Hallo,

ich habe meine Kräuter auf der Fensterbank vor zwei Wochen in Töpfe umgesiedelt, die mit Mikrofasern von unten bewässert werden. Den Pflanzen und ihrem Wachstum tut das sehr gut, nur die Erde hat sich sehr nachteilig verändert. Es treten in allen Töpfen kleine gelbe Körnchen/Kristalle auf der Erde auf, die irgendwie nicht besonders Vertrauen erweckend aussehen. Siehe Fotos.


Vor einer Woche gab es leider auch schon eine weiße Schimmelschicht, da habe ich dann die obere Erde entfernt und neue aufgetragen. Es kamen bislang nur die gelben Körner wieder, die aber in großem Ausmaß. Ist wohl ein Schimmelpilz, oder? Verwende Kräutererde und Düngestäbchen für Kräuter.
Womit hab ichs wohl genau zu tun und was kann ich dagegen machen?
Und wenn es daran liegt, dass die Erde (zu) nass ist: Das ist ja im Grunde doch gewollt durch die indirekte Bewässerung. Oder habe ich da ne Chance zu variieren, in dem ich zum Beispiel weniger Mikrofaserfäden in den Topf stecke, so dass dann weniger Wasser hochkommt? Oder gibts sonst noch ne Chance, sowas in Zukunft zu vermeiden?
Vielen Dank für Eure Hilfe!!!

Moin,

das sind Versalzungen. Durch die Bewässerung von unten wird das Wasser von dort durch die Kapillaren im Substrat nach oben gezogen (wegen Verdunstung an der Oberfläche usw.) Dabei lösen sich die im Substrat vorhandenen Salze. Das können die Nährstoffe des dem Substrat zugesetzten Düngers oder auch sogenannte Ballastsalze wie z.B. Gips sein. Diese kristallisieren dann beim Verdunsten des Wasser an der Oberfläche aus.
Für die Jungpflanzen kann es gefährlich werden, denn hohe Salzgehalte am Wurzelhals verbrennen die zarte Epidermis der Stängel und führen zum Umfallen. Auch fördern hohe Salzgehalte einige Arten von Welkepilzen. In Kombination mit zu feuchter (nass ist gefährlich!, ein leichtes Antrocknen hat schon seine Vorteile) Haltung gefährdest Du alle Deine Jungpflanzen.
Es ist günstiger die Erde von oben zu giessen und die Kapillarbewässerung nur während einer Abwesenheit zu nutzen. Beim Giessen von oben werden die Salze nach unten ausgespült.
Als schnelle Hilfe würde ich die Töpfe bei einem guten Landregen mal nach draussen stellen damit sich die Salze wieder lösen und ausspülen. Es geht auch, wenn Du, wenn der Regen ausbleibt, die Töpfe 1 - 2mal mit entsalztem oder Regenwasser von oben giesst.

Der Dünger ist schon OK. Bei Düngestäbchen hat man aber immer eine höhere Konzentration in der Nähe der Stäbchen was sich bei der Bewässerung von unten noch verstärkt. Bei Flüssigdünger gibt es eine bessere Verteilung und auch streufähige Langzeitdünger (alles mit ......cote im Namen) lassen sich im Topf besser verteilen. Aber auch diese wären bei Anstaubewässerung gefährlich. Auch Großbetriebe mit Anstautischen (da läuft alles so, wie Du es gemacht hast) spülen ihre Töpfe regelmäßig von oben durch um Versalzungen entgegenzuwirken.