Ginkgo und Cycas keimen nicht

 
Azubi
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Ginkgo und Cycas keimen nicht

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Gepostet: 12.03.2006 - 12:05 Uhr  ·  #1
Hallo,

ich habe mir vor ca. 2 Monaten ein Anzuchtset gekauft. Darin enthalten waren Samen von Mammutbäumen, Cycas revoluta und Gínkgo. Die Mammutbäume sind längst gekeimt und wachsen wunderbar weiter. Aber die Samen vom Ginkgo und Cycas keimen einfach nicht. Auf der Beschreibung steht, dass Ginkgo nach 3-4 Wochen keimen soll. Mitlerweile sind aber 8 Wochen vergangen. An der Haltbarkeit kann es nicht liegen, sie geht bis 2008 und die Samen liegen nicht zu tief in der Erde, ich habe sie nur hauchdünn bedeckt. An zu kaltem Standort auch nicht, denn ich habe konstante Temperaturen um die 23-24 °C.

Kann es sein, dass ich die Schale erst knacken muss wie bei einer Haselnuss und dann die Samen in die Erde legen? Davon stand allerdings nichts in der Aufzucht-Anleitung.

Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen. Für den Fall schon mal vielen Dank im Voraus.

Liebe Grüße

Jesse
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Hier mal ein Foto meiner Anzucht
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Re: Ginkgo und Cycas keimen nicht

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Gepostet: 12.03.2006 - 12:24 Uhr  ·  #2
Mit Ginko hab ich auch so meine Probleme also es kann auch bis zu 4 Monate dauern bis diese keimen.
Also ich hab auch 3 Test versuche gemacht einmal ohne Schale einmal angeritzte Schale und einmal verschlossen bis jetzt hat sich noch nichts getan, ausser das die Springläuse sich gerne am Samen vom Entkernen Ginko rumtreiben das hab ich dann mit einem Streicholz unterbunden .
Aber bis dato 4 Wochen ist noch nichts passiert warten heist es nun.

Es kann aber auch sein, das wir eine alte Ernte bekommen haben und die Samen zu alt sind. Ich habe auch gelesen, das wenn die Samen beim einweichen nicht untergehen würden diese nicht aufgehen und bei mir ist keiner untergegangen also möglich das zuviel Luft sich schon gebildet hat und der Samen sich zusammengezogen haben und somit nicht mehr kräftig genug sind.
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viel Geduld

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Gepostet: 14.03.2006 - 07:33 Uhr  ·  #3
Hallo!
Ich habe letztes Jahr mit der Pflanzenzucht angefangen und auch bei mir wollten viele Samen einfach nicht.
Also für mich schön zu hören, dass ich da nicht alleine da stehe!

Aber ich würde meinem Vorredner Recht geben, dass man da viel Geduld mitbringen muss - die Keimzeiten auf der Tüte stimmen wirklich ganz oft nicht.


... und wenn du die Samen von einem großen Betreiber bezogen hast (nennen wir ihn mal Tropica) besteht immer die Möglichkeit, Ersatz zu fordern - bei mir waren die immer kulant und haben ohne wenn und aber das Saatgut ersetzt.
Also:
Ich drück dir die Daumen, dass das noch was wird, aber Ginkos sind halt anspruchsvoll!
Gutes Gelingen!

nimobabe
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Re: Ginkgo und Cycas keimen nicht

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Gepostet: 14.03.2006 - 07:48 Uhr  ·  #4
Hi,

Ginko Samen sollten Stratifiziert werden. Bei mir hat es
am besten geklappt als ich die einfach nach Draußen
(im Herbst) in die Erde gesteckt habe. Im Frühjahr sind
dann fast alle gekeimt.
Also würde mal einen Teil in den Kühlschrank stellen für
min 2 Wochen und dann wieder warm stellen und einen
Teil wenn möglich einfach nach draußen stellen.

Gruß Andy
Azubi
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Vielen Dank für eure Hilfe

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Gepostet: 14.03.2006 - 13:35 Uhr  ·  #5
Vielen Dank für eure Beiträge und die Blüten!

Ich werde also erst mal abwarten ob die Samen noch keimen. Wenn nicht, werde ich das reklamieren und bekomme vielleicht neue. Diese werde ich dann vorsorglich stratifizieren. Aber erstmal kann ich mich bis dahin mit meinen Mammutbäumen beschäftigen.

Auf dass eure Grünlinge gut wachsen ...

Jesse
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wichtige Info

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Gepostet: 14.03.2006 - 17:07 Uhr  ·  #6
Das hier habe ich im Internet gefunden. Vielleicht kannst du es ja gebrauchen. Tipp: Schau auf www.google.at. Gib dort Cycas ein. Dort findest du sicher etwas.


Name: Cycas revoluta (Palmfarn, fälschlich auch Sagopalme genannt)

Beschreibung: Cycas revoluta, der aus Südostasien stammende Palmfarn, ist ein Dinosaurier unter den Pflanzen. Wie der umgangssprachliche Name schon sagt, ist Palmfarn eine Weiterentwicklung der Farne, ohne aber die Evolutionsstufe der Palmen zu erreichen, also mitnichten eine Palme, als die er oft bezeichnet wird. Dieses Fossil gehört wie die Palmen zu den modernen Blütenpflanzen, anstatt sich wie die Farne über Sporen fortzupflanzen. Palmfarne, die eine eigene Familie, nämlich die der Cycadaceae (Palmfarngewächse) bilden, bestehen in ihrer Jugend aus einer meistens hellbraunen Kugel, die diametral mit gefiederten, hartlaubigen, dunkelgrünen Wedeln besetzt sind, die sowohl Farn- als auch Palmblättern ähnlich sehen. Neue Wedel entwickeln sich nach Art der Farne, d.h. es werden quasi aufgewickelte Triebe gebildet, die sich bei fortschreitender Entwicklung langsam abwickeln.

Palmfarne werden oft als Jungpflanzen mit besagter Kugel in der Mitte verkauft. Trotzdem erreichen sie nach sehr langer Zeit Baumgröße. Cycas revoluta ist nicht nur von seiner Entwicklung her ein Fossil, sondern auch die einzelne Pflanze kann sehr alt werden. Man geht von mehreren hundert Jahren aus. Leider ist die Altersbestimmung schwierig, weil Palmfarn wie auch Palmen keine Jahresringe besitzt. Das Wachstum ist extrem langsam, und es können durchaus 2 bis 3 Jahre vergehen, bis ein neuer Blattkranz gebildet wird. Der nach vielen Jahren entstehende Stamm ist dunkelbraun, zylindrisch und besitzt eine rauhe Oberfläche.

Oft wird Palmfarn als Zimmerpflanze verkauft. Er kann zwar notfalls im geheizten Wohnraum überwintert werden, aber im Sommer sollte er ins Freie und nach Gewöhnung zudem in die volle Sonne. Bildet Cycas im warmen Zimmer neue Wedel, was im Winter nach dem Einräumen passieren kann, vergeilen diese meistens und wachsen zudem krumm.

Wasser: Palmfarn benötigt nicht sehr viel Wasser. Das Substrat muß unbedingt durchlässig sein. Es sollte nicht zu feucht gehalten werden, darf andererseits aber auch nicht total austrocknen. Gegen Staunässe ist Cycas revoluta empfindlich.

Licht: Gemäß seiner Herkunft benötigt Palmfarn einen hellen, möglichst vollsonnigen Standort. Nach der Überwinterung sollte er jedoch erst langsam an die Sonne gewöhnt werden, weil er sonst Sonnenbrand bekommen kann. Die dann nicht mehr sehr ansehnlichen Wedel bleiben einem aufgrund des langsamen Wachstums sehr lange erhalten. Wichtig ist, daß das Licht nicht aus einer Richtung kommt (Fenster!), da dann neu gebildete Wedel nur in eine Richtung wachsen.

Temperatur: Palmfarn mag es am liebsten sehr warm, widersteht gleichzeitig aber auch problemlos widrigen Umgebungsbedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Ratsam ist, die Pflanze erst dann einzuräumen, wenn Nachtfröste angekündigt sind. Die Überwinterung sollte in einem kühlen Raum, der nicht notwendigerweise sehr hell sein muß, um 5 °C erfolgen. Bei höherer Temperatur muß man auch genügend Licht anbieten. Mehr als 15 °C sollten es aber keinesfalls sein, um die Pflanze nicht zum Wachstum anzuregen. Denn dabei würde sie vergeilte und zudem oft einseitig ausgerichtete Wedel ausbilden und bleibend das dann unbefriedigende Aussehen behalten. Bei geplanter Überwinterung im Zimmer muß die Pflanze unbedingt sehr früh eingeräumt werden, um einen nennenswerten Temperaturanstieg beim Einräumen und damit einen Wachstumsimpuls zu vermeiden.

Düngung: Entsprechend des langsamen Wachstum benötigt Cycas revoluta kaum Dünger. Es ist zu empfehlen, während des Wachstums (d.h. Bildung von neuen Wedeln) mit einem Grünpflanzendünger in der vom Hersteller empfohlenen Dosierung wöchentlich einmal und ansonsten nur einmal pro Monat zu düngen.

Vermehrung: Die Vermehrung erfolgt in der erwerbsmäßigen Gärtnerei über Samen, was jedoch nicht immer ganz einfach ist. Manchmal bilden sich auch Seitentriebe (also Tochterpflanzen), die man nach einiger Zeit abnehmen kann. Eine sehr ungewöhnliche Vermehrungsmethode ist das Kleinschneiden des Stamms, denn aus den kleinen Stückchen können sich bei entsprechenden Kulturbedingungen zahlreiche neue Pflanzen bilden. Die letztgenannte Methode sei aber nur der Vollständigkeit erwähnt und soll nicht als Aufforderung mißverstanden werden, Cycas kleinzuschneiden.

Sonstiges: Während der Ausbildung der Wedel darf die Pflanze keiner Standortveränderung unterzogen werden. Auch das Drehen des Topfes muß vermieden werden, weil sonst die Wedel krumm wachsen. Einzig die Verbringung vom Zimmer ins Freie ist sinnvoll und ratsam, sofern die Temperaturen dies zulassen.

Verwandte Arten: Dioon ist sozusagen die mexikanische Verwandte.

Viel Glück! daniel
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Re: Ginkgo und Cycas keimen nicht

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Gepostet: 17.03.2006 - 08:17 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von Andy


Ginko Samen sollten Stratifiziert werden.



Mal ganz blöd gefragt - was heißt denn stratifiziert werden?

Ich könnte ja jetzt mal im Lexikon nachschauen, aber ich binmir ja fast sicher, dass Ihr mir das besser erklären könnt!
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Re: Ginkgo und Cycas keimen nicht

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Gepostet: 17.03.2006 - 13:41 Uhr  ·  #8
Das Lexikon würde sowas sagen :
Rhytmus der natürlichen Jahreszeiten

Ich würde sagen so. ne quatsch
Also in der Natur ist es ja warm und kalt die Samen haben so etwas wie einen Fühler (Hemmstoffe) die ihm sagen es ist Winter und wenn ich jetzt Keime geh ich von der Kälte kaputt.
Somit legt man sie etwas aufs Glatteis (Kühlschrank oder jetzt nach draussen) so 5-6 Tage also dies erhöht dann bei der Aussaat eine höhere Erfolgschance das die Samen dannach im Gewächshaus besser Keimen.
Hoffe ist so gut beschreiben ansonsten versuchs mal im chat oder pm mich an.
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Re: Ginkgo und Cycas keimen nicht

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Gepostet: 17.03.2006 - 13:47 Uhr  ·  #9
Stratifizieren heist soviel wie kätebehandlung dabei werden die samen im kühlschrank über eine gewisse zeit je nach art aber in der regen 7 tage bis 2 wochen kommt auf die pflanze an gelagert und danach eingepflanzt


mfg Shrek
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Re: Ginkgo und Cycas keimen nicht

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Gepostet: 17.03.2006 - 20:11 Uhr  ·  #10
Danke DAGR für den Google-Tipp!

Über Cycas revoluta habe ich wirklich einiges gefunden. Unter anderem habe ich erfahren, dass die Keimtemperatur zwischen 30 und 35 °C liegen muss. Da muss ich mal den Sommer abwarten ... Ansonsten ist Cycas mit der Ginkgo-Gattung verwandt (habe ich vorher auch nicht gewusst). Ich hätte beide (Ginkgo und Cycas) stratifizieren sollen, aber vielleicht klappt es ja trotzdem noch.

Danke noch mal, auch an alle anderen die noch etwas geschrieben haben oder auch noch schreiben werden für eure Beiträge und das eine oder andere Blütenblatt!

Freundliche Grüße

Jesse
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Gepostet: 30.03.2006 - 16:05 Uhr  ·  #11
Jessie,
du hälst uns aber auf dem Laufenden, was sich da in deinen Töpfen tut, oder?

Bin ja schon interessiert, ob unsere tollen Ratschläge auch was gebracht haben ...

LG
nimobabe
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Gepostet: 03.04.2006 - 14:33 Uhr  ·  #12
Hallo nimobabe und alle anderen,

da Interesse besteht, ab und an ein paar Neuigkeiten zu hören, halte ich euch ein bisschen auf dem Laufenden.

Meine Ginkgo's und Cycas sind zwar noch nicht gekeimt, aber die Mammutbäume wachsen gut weiter, wie ihr auf meinem aktuellen Bild sehen könnt. Nächste Woche werde ich die Mammutbäume pikieren.

Ich überlege, ob ich sie, wenn die Eisheiligen vorbei sind, mit den kleinen Töpfen in den Garten stellen soll oder ob sie das wegen den Temperaturschwankungen oder bei starkem Regen nicht vertragen. Sie sind ja noch ziemlich wackelig auf den Beinen. In dem Fall würde ich sie zwischendurch auch im Haus lassen. Vielleicht kann mir bei dieser Frage ja noch jemand weiterhelfen.

Liebe Grüße

Jesse
2006_0403Mammutbäume0001.JPG
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Re: Ginkgo und Cycas keimen nicht

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Gepostet: 03.04.2006 - 14:50 Uhr  ·  #13
Jessie,
das sind ja schon wahre Prachtkerle!

Was die Frage der kleinen Töpfe angeht, so muss ich auch spekulieren, da ich bisher keinen Garten hatte, in den ich was stellen konnte.

*denkt laut nach*
Wenn du die kleinen pikierst, kommen sie ja sowieso in größere Töpfe.
Ich denke, dass du die ruhig raus stellen kannst, solange es eine geschützte Ecke ist, will sagen, sie sollten nicht im Wind stehen und auch den Regen nicht ungeschützt abbekommen (also wenn möglich auch nicht so stellen, dass große Tropfen von Bäumen oder so sie umhauen können).

Ansonsten sollte es nach den Eisheiligen auch so mild sein, dass die Mammuts das aushalten.

Wie immer gilt: ich bin gespannt, mit welcher Erfahrung die anderen aufwarten können.

Ich drück dir die Daumen mit den Ginkos!

Liebe Grüße
nimobabe
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