Im Januar überlegt man noch, was denn in der nächsten Saison im Garten wachsen soll, da geht es im Februar auch schon wieder los. Chilis wollen vorgezogen werden, wenn sie innerhalb ihrer langen Vegetationszeit noch gut tragen sollen. Im März beginnt man dann mit Paprika, Tomaten und Auberginen. Im April folgen noch Zucchini, Kürbisse und Gurken.
Damit diese lichthungrigen Gewächse bis zum Auspflanztermin Anfang bis Mitte Mai gesund und kompakt wachsen, bekommen sie den hellsten Platz im Haus. Besonders die früh gesäten Chilis können, bei den im Februar noch sehr kurzen Tagen, leicht an Lichtmangel leiden.

Sie brauchen viel Licht

Wer so früh beginnt, sollte an eine Zusatzbeleuchtung denken. Eine möglichst wattstarke Energiesparlampe in kurzem Abstand über den Pflanzen, sollte Abhilfe schaffen. Die Lichtfarbe wählt man in 'Cool White' oder 'Tageslicht-Weiss', denn diese Lampen besitzen ein volles Lichtspektrum, welches dem Pflanzenwachstum zugute kommt. In Wohnräumen wirkt dieses Licht allerdings unangehmen hell und kalt, so das man den Standort der Anzuchten gut planen sollte. Man kann die Zusatzbeleuchtung mittels Zeitschaltuhr auch in Zeiten verlegen, in denen das Licht nicht stört, wie zum Beispiel in die frühen Morgenstunden. Die Beleuchtungsdauer sollte insgesamt zwölf Stunden pro Tag nicht überschreiten und kann während der hellsten Tageszeiten ausgeschaltet werden.

So einfach geht es

Für die Anzucht benötigt man Anzuchterde, Torftöpfchen oder Kokohum. Diese Substrate sind nur leicht vorgedüngt, was wichtig ist, damit die Sämlinge auf der Suche nach Nährstoffen ein weitverzweigtes Wurzelsystem bilden. Gesät wird in Kästen, Schalen oder Topfplatten. Die Aussaat einzelnd in Topfplatten oder Torftöpfen hat den Vorteil, dass die Pflanzen etwas länger in ihren Gefässen stehen können, bis sie umgetopft werden müssen. Sämlinge in Saatschalen sollten nach dem Erscheinen des zweiten Blattpaares pikiert werden, damit die Wurzeln nicht unentwirrbar ineinander wachsen. Bei grossen Pflanzen, wie Gurken, Kürbissen und Zucchini ist aus den gleichen Gründen eine Einzelsaat vorzuziehen. Um die Feuchtigkeit zu halten, deckt man die Saaten bis zur Keimung mit Folie oder Kunststoffhauben ab.

Warm oder doch kalt?

Während der Keimphase sind warme Temperaturen von Vorteil, nach der Keimung verhindern kühle Temperaturen zu starkes Längenwachstum. Eine frühzeitige Gewöhnung an das Klima im Freien, kann man erreichen, indem man die Pflanzen an frostfreien Tagen erst stundenweise und dann länger ins Freie stellt. Doch Vorsicht, wenn nachts noch Fröste drohen, müssen die Pflanzen abends unbedingt ins Haus gebracht werden. Auch pralle Sonne kann ohne Gewöhnung zum Problem werden. Deshalb sollte man die Pflanzen zunächst schattig aufstellen, damit sie sich langsam an die gefährlichen Sonnenstrahlen anpassen können.

Gleichmäßige Feuchtigkeit ist wichtig

Eine gleichmäßige Versorgung mit Feuchtigkeit ist Vorraussetzung für ein gutes Wachstum. Das Substrat sollte niemals austrocknen, aber auch nicht nass sein. Es besteht aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit immer die Gefahr, dass Schimmel auftritt, deshalb sollten abgedeckte Saaten regelmäßig gelüftet werden.


Gesunde Jungpflanzen aus eigener Anzucht bieten den Vorteil, dass Sorten und Arten kultiviert werden können, die nicht als Jungpflanzen im Handel erhältlich sind. Man kann bei der Auswahl der Samen stärker auf Resistenzen und vorteilhafte Eigenschaften achten und dadurch bei der späteren Kultur möglicherweise auf die Anwendung von Pflanzenschutzmittel verzichten. Es spricht also alles für eigens gezogene Jungpflanzen. -ab-




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