Huernia produziert viele Knospen, die alle eintrocknen

Ich habe zwei Huernia-Ableger (H. pendula und H. keniensis), die beide (insb. pendula) fleißig Knospen produzieren, diese vertrocknen aber alle, bevor sie aufblühen können.

Gieße ich zu wenig? Steht die Pflanze zu heiß? Oder hat sie noch nicht genug angewurzelt? Ich bin ratlos.

An sich scheint es der Pflanze ja gut zu gehen, sie macht schließlich massenhaft Triebe und Knospen. Schädlinge sind keine zu erkennen.

Die Pflanzen sitzen in einem Erde/Sand/Kies-Gemisch und ich stelle sie einmal die Woche kurz in Wasser, damit sie sich von unten vollsaugen können. Sie stehen unter einem Südwest-Dachfenster, wo bis zum frühen Abend die Sonne rein scheint.

Für das Substrat hast du eine sehr "interessante" Mischung.
Besser wäre es sie rein mineralisch zu topfen. Also mit Bims, Lava, Perlite, oder Vermiculite, Lavalit, Kies. Also schön krümelig, aber die Körnung nicht zu groß wählen .

Das Substrat sollte vor allen Dingen total torffrei sein, höchstens eine Spur humoses Substrat , bessere wäre keines von beiden. Beide Substrate halten die Feuchtigkeit zu lange, und trocknen viel zu langsam.
Prüfst du denn jedes mal vor dem erneuten Gießen ob das Substrat richtig trocken ist ?

Das Tauchen ist auch nicht so prickelnd , denn das verhindert das bei deinem Substrat Salze ausgeschwemmt werden die sich darin befinden. Gießen wäre besser .

Dann ist es wichtig sie hell genug zu stellen, einige Stunden Sonne am Tag sollten sie schon vertragen, dann aber eher die Morgensonne, empfohlen wird ein halbschattiger Standort.
Genug bewurzelt sind sie bestimmt, denn sonst würden sie nicht so schön austreiben.
Nun hast du gar nichts von Düngen gesagt.
Das ist jedoch ein sehr wichtiger Aspekt . Wie alle anderen Pflanzen brauchen auch die Ascleps Nährstoffe.
Mit 1/2 oder 1/4 der normalen Kakteendüngerdosis können sie bei jedem Gießen während der Vegetationsphase versorgt werden. Oder halt , die normale Dosis bei jedem 2.-3. Gießvorgang.
Gießen kann man 1-2 Mal in der Woche je nach Wärme und Verbrauch. Sie sollten jedoch vor dem nächsten Gießen total abgetrocknet sein.

Hallo Yaksini, danke für deine ausführliche Antwort!

Dass du völlige Torffreiheit anrätst finde ich interessant, da der Händler (Paul Shirley Succulents), bei dem ich die Ableger bestellt habe, mir schrieb, seine Pflanzen stünden in einem auf Torf basierten Gemisch.

So ganz optimal ist mein Substrat aber nicht, das ist mir schon klar. Ich habe die Ableger etwas hastig so schnell wie möglich einpflanzen wollen und daher das beste aus dem gemacht, was ich da hatte.

Gießen habe ich probiert, aber wenn das Substrat trocken ist, fließt das Wasser zum Topfrand und dann nach unten hindurch, ohne hinein zu ziehen, da hatte ich dann Angst, die Pflanzen würden mir trotz Gießens vertrocknen.

Gedüngt habe ich heute zum ersten Mal, die Erde war ja sicher angedüngt und zum Anwurzeln ist Dünger eh überflüssig.
Ich habe mein Orchideen-Tauchwasser verwendet, was ganz schwach dosierten Orchideen-Dünger enthält. Im Baumarkt habe ich mal eine Flasche Orchideen-Dünger mit Kakteen-Dünger verglichen und sie schienen eine identische Zusammensetzung zu haben, daher dachte ich mir, das wird schon passen.

Aber mit der Mittagssonne wirst du wohl Recht haben. Mit dem Substrat und meinem Gießverhalten scheinen die Pflanzen ja an sich zufrieden zu sein, sonst würden sie nicht wachsen. Ich stelle sie mal anders auf und hoffe, die Knospen schaffen es so.

Bei nächster Gelegenheit werde ich sie dann in besseres Substrat umtopfen. So wie es im Moment mit dem Wachstum bei den Ablegern aussieht, wird der Topf eh nicht lange reichen.

Hallo!

Die Pflanzen sind ja momentan extrem am wachsen, hast du geschrieben, also wird mehrheitlich die Energie in das Wachstum gesteckt und nicht in den Blüten.
Da ist aber ja nicht schlimm, wenn sie mal schon Blüten gemacht hat (auch wenn diese jetzt eintrocknen), wird sie wieder welche machen, wenn sie mal genug hat vom schnellen Wachsen und diese werden dann auch erblühen!

Und wie Yasini vorher beschrieben hat, fühlt sich die Huernia am wohlsten in rein mineralischem Substrat, ich würde auch den Torf beseitigen und gut durchlässigen Substrat nehmen!

Gruss
Judith