Zitat geschrieben von irenereni
Hallo,
ich weiche meine Bohnenkerne auch immer über Nacht ein, bevor ich sie in die Erde bringe. Das klappt eigentlich immer gut.
Vielleicht hast du die Kerne zu tief in die Erde gegeben. Eine alte Gärtnerregel besagt: "Bohnen nur so tief in die Erde legen, dass sie die Kirchenglocken noch läuten hören." Soll heissen nur knapp mit Erde bedecken. Dann funktioniert es!
Gruß Irene
Das kann ich bestätigen. Bei Bohnen werden die Keimblätter (die beiden Hälften der Bohne) aus der Erde heraus gehoben beim Keimen. Wenn das Gewicht der Erde darüber zu hoch ist, klappt das wohl nicht. Natürlich ist es dann immer ein kleines Problem, dass die Bohnen auch nicht trocken werden dürfen. Wenn sie einmal austrocknen, nachdem der Keimvorgang begonnen hat, dann war es das...
Mit dem Einweichen ist es auch nicht ganz unproblematisch. 12 Stunden - über Nacht - klappt in der Regel. Das Problem dabei ist nämlich, dass die Bohnen anfangen zu atmen, wenn sie keimen und dazu genau so wie wir Sauerstoff brauchen. Wenn sie zu lange im Wasser liegen, esticken sie. Das ist mir schon mal passiert, man merkt es eigentlich gleich, weil die dann so säuerlich riechen (Milchsäuregärung).
Ich gebe die Bohnen seitdem immer in eine flache Plastikdose zum Quellen, gieße nur so viel Wasser hinein, dass die Bohnen zur Hälfte im Wasser liegen und decke den Deckel drauf, damit über den Bohnen eine gespannte Atmosphäre herrscht.
Bei dieser Methode kann ich die Bohnen auch etwas länger im Wasser und in der Wärme der Wohnung lassen. Denn wenn es zu kalt ist, gehen die Bohnen auch nicht weiter. Ich warte deshalb auch ab, ob die Bohnen wirklich keimen und setze sie dann erst, wenn sich schon eine Wurzel zeigt.
Dieses Jahr hat das auch gut geklappt und ich bekomme wieder meine geliebte Blauhilde (So heißt die Sorte)
Zu dem Bild muss ich noch etwas sagen. Da werden sich viele die Haare raufen, wie man so viel "Unkraut" wachsen lassen kann.
Der Garten ist so groß, dass er nur extensiv genutzt wird. Hinter den Bohnen der Ziest darf also wachsen. Das ist die Lieblingspflanze der Wollbiene Anthidium manicatum, die auch jedes Jahr recht häufig ist in meinem Garten. Auf dem Beet vor den Bohnen sollte eigentlich Kohlrabi wachsen, aber den haben die Schnecken erledigt, und rechts im Bild die Wildpflanzen stehen auf dem Weg, nur wird der kaum genutzt. So lange Wildpflanzen die Kulturpflanzen nicht bedrängen, dürfen sie wachsen. Bevor sie Samen bilden, werde ich sie mit der Sichel abschneiden oder herausrupfen. Aber bis dahin ist es für den Boden gnädiger, wenn dort etwas wächst als wenn die Sonne täglich darauf brennen würde.
Noch etwas zu dem Bohnenzelt. Die Form wie ein schmales Tipi hat sich bewährt für kleine Mengen und sieht auch immer nett aus. Bei größeren Mengen würde ich nicht mehrere solcher Zelte nebeneinander stellen.
Und die Bohnenstangen vom Haselstrauch kann ich überhaupt nicht empfehlen. Die halten einen, höchstens 2 Sommer. Da sind Fichtenstangen schon wesentlich besser. Aber weil die Haselstangen gerade da waren, habe ich meine Fichtenstangen lieber im Gartenhaus gelassen und benutze sie nächstes Jahr wieder. Das Haselholz verpilzt viel schneller. Dieses Jahr habe ich auch einen Widderbock (Wespenbock) dabei fotografiert, wie er seine Eier abgelegt hat an meinen Bohnenstangen.
Und weil die Stangen eh faulen, wo sie in der Erde stecken, habe ich das Tierchen gewähren lassen.
Friedliche Grüße Rainald