Die vielen Gesichter der Hortensie
Schnitt-Hortensien sind ein Muss, will man Sträuße im Herbsttrend contained spaces gestalten. Die Blütenbälle gehören zum ostasiatischen Blumenadel und zeigen durch ihre interessanten Blütenblattverfärbungen, die sich auch im Laufe ihres langen Vasenlebens noch verändern, immer wieder ein neues Gesicht. Es gibt Sorten, die wie mit einer grünen Patina überzogen wirken und welche, die aufgrund ihrer ausgewaschenen Farben einen fast morbiden Charme ausstrahlen.

Die Anziehungskraft, die von der Hortensie ausgeht, ist auch historisch verbürgt. Als der hoch geachtete französische Botaniker Philbert Commerson die Hortensie Ende des 18. Jahrhunderts erstmals beschrieb, war er von ihrer Schönheit so eingenommen, dass er sie nach seiner Freundin und Geliebten Hortense benannte.
Der große deutsche Dichter Rainer Maria Rilke widmete der Pflanze gleich zwei wunderschöne Gedichte ?Blaue Hortensie? und ?Rosa Hortensie? (nachlesen unter: www.rilke.de lohnt!). Gerade die Wandlungsfähigkeit der Pflanze fasziniert und bezaubert bis heute. Erst erscheinen ihre Blüten in unschuldigem Weiß, dann färben sich die Dolden zart-rosa, schließlich verabschieden sie sich in blassem Grün oder auch ganz anders: erst grün, dann rosa oder blau und am Ende weiß. Holen Sie sich Hortensienblüten ins Haus und bewundern Sie das Farbenspiel aus nächster Nähe. Die Blütendolden sehen auch noch schön aus, wenn man sie in einem mit Wasser gefüllten Gefäß allmählich trocknen lässt; die Blütenfarben verblassen dann langsam. Stellt man sie zum Trocknen nicht ins Wasser, verlieren die Stiele manchmal ihre Festigkeit und die Blüten ihre Form.

Trachelium bringt Blütenwolken in Herbststräuße
Trachelium caeruleum stammt ursprünglich aus Südeuropa. Der Gattungsname ist vom griechischen Wort ?trachelos? abgeleitet und bedeutet Hals. Im Altertum wurde Trachelium als Heilmittel gegen Halserkrankungen eingesetzt. Im Deutschen heißt die Pflanze nüchtern Halskraut, was ihrer Attraktivität jedoch keinen Abbruch tut.

Trachelium caeruleum bezaubert mit zahlreichen zarten, filigranen Blüten, die wolkig zu Doldentrauben zusammenstehen. Die Pflanze ist überaus vielseitig und schmückt nicht nur Rabatten oder ist als Topfpflanze überaus beliebt, sondern spielt auch als Schnittblume in diesem Herbst eine fulminante Rolle. Trachelium caeruleum ist in verschiedenen Farbnuancen von Blau bis Violett und in Weiß auf dem Markt. Den herbstlichen Trendsträußen verleiht Trachelium Fülle und bildet durch die duftige Zartheit einen schönen Kontrast zu den größeren Blüten von Chrysanthemen, Dahlien und Gladiolen.

Ein Spaziergang bei goldenem Herbstsonnenschein im raschelnden, bunt gefärbten Laub ist schon ein besonderes Erlebnis: Die Laubbäume liefern ein spektakuläres loderndes Farbenspiel, der Fruchtschmuck von Vogelbeere, Eberesche und Hagebutte leuchtet und der Betrachter erfreut sich am polierten, satten Braun zu Boden gefallener Kastanien. Kaum einer, der sie einfach liegen lässt. Die meisten von uns bücken sich, heben den glänzenden Schatz und tragen ihn als Handschmeichler ein Stück des Weges.

Aber machen wir uns nichts vor: nicht jeder Herbsttag glänzt golden, es gibt genügend Tage, an denen es draußen garstig kalt ist, regnet und stürmt. Unsereins freut sich, wenn sie es sich zuhause gemütlich machen kann. Der Anblick eines herbstlichen Blumenarrangements in feurigen Farbtönen wärmt dabei ungemein.