleiner Preis für die Freude, die mir meine Pflanzen im Gegenzug bereiten. Am schimmelärmsten wäre es natürlich, auf Pflanzen in der Wohnung zu verzichten.

Kokoshumus ist nicht schimmelhemmend, auch wenn das immer wieder erzählt wird. Er rottet nur so gut wie gar nicht und bietet Schimmelpilzen damit kaum Nahrung. Sowie du "Futter" in Form von abgestorbenen Pflanzenwurzeln oder Blättern in Kontakt mit Komoshumus bringst, schimmelt das genauso, als würdest du es auf normale feuchte Blumenerde legen.
Stell dir Komoshumus als eine Art faseriges Seramis vor, praktisch nährstofffrei, relativ strukturstabil, wasserdurchlässig. Ich würde Seramis den Vorzug geben.

Was du von deinen verschiedenen Erden beschreibst, kenne ich auch, aber ich kann es nicht an bestimmten Marken oder Produkten festmachen - in dem einen Jahr ist die Erde von A "besser", im nächsten die von B, die ich im Jahr davor furchtbar fand... Blumenerde ist ein Naturprodukt und damit natürlichen Schwankungen unterworfen: je nach Ausgangsbestandteilen verrottet sie schneller oder langsamer, da die Hersteller jedoch keine Angaben machen, was sie aktuell verwendet haben, lassen sich keine verlässlichen Vergleiche ziehen. Da hilft nur, einen Probesack zu kaufen und bei Gefallen schnell einen Vorrat nachzukaufen.
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Pflegen & Schneiden & Veredeln

Worum geht es hier?
Richtige Pflanzenpflege, schneiden und veredeln...
Die richtige Pflege von Pflanzen umfasst das Düngen (welcher Dünger und wie oft düngen), Schneiden (wie schneiden und wann wird geschnitten), Wässern (wieviel Wasser und wie oft gießen), Standort der Pflanze (wieviel Licht oder Schatten), Boden (welche Erde oder Substrate), Überwinterung (wie überwintern und bei welchen Temperaturen, winterharte oder nicht), Veredelung (welche Technik zum veredeln, okulieren, anplatten oder pfropfen).

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