Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

 
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Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 15.07.2011 - 22:33 Uhr  ·  #1
Hallo,
angelehnt an das obige Thema frage ich mich weniger nach der Funktionsweise der Hydrokultur, sondern viel mehr, welche Erfahrungen mit speziellen Hydrokulturpflanzen gemacht werden. Die ganze Frage tat sich auf, weil ich Hibiskus-Stecklinge aus einem Wasserglas von einer netten Kollegen bekommen hatte. Nun wußte ich schon, daß die Wurzeln bei Stecklingen in Wasser eine ganz andere Struktur aufweisen, als die von Erdsteckis und dann sagte meine Kollegin noch, daß die Stecklinge von einem Hibiskus kommen, den sie in Hydrokultur hält.

Ich hatte bis dato nur sowas wie Efeutute, Zyperngras oder Dracaena in Hydro und stöberte etwas hier im Forum und im worldwideweb und es kam heraus, daß man eine ganze Spannbreite von Pflanzen in Hydro kultivieren kann, wenn man bestimmte Grundsätze einhält.

Wie z.B. Sukkulenten, Orchideen, tropische blühende Pflanzen...u.v.m.

Die Hibiskusstecklinge meiner Kollegin sind nun in Hydro getopft. Ich will das auch mal versuchen.
Wie sind eure Erfahrungen mit Hydrokultur?
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 16.07.2011 - 10:14 Uhr  ·  #2
Moin, moin Swenja2008,
da rede ich doch gerne mit. da ich viel auf montage bin sind bei mir fast alle pflanzen auf hydro. sehr gut machen sich die hippeastrum (amaryllis) die auch im sommer noch eine 2. und 3. blüte nachschieben. ich habe aechmea, dracaena, spathiphyllum wallisii, epipremnum (einblatt), monstera, hyacinthus, yucca auf bähton stehen und die gehen richtig gut ab. in meinem album sind bilder der hydropflanzen festgehalten. wie du schon schreibst ist der wasserstand bzw trockenperiode genau einzuhalten. die wurzeln werden bei der hydrotechnik sehr gut mit sauerstoff versorgt und es gibt auch keine wurzelschäden. leider findet man in letzter zeit immer weniger märkte die zubehör für hydroanbau anbieten.
dir und deinem stecki viel erfolg.
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 16.07.2011 - 10:26 Uhr  ·  #3
hallo DasBoot,
jetzt bin ich aber sehr neugierig. Rittersterne auf Hydro-daran hatte ich ja noch gar nicht gedacht!
Ich guck mir gleich mal dein Album an.

Danke und liebe Grüsse
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 17.07.2011 - 17:21 Uhr  ·  #4
Moin swenja2008,
es ist schade das keine weiteren freunde der hydrokultur sich melden. ich finde die pflanzenpflege und anzucht im hydrogefäß ist sehr einfach und ohne großen zeitaufwand. zum thema habe ich noch einen LINK für dich zum einlesen. man hat auch mal rückschläge bei der umstellung auf hydro, man muß alle erde von den wurzeln abspülen weil sonst die fäulnis beginnen kann. ich habe auch mal einen versuch mit kakteen auf hydro gemacht, man kann das wasser viel besser dosieren als auf erde. ich habe dafür die wurzeln komplett abgeschnitten und die kleinen kakteen auf das substrat gesetzt, nach einiger zeit bildeten sich neue wurzeln. da ich aber lieber pflanzen in ihrem auf und ab erleben möchte, wie die herrlichen zwiebelpflanzen, habe ich den versuch eingestellt. jetzt möchte ich mal einen versuch mit orchideen starten, die sollen auch sehr gut geeignet sein.
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 17.07.2011 - 21:13 Uhr  ·  #5
Hi

ich hab alle meine Pflanzen auf Hydro.

Orchideen wie Vanille, Phalanopsiss
2 Bananen
eine Dattelpalme
Yuccas
Draceenas
Kakteen und Blattkakteen
andere Sukkulenten wie z.B. Wüstenrosen (gleich auf Hydro gesät) und Schildkrötenpflanzen
Maranten und ein Elephantenohr
Tradescantien
Efeututen
3 Monsteras
verschiedene Alocasien
verschiedeme Farne
ein Kaffeebaum
und eine Rauvolfia cambodiana aus dem Boga

Wie schon gesagt muss man die ansprüche der Pflanzen beachten, wer wenig wasser braucht (wie Kakteen) bekommt nur bis minimum wasser auf gefüllt und die mehr brauchen wie meine Bananen (die Saufen nähmlich seid sie in Hydro stehen) bekommen auch mal bis Maximum. Alle anderen wie die Yuccas bekommen optimum.

Die Orchis tauche ich ein mal alle drei Wochen, so als wären sie in normales Substat, mehr brauchen meine nich. Den scheind es zu gefallen die Blühen jetzt fast alle wieder regelmäsig.

Wichtig ist natürlich das regelmässige dünngen da das Hydrosubstrat keine Närstoffe hat.


Was das Zubehör angeht ist es wirklich schade das so wenige es anbieten und das es dan teuer ist.
Leider gibt es auch so wenige Pflanzen, die schon auf Hydro angezogen verkauft werden. Wen es mehr verschiedene Pflanzen (die selben wie auf Erde) auf Hydro zu kaufen gäbe könnte man sich das umstellen ersparen.

Ein weiterer Vorteil ist auch das man weniger bis garkeine Schädlinge hat.

Lg
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 17.07.2011 - 21:39 Uhr  ·  #6
hallo,
das ist ja ein ganz breites Spektrum an Pflanzenarten @ Drachen Lady. Hast du alle Pflanzen in diesem Tonkugelsubstrat oder auch in Kies oder Perlit?

Ich kenne aus meiner Kindheit Hydro noch mit Kiesel. Dann habe ich viele Jahre gar nicht mehr auf Hydro geachtet und modernerweise sind ja nun diese Tonkügelchen überall zu haben. Die Körnung von 8-16 mm ist wohl am Besten oder?

Eine meiner Phalaenopsis bildet an der Blütenrispe einen Keiki aus, den will ich dann zu gegebener Zeit auch in Hydro setzen. Ich hoffe, ich mache daran dann nichts falsch.

Liebe Grüsse
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 17.07.2011 - 22:01 Uhr  ·  #7
Hi Swenja,

vom Grundsatz her funktionieren alle Pflanzen in Hydrokultur.
Wie bei Erde gilt jedoch auch hier: man kann viel falsch machen mit dem Gießen.
Das sieht man besonders bei den Büropflanzen, wenn nette Kollegen man wieder bis über Maximum gießen, obwohl der Pegel noch bei Optimum steht.

Aber drachen-Lady hat ja auch schon einiges dazu geschrieben.

Ein paar Erfahrungen mit Hydrokultur habe ich vor einger Zeit auch mal hier gepostet: --> klick

Bei uns für der Hornbach Zubehör für Hydrokultur. Bis vor einger Zeit gab es dort auch Hydrokultur-Pflanzen, aber die wurden aus dem Sortiment genommen.

Ansonsten kenne ich noch diesen Shop: --> klick
Online habe ich dort allerdings noch nicht bestellt, sondern bin hin gefahren.

.....................und ganz persönlich sei noch angemerkt, dass ich mit einer Grünlilie in Hydrokultur nicht kar komme.
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 17.07.2011 - 22:59 Uhr  ·  #8
Hi

Die 8-16 ist für die meisten unserer Pflanzen zu grob. Wir nehmen 4-8 mm und für die anzucht von stecklingen, ableger 2-4mm (schwer zu bekommen) und für Samen Hydrotonbruch (ohne Salz) der als winterstreu benutzt wird.

Unsere Pflanzen finden bei 8-16 mm schlecht halt auf grund der großen zwischen räumen.

Grünlilien hab ich auch auf Hydro, mit denen hab ich keine Problemen. Nur müssen die zwischen durch mal ein paar Tage trocken stehen, sonnst stehen sie zu nass und das mögen sie nicht.

Lg
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 23.07.2011 - 14:13 Uhr  ·  #9
hallo,
eignet sich eine Zitruspflanze für die Hydrokultur?

Liebe Grüsse
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 23.07.2011 - 19:09 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von Swenja2008
hallo,
eignet sich eine Zitruspflanze für die Hydrokultur?

Liebe Grüsse


hallo,
bei einer ganzjährigen zimmerkultur, ja. aber ausser bei einigen ausnamen, wird es da keine blüten oder früchte geben. eine kalte überwinterung bei hydrokultur ist soweit ich weiss nicht möglich, da die wurzeln die im wasser stehen nicht zu kühl gehalten werden dürfen. (fäulnisgefahr)
willst du es versuchen, so könnte es vielleicht (vermutung) mit citrus hystrix klappen, die ist ja ganzjährig warmes klima gewohnt. vielleicht auch mit limetten... die hystrixfrüchte bekommt man im asiashop, sind so grüne limettengrosse buckelige früchte. bei denen kann man auch die blätter zum würzen brauchen, aber so wie bei lorbeer die blätter nicht mitessen, sind zu zäh.
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 24.07.2011 - 14:20 Uhr  ·  #11
hallo,
ich will es trotzdem einmal mit einer Zitrus versuchen. Übrigens ...Kalthauspflanzen..., ich habe vor ein paar Wochen einfach eine Topfrose getrennt und den einen Teil in Erde gesetzt und den anderen Teil in Hydrokultur.

Die Erdehälfte sieht gar nicht gut aus , aber die Hydrorose sieht sowas von gut aus, daß ich mich frage, ob zumindest bei den kleinen wurzelechten Rosen in der Saisonbepflanzung nicht doch Hydro auf dem Balkon effektiver ist, als diese Erdverkübelung mit ungewissem Ausgang?! Mein Vater hat viele Pflanzen in Hydrokultur gehalten. Da waren auch Rosen dabei. Deshalb habe ich es nun auch mal versucht. Leider kann ich ihn nicht mehr fragen und versuche nun mühsam selbst meine Erfahrungen zu machen. Auch natürlich, weil ich mit den derzeitigen Erdsubstraten keine guten Erfahrungen mache.

Ersteinmal denke ich noch nicht so über die Überwinterung nach. Weniger als 10 grad Überwinterungstemperatur kann ich leider nicht bieten. Da ist es egal, in welchem Substrat ich die Pflanzen setze.

Liebe Grüsse
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 21.08.2011 - 13:20 Uhr  ·  #12
hallo,
ich habe inzwischen einige Rittersterne erfolgreich auf Hydro umgesetzt und muß ihnen jetzt überlassen, wie sie es mit dem Blühen in diesem Jahr halten wollen.

Die o.g. Hibiskus-Stecklinge sind ebenfalls erfolgreich in Hydro gewurzelt und entwickeln prächtige neue Blätter. Noch zeigen sie keine Anstalten, verholzen zu wollen. Es ist spannend, wie es mit ihnen weiter geht.

Ich habe dann meine jungen Elefantenfüsschen noch von Erde in Hydro umgestellt. Diese aber kämpfen noch ein wenig. Es wird länger dauern und ich behalte sie natürlich streng im Auge.

Auch die Hoya liess sich ganz komplikationslos auf Hydro umsetzen. Sie kam zunächst in einen Wachstumsstop, ohne sich zurück- oder fehl zu entwickeln. Jetzt hat sie wieder begonnen, zögerlich zu treiben.

Ein großer Erfolg ist mir bei der Crossandra gelungen. Sie ist ohne Probleme in Hydro von Erde umgestellt und sehr blühwillig.
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 21.08.2011 - 13:29 Uhr  ·  #13
Moin Swenja2008
das lese ich doch gerne. es freut mich das die hydrokultur auf solche erfolge bei dir kommt. mit den hippeastrum ist sehr schön, aber ich hätte noch ein wenig gewartet. jetzt ist eigentlich die wachstumszeit und die zwiebel sammelt kraft für die nächste blühperiode. nach dem abwelken aller blätter im herbst hält sie nämlich erstmal ruhezeit, erst im november treibe ich wieder an.
viel erfolg und spaß mit deinen hydropflanzen.
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 21.08.2011 - 13:53 Uhr  ·  #14
hallo DasBoot,
ich weiß das mit den Rittern, aber ich konnte nicht abwarten. Ich überlasse ihnen jetzt einfach das Zepter. Im September kommen sie alle sowieso in Nord, also Nordfenster und kühl. Aber die treiben alle nochmal durch jetzt, besser als vorher in Erde. Dann habe ich eben mal keine Blüte-macht nichts.

Die umgesetzte Zitrus kämpft auch ganz schön, aber es scheint, daß sie nach Abwurf der Blätter in den Blattachsen nun treibt.

Das Beste ist mir eigentlich mit den Hydro-Rosen passiert: junge wurzelechte Stecklinge haben nicht nur gleich Wurzeln gebildet, sondern Blüten noch dazu! Das ist aber nur ein Experiment und noch lange nicht durch!

Liebe Grüsse
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Re: Hydrokultur, was geht - was nicht? Erfahrungen gern gelesen!

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Gepostet: 03.09.2011 - 11:12 Uhr  ·  #15
hallo,
die kleinen Hibisken vom Bild im Eröffnungspost entwickeln sich zu Riesen
Kann mir vielleicht jemand sagen, was das eigentlich genau für eine Sorte ist. Es ist ein Hibiscus rosa sinensis, aber welcher wird denn so groß? Ist es wirklich nur, daß diese Pflanzen kein Stauchungsmittel bekommen haben? Andere Hibisken ohne Stauchungsmittel sind aber nicht so dominant, denn davon habe ich schon einige gesehen.
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Der KLEINE wird ein Monsterhibiskus.
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