Herbstpflanzen mit schönen Früchten

 
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Herbstpflanzen mit schönen Früchten

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Gepostet: 19.08.2007 - 10:51 Uhr  ·  #1
Abwechslungsreicher Fruchtschmuck
Herbstschönheiten


Fruchtschmuck ? nützlich und schön
Der Herbst hat viele schöne Seiten. Dazu tragen nicht nur die stimmungsvollen Farben des sich verfärbenden Laubes bei, es ist auch die Zeit der Ernte und des Genießens. Der Obst- und Gemüsegarten bietet jetzt so manchen Leckerbissen. Auch im Ziergarten zeigt sich der Reichtum der Pflanzenwelt mit einer Fülle farbenfroher Früchte. Sie schmücken die Pflanzen manchmal sogar bis in den Winter hinein und sind eine wertvolle Nahrungsquelle für die heimische Tierwelt.

Überlegenskünstler für schattige Gartenecken
Eine im Herbst besonders reizvolle Pflanze ist die Mahonie, deren blau bereifte Früchte ab September erscheinen und gerne von Vögeln gefressen werden. Dieser kleine Zierstrauch hat noch weitere wertvolle Eigenschaften: Er zeichnet sich durch eine große Schattenverträglichkeit aus und gedeiht sogar unter hohen Laub- und Nadelbäumen, auch wenn der Boden dort relativ trocken ist. Die Mahonie besitzt dunkelgrüne, wie lackiert glänzende Blätter. Sie sind immergrün und bilden einen schönen Kontrast zu den goldgelben Blüten, die schon ab März oder sogar noch eher erscheinen.

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Auch im Winter noch zierend
Die zahllosen, etwa erbsengroßen Beeren des Feuerdorns (Pyracantha) sind bis weit in den Winter hinein eine Augenweide. Das Farbspektrum der ab September reifenden Früchte umfasst die unterschiedlichsten Gelb-, Orange- und Rottöne und macht den Feuerdorn zu einem weithin sichtbaren Blickfang. Dank seiner lange haftenden Früchte ist er auch ein wertvolles Vogelnährgehölz. An einer Hauswand wachsend kommt er gut zur Geltung; wegen seiner bedornten Triebe eignet er sich auch ausgezeichnet für schützende Hecken.

Lampions von Mutter Natur
Auch einige Stauden besitzen auffallenden Fruchtschmuck wie zum Beispiel die exotisch anmutende Lampionblume (Physalis alkekengi var. franchetii). Im Herbst zeigt sich die aus Ostasien stammende Pflanze von ihrer schönsten Seite. Diese bis 70 cm hohe Staude verblüfft dann mit auffallenden, orangeroten Fruchthüllen, die in der Tat an Lampions erinnern. Unter dem Einfluss der Witterung zerfallen diese zarten, beinahe papierartigen Hüllen mehr und mehr, so dass schließlich die Früchte im Inneren sichtbar werden. Die weißen Blüten, die im Sommer erscheinen, sind dahingegen unauffällig. Übrigens: Die Früchte mit den lampionartigen Fruchthüllen sind auch in Trockensträußen sehr wirkungsvoll.

Fruchtschmuck von Weiß bis Violett
Andere Stauden mit schönem Fruchtschmuck sind z.B. das Weißfrüchtige Christophskraut (Actaea pachypoda) und die Kermesbeere (Phytolacca americana). Das bis 80 cm hohe Christophskraut besitzt sehr zierende weiße Beeren an roten Stielen. Diese Staude fühlt sich an halbschattigen Standorten auf feuchten, humosen Böden wohl. Sie kann deshalb z.B. gut an der Nordseite von Gebäuden gepflanzt werden. Die Kermesbeere wird sogar bis 150 cm hoch. Sie gedeiht ebenfalls im Halbschatten auf feuchten Böden. Aus den weißen, im Sommer erscheinenden Blüten entwickeln sich dekorative dunkelpurpurviolette Beeren, die in langen, auffallenden Fruchtständen stehen. Reizvoll sind auch die Silberwurz (Dryas) und das Brandkraut (Phlomis russeliana). Die Silberwurz wird nur etwa 10 cm hoch. Sie eignet sich für Steingärten und kommt auch neben Platten und Stufen gut zur Geltung. Aus den weißen Schalenblüten entwickeln sich hübsche, fedrige Samenbüschel. Das anspruchslose, etwa 90 cm hohe Brandkraut besitzt ungewöhnliche, quirlartige Samenstände, die sogar im Winter noch dekorativ sind.

Schmuckstück für den herbstlichen Balkonkasten
Auch in ganz kleinen Gärten braucht man nicht auf fruchtige Herbststimmung zu verzichten: Die Rebhuhnbeere (Gaultheria procumbens), manchmal auch Rote Teppichbeere genannt, wird nur 20 cm hoch. Ihre roten, kugeligen Früchte werden von Vögeln nicht gefressen und schmücken die zierliche, immergrüne Pflanze bis zum Frühjahr. Reizvoll sind auch die glänzenden, dunkelgrünen Blätter, die sich im Winter oft rötlich verfärben. Wegen seines kompakten, teppichartigen Wuchses ist dieser Zwergstrauch ein guter Bodendecker und eignet sich auch ausgezeichnet zur Bepflanzung von Kübeln oder Balkonkästen.


Tipps zu Pflanzen mit herbstlichem Fruchtschmuck

Rückschnitt zum Verjüngen
Mahonien sind anspruchslos und benötigen keine besondere Pflege. Sie können, wenn die Blühwilligkeit nachlässt, durch einen starken Rückschnitt im Frühjahr verjüngt werden.

Am besten wenig schneiden
Der Feuerdorn (Pyracantha) wird am besten so wenig wie möglich geschnitten, wenn man sich an seinen Blüten und Früchten erfreuen möchte. Er verträgt einen Rückschnitt jedoch gut und kann, wenn er als Hecke verwendet wird, im April und August in Form geschnitten werden.

Im Frühjahr schneiden
Es empfiehlt sich, den Wurzelbereich der Lampionblume im ersten Winter nach dem Pflanzen mit einer Schicht aus Laub oder Rindenhumus vor Frost zu schützen. Wie viele andere Stauden auch sollte man sie erst nach dem Winter zurückschneiden, so dass die alten, trockenen Triebe der Pflanze in der kalten Jahreszeit einen zusätzlichen Schutz bieten. Die Lampionblume ist sehr wuchsfreudig. Wenn man ihren Ausbreitungsdrang begrenzen möchte, kann man sie z.B. in einen nach unten offenen Maurerkübel pflanzen, der in den Gartenboden eingesenkt wird. So lässt sich das Wachstum der unterirdischen Sprosse (Rhizome) in Grenzen halten, gleichzeitig kann überschüssiges Wasser aber nach unten ungehindert abfließen.

Auch im Winter gießen
Die Rebhuhn- oder Rote Teppichbeere (Gaultheria procumbens) ist kalkempfindlich und hat ähnliche Bodenansprüche wie Rhododendren. Zum Düngen kann deshalb Rhododendrondünger oder ein anderer kalkfreier Dünger verwendet werden. Wenn die Rote Teppichbeere in Pflanzgefäßen wächst, sollte man daran denken, sie an frostfreien Tagen im Winter zu gießen, weil sie auch in der kalten Jahreszeit Wasser über ihre Blätter verdunstet.
PdM
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Mit ihren blau bereiften Früchten ist die Mahonie ein interessanter Blickfang im Herbstgarten. Dieser kleine, immergrüne Zierstrauch ist sehr anspruchslos und gedeiht auch noch im Schatten.
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