Gartengestaltung schwieriger Boden

 
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 10.11.2020 - 09:03 Uhr  ·  #211
Darf ich kurz dazwischengrätschen?
Wintererbsen: hört sich interessant an. Wofür verwendest du die? Frisch oder getrocknet? Ich hab letztes jahr auch mal Erbsengrün probiert. Fand ich sehr lecker. Und wie lange stehen die dann im Beet. Mir fehlt dafür leider immernoch das Gefühl.
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 10.11.2020 - 09:47 Uhr  ·  #212
War eine Empfehlung im mdr Garten ... und ich bin extra in einem gutsortierten Gartenmarkt gefahren, um die zu finden, was auch nicht einfach war- Ist mein erster Versuch, deshalb kann ich noch nix weiter dazu sagen. Ich hoffe nur, dass der Umpflüger nicht alle Erbsen gefunden hat. Jedenfalls habe ich noch eine Lage Stroh draufverteilt, ehe das Schutzgitter wieder drauf kam.

Wenn, dann will ich die Erbsen als frisches frühes Gemüse verwenden.

Erwähnt wurde auch die Nützlichkeit der Erbsen als Stickstoffsammler und Bodenlockerer. Sollte ja bei schweren Böden nützen.
Ich halte euch auf dem Laufenden, versprochen.
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 10.11.2020 - 10:30 Uhr  ·  #213
Hallöchen

Zitat geschrieben von Schokokis
Auch von mir noch schnell ein paar Glückwünsche zum Nachwuchs... ist total an mir verbeigegangen.

Auch hier noch mal herzlichen Dank!

Zitat geschrieben von Loony Moon
Vielleicht solltest du gerade jetzt,[...] ein paar Listen zu machen. Eine mit den dringlichsten Arbeiten und eine, wo man drüber grübeln kann, ob das unbedingt im Augenblick sein muss.

Danke für den Rat, Jutta! Ich bin ein totaler Listenfreund und habe viele, viele Listen zu Hause die es abzuarbeiten und zu aktualisieren gibt
Allerdings kommt dann mein Mann daher und hat einen ganz anderen Plan und Schwupp sind wieder drei Baustellen eröffnet.
Das mit dem Zaun wäre jetzt für mich nicht ganz so eilig, aber mein Mann will (auch verständlicherweise) zumindest ums Firmengelände alles abgeschottet haben. Und ich kenne ihn: wenn der da jetzt nur ein Provisorium hin macht dann bleibt das da auch stehen die nächsten 100 Jahre weil "vorerst ist dicht und es sind ja noch hunderte andere Ecken im und am Grundstück bei denen was getan werden muss"
Und sowas wie Bepflanzung was nur "Deko" ist ist dann halt definitiv zweit (oder eher dritt, viert, fünftrangig).
Und ich muss gestehen, ich bin auch eher der "Hau-ruck-Mensch" und bewundere diejenigen, die alles geduldig und mit einer Ruhe ausgiebig und langsam betrachten können, abwarten und erst DANN handeln.
Bei mir scheiterts ja schon an so grundlegenden Dingen wie "erst reden und dann denken" und so werkel ich immer munter drauf los um irgendwann festzustellen dass es totaler Quatsch ist was ich mache und wenn ich halt nur ein einziges Mal ein bisschen gewartet hätte, hätte ich mir mehr Arbeit erspart und so weiter und so fort. Aber was soll ich sagen, so bin ich halt


Das mit dem Bäumepflanzen lass ich jetzt aber wohl wirklich vorerst. Da muss ich mich noch gut einlesen und zum Glück hab ich ja noch keine großen Bäume am Grundstück liegen die eingegraben werden müssen. Wenn ich erst zur Baumschule muss dann schaff es sogar ich mit der Geduld

Zitat geschrieben von Loony Moon
Erwähnt wurde auch die Nützlichkeit der Erbsen als Stickstoffsammler und Bodenlockerer. Sollte ja bei schweren Böden nützen.
Ich halte euch auf dem Laufenden, versprochen.

Undbedingt! Du weißt ja, mit schweren Böden kenn ich mich aus...


So, ich muss jetzt mal kurz rausschauen, der Galamann ist in Anmarsch um die Obstwiese abzustecken. Jippie!

Gruß, Perse
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 10.11.2020 - 12:30 Uhr  ·  #214
Ich würde auch keinen provisorischen Zaun setzen aus genau dem Grund. UND weil der auch Geld und Arbeit kostet und dann muss man es zweimal machen.
Hm das mit dem Draufloswerkeln kenne ich. Bzw erst was sagen und dann denken... Aber andersherum bin ich so stinkendfaul, dass ich das dann doch auch wieder gerne aufschiebe.

Und ja: Aus seiner Haut kann man nicht raus. Und das sit vielelicht auch gut so.
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 10.11.2020 - 17:30 Uhr  ·  #215
Dann liebe Lisa, widmet euch doch erstmal die Firmensicherheit. Ist ja auch wichtig, wenn man weiß, dass am nächsten Morgen kann nicht die Hälfte der Maschine verschwunden sein.

Das restliche Gartenprojekt ist ja doch für Längerfristig.
Hat denn der GaLaMann heute schon angefangen mit der Pflanzung?

Mit dieser Zaun/Lärchenzaungeschichte ... ich würde mich da wirklich gut beraten lassen. Vielleicht auch mal schauen, was die lieben Nachbarn sooo haben als Zaun. Und dann reicht ja ein kleines Foddo und man kann sagen, was gefällt und was nicht. Und auch mit Schatzi darüber diskutieren, ohne, dass man sich missversteht.

Das mit dem planlos draufloswerkeln ... habe ich mir versucht abzugewöhnen. Und doch habe ich es geschafft, meine (eingebuddelten) Frühblüher etwas zu dezimieren... .
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 11.11.2020 - 13:02 Uhr  ·  #216
Hallohallo

Also meine Streuobstwiese ist fast fertig, Ende der Woche kann ich euch dann Fotos davon zeigen
Vorerst kann ich euch nur mal sagen, welche Sorten ich bekommen habe. (Hab dem Gala-Mann nur eine Wunschliste gegeben und er hat die Bäume dann entsprechend unseren Standortbedinungen angepasst bestellt)

Birne
Alexander Lucas
Williams Christbirne
Conferencebirne

Apfel
Pinova
Gloster 69
Brettacher Sämling
Remo
Jakob Fischer
Topaz

Kirsche
Große schwarze Knorpelkirsche
Heidelfinger Riesenkirsche
Lapins

Sauerkirsche
Morellenfeuer

Zwetschge
Hauszwetschge
Hanita


So und nun bemühe ich die bunte Suchmaschine und schaue, was ich da für Exemplare bekommen habe und was sich draus machen lässt. Ach - ich freu mich sehr darüber!


Zitat geschrieben von Ginkgo Wolf
auch einen Nussbaum habe ich mal in einem deiner Posts gesehen (übrigens keine Walnuss, ich glaube, du hast da eine Hickory...

Ui, gut dass ich da grad noch mal nachgelesen habe... Da muss ich mir auf alle Fälle diesen Mutterbaum dazu noch mal anschauen wie groß der Tatsächlich ist! Von dieser Nusssorte hab ich noch nie gehört, aber die Bäume werden ja monströs riesengroß!!!!! Ich hatte ja jetzt schon quasi (doch mal wieder...) den Spaten in der Hand um das gute Stück einzugraben. Aber... Nö! Wenn das so ein riesiges Ungetüm ist, dann kann das nicht in meinen Garten... Puh, da hab ich ja jetzt fast noch mal Glück gehabt!

Gruß, Perse
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 12.11.2020 - 08:11 Uhr  ·  #217
Ist ja eine ordentlich Auswahl, die du da hast. Bist du denn mit der Auswahl zufrieden?

Mir würde eine Kochbirne zum Einmachen fehlen und auch ein richtig früher SommerApfel. Aber es ist halt nicht alles gute beeinander.

Die Morellenfeuer hab ich auch. Die finde ich eigentlicht ganz gut. Die schmeckt mir auch frisch vom Baum.

Dann hoffen wir mal das alles gut anwächst. und genug regen fürs nächste und übernächste Jahr. Aber du kannst ja nicht klagen hast du gesagt.
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 16.11.2020 - 21:39 Uhr  ·  #218
Hallo alle zusammen

Ich lese übrigens gerne als "Gast" von außen mit (wenn ich nicht gerade online bin), damit ich immer auf dem Laufenden bin

Zitat geschrieben von Loony Moon
... ich habe sonne Esche (?)...
Da muss ich doch mal etwas klar stellen (ich habe Angst, dass wir nicht über denselben Baum sprechen...).
Die Eberesche oder Vogelbeere, die Lisa gern haben möchte, heißt botanisch Sorbus aucuparia und gehört zu den Rosaceaen, also den Rosengewächsen.
Die Esche, die du wohl meinst (oder nicht??), ist die Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), bei uns heimisch und hat aktuell mit dem so genannten Eschentriebsterben zu kämpfen. Ansonsten gibt es noch die von Schokokis bereits erwähnte Purpur-Esche (Fraxinus angustifolia 'Raywood'), bei uns nicht heimisch, aber vielerorts als "Klimabaum" angepflanzt. Und auch recht häufig gepflanzt, weil nicht so empfindlich wie die unsrige Esche ist die nordamerikanische Verwandtschaft, die Blumen-Esche (Fraxinus ornus). Alle Eschen der Gattung Fraxinus gehören aber im Gegensatz zur Vogelbeere zu den Oleaceaen, zu deutsch Ölbaumgewächsen.

Bis auf die Namensbezeichnung "-esche" haben sie also nicht so viel miteinander gemein außer dass sie Bäume sind
Ich wollte niemandem jetzt auf den Schlips treten, auch dir nicht, liebe Jutta, es war mir einfach nur wichtig, dass wir in all dem Durcheinander nichts verwechseln.

Zitat geschrieben von Loony Moon
... die Kastanie für die Kinder mehr Attaktionen mit den Früchten bietet, was die Esche naturgemäß nicht tut.
Klar, wenn wir von der "normalen" Esche sprechen, dann gehe ich bei dem Gedanken mit.
Bei der Eberesche würde ich das nicht so sehen. Da ist es für Kinder auch eine Attraktion die Amseln und sonstigen Drosseln zankend um die orangeroten Beeren zuzugucken. Und wenn die Amseln nicht alle Beeren vorher abernten oder wir einen plötzlichen Wintereinbruch bekommen, dann bekommen die Kleinen mit bunten Wacholderdrosseln auch ein paar etwas scheuere Zeitgenossen zu sehen.

Zitat geschrieben von Schokokis
Außerdem haben viel Angst von den Samenunkräuter.
Das stimmt.
Aber das gleiche Problem habe wir überall, möchte ich fast sagen.
Wenn wir Oberboden-Lieferung (Oberboden ist das, was der Laie landläufig "Mutterboden" nennt) haben, dann keimt in der Erde wirklich alles mögliche: von Melde über Beifuß bis hin zu "seltenen" Stechäpfeln... - "selten" insofern, weil vorher kein Stechapfel am Platz wuchs, der Samen insofern durch die Erde eingeschleppt wurde.
Klar kann in so einem Kompost von der Kompostieranlage auch so alles mögliche drin sein. Von denen kommt ja der Oberboden.
Aber gleiches gilt wohl auch für solch einen Erdsack, möchte ich meinen. Nur kann man das schlecht beweisen, was am Ende "zugeflogen" und was tatsächlich aus der Erde gekeimt ist, weil es dort schon vorher drin war.
Dämpfen wäre eine Option, die Unkräuter kaputt zu kriegen. Dann ist allerdings auch das ganze andere Bodenleben tot. Und das will man ja eigentlich auch nicht.

Zitat geschrieben von Perse
Aktuell steht sie noch dekorativ samt Kinderwagen hinter den Beeten...
Deinen Worten nach zu urteilen, hast du weibliche Verstärkung bekommen... - ist ja auch anzuraten, bei all dem "Männer-Überhang"
Auch von mir noch alle nachträglichen Glückwünsche!

Zitat geschrieben von Perse
...noch viel Zeit damit verbringen die Miere auszuzupfen.
Aber ich hab gelesen dass die in Salat sehr lecker sein sollte. Da werde ich nächstes mal eine Hand voll mit rein schnippeln, zu irgendwas muss sie ja gut sein!
Man kann Suppe draus kochen.
Ich habe da so ein schönes Buch von Wolf-Dieter Storl, "Die Unkräuter in meinem Garten", da hat er zu all den bekannten und auch weniger bekannten Unkräutern schöne Rezepte drin. Und zur Vogelmiere eben eine "Vogelmieren-Suppe". Kann dir bei Gelegenheit mal das Rezept schicken, wenn du magst.
Und wenn man Halsschmerzen hat, soll Vogelmierentee auch gut helfen.
Die Miere ist also nicht nur gut essbar, sondern auch hilfreich.

Zitat geschrieben von Perse
Weiden find ich auch schön. Vor allem die kleinen Harlekinweiden. Aber da weiß ich jetzt auswendig gar nicht ob die der Natur auch was gutes tut oder ob sie nur zum schön anschauen gezüchtet wurde.
Das weiß ich in der Tat auch nicht. Wenn ich so was wissen will, dan schaue ich was Bienenfreundlichkeit betrifft immer auf den gängigen Imkerseiten nach.
Empfehlenswerte Seiten nutze ich z.B. https://www.die-honigmacher.de/kurs2/
https://www.immengarten-jaesch…anzen.html
Auf dieser Seite werden zumindest drei Weiden als bienen- bzw. insektenfreundlich genannt:
https://www.wildbienen.info/ar…bot_01.php
Das wären Salweide (Salix caprea), Purpur-Weide (Salix purpurea) und Mandel-Weide (Salix triandra). Von der Purpur-Weide gibt es eine Zwergform namens 'Nana', die ist aber, soweit ich weiß, rein männlich, da weiß ich nicht wie bienenfreundlich die trotz ihrer Züchtung ist. Bei manchen Pflanzen nimmt die tatsächliche Bienen- und Insektenfreundlichkeit ab, wenn viel daran herumgezüchtet wurde...
Ansonsten können aus den genannten drei Arten kleinere Bäume werden.
Wenn's nur Sträucher sein sollen, wäre das aber auch nicht weiter schlimm; sie sind wie alle Weiden sehr schnittverträglich und ausschlagfreudig.

Bei Harlekinweiden wäre ich vorsichtig. Die kenne ich eigentlich nur veredelt (meistens sind sie auch nicht mal besonders gut veredelt), da bezweifle ich, dass sie überhaupt in der Lage sind, auf eigenen Wurzeln zu stehen. Bienen und so weiter habe ich auch noch nie an ihnen beobachtet.

Zitat geschrieben von Loony Moon
... Nützlichkeit der Erbsen als Stickstoffsammler und Bodenlockerer. Sollte ja bei schweren Böden nützen.
Was bei Bodenlockerung auch immer gern empfohlen wird, sind Sonnenblumen und Lupine. Die Lupinen wachsen gerne tief nach unten, lockern dadurch insbesondere in der Tiefe und reichern ebenfalls durch Knöllchenbakterien den Stickstoff an.
Sonnenblumen durchwurzeln ebenfalls sehr stark, haben darüber hinaus aber einen immens hohen Feinwurzelanteil, was sie auch prädestiniert, die Bodenkrume festzuhalten wenn sie brach liegen sollte.
Und wenn Nährstoffe aus den unteren Bodenschichten wieder in die oberen Bodenschichten verbracht werden sollen, soll man Senf pflanzen. Der kann die verlagerten Nährstoffe angeblich wieder "hoch holen".

Ich würde je nach Platzbedarf eine Mischung einsäen, also nicht eines allein, sondern mehrere Arten zusammen kombinieren, z.B. Stickstoffsammler mit Tiefenlockerer und solchen Arten, die Bodenälchen bekämpfen (hier z.B. Calendula und Tagetes zu nennen) sowie beim Unterpflügen bzw. Untergrubbern der abgestorbenen Blattmasse die Bodenkrume aufbessern (z.B. Phacelia).
Aufpassen muss man bei alldem nur, dass die Fruchtfolge auf der Parzelle nicht gestört wird, weil sich sonst Krankheiten leichter übertragen lassen. So sollte man auf Erde für Kohl besser keinen Senf anpflanzen.

So, und nun muss ich noch fix hinüber in den Zaun-Thread und da noch meinen "Senf" dazugeben
Wir lesen uns! Bis demnächst!

lg
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 16.11.2020 - 22:02 Uhr  ·  #219
Danke Henrike für die Eschenbelehrung ... ich hätte die alle in einen Topf geworfen.
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 17.11.2020 - 11:02 Uhr  ·  #220
Oh ja Miere ist wirklich ganz lecker. Aber macht auch viel Arbeit finde ich. Da verheddert sich gerne alles mögliche das angeflogen kommt drin.
Melde müsst auch ganz gut sein hab ich abr noch nicht probiert.

Hmm soviel ich weiß machen alle Weiden kätzchen. Die sich in der Form nicht groß unterscheiden dürften. Sollte also alle Insektenfreunlich sein. Oder nicht? Die Kätzchen kommen doch nur im zeitigen Frühjar das sind auch Harlekin wahrscheinlich nicht butn belaubt;) und daher nicht so auffälig.

Bodenlockerung Sind kartoffeln auch super. Aber man kann ja nicht den ganzen Garten... Es gibt auf jedenfall Gründungung die sich besonders für schwere Böden eignet.
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 29.11.2020 - 20:06 Uhr  ·  #221
Hallo, heute mal nur ein kurzer Post von mir...

Zitat geschrieben von Schokokis
Hmm soviel ich weiß machen alle Weiden kätzchen. Die sich in der Form nicht groß unterscheiden dürften. Sollte also alle Insektenfreunlich sein. Oder nicht? Die Kätzchen kommen doch nur im zeitigen Frühjar das sind auch Harlekin wahrscheinlich nicht butn belaubt;) und daher nicht so auffälig.
Das sollte man meinen...
Aber ich habe in diesem Jahr mich mal besonders stark mit dem Thema beschäftigt (obwohl ich keine Imkerin bin und auch sonst nicht sonderlich viel mit Bienen zu tun hab), habe verschiedene Quellen gewälzt (das Internet mit den besagten Quellen bemüht, aber auch viele Bücher zum Thema gelesen) und natürlich wachen Auges draußen beobachtet (vieles bekommt man ja vor allem durch Beobachten mit, ganz im Sinne von: hmm, da sind aber besonders viele Bienen dran, mal schauen, was das ist...)
Gerade von vielen Pflanzen, von denen man meint, die seien bienenfreundlich, die sind es oftmals nicht. Es gehört eben mehr dazu, als dass sie nur eine offene, zugängliche Blüte haben.

Bestes Beispiel ist der Flieder, Syringa vulgaris. Wenn wir nicht gerade von einer seiner gefüllt blühenden Edelflieder-Sorten sprechen, sind seine Blüten auch offen zugänglich und geben darüberhinaus auch noch einen umwerfend tollen Duft ab, den man auf mehrere hundert Meter Entfernung wahrnehmen kann. Bienen würden ihn vermutlich schon kilometerweit wahrnehmen...
Und trotzdem sieht man kaum Bienen auf den Blüten oder Schmetterlinge... - das ist doch seltsam oder?
Tatsächlich schmeckt der Nektar dieses Strauches sehr bitter und wird deshalb von den meisten Bestäuberinsekten gemieden. In seltenen Fällen habe ich mal eine Hummel an einigen Blüten gesehen, aber das war dann auch schon das einzige (!) Insekt an einem Strauch, der im Mai überschwänglich in Blüte steht.

Anders sieht es dagegen beim Schmetterlingsflieder, Buddleja davidii, aus. Bienen habe ich zwar noch nie an ihm gesehen, aber dafür Hummeln und bekanntermaßen unzählige Schmetterlinge.
Aufgrund dessen, dass Bienen den nicht anfliegen, würde ich den Buddleja auch nicht "bienenfreundlich", sondern "insektenfreundlich" nennen. Aber er kommt dieser Aufgabe viel eher nach, als der (gewöhnliche) Flieder.

Genauso sehe ich das bei den Weiden.
Grundsätzlich ist ja alles gut, was einheimisch ist, weil sich unsere Insekten auf die hiesige Flora hin angepasst haben. Anderes, nicht heimisches wird angeflogen, wenn es etwa zur selben Zeit blüht, einen vergleichbaren Blütenaufbau hat und auch ein ähnliches Blütenpollen- und -nektarangebot aufweist.
Und wenn nicht, dann ist's da eben still am Strauch. Und auf der Salweide nebenan "steppt die Hummel"...
Und man selbst steht fragend vor der Zierweide und fragt sich, was an der jetzt anderes ist...

Was ich damit jetzt eigentlich verallgemeinernd sagen will, ist, dass man nicht auf allgemeine Formulierungen des Handels vertraut; der wirbt aktuell sehr gern mit "bienenfreundlichen Stauden", weil das ja auch imageaufwertend ist, wenn man was für die armen, hungrigen Bienchen tun kann.
Nicht alles ist automatisch "bienenfreundlich", manchmal ist es einfach nur "insektenfreundlich" und in einigen Fällen spielt dir wer-auch-immer nur was vor und es verirrt sich kaum ein Insekt daran... - es sei denn, es gibt in der Umgebung nüscht anderes mehr, dann will man ja auch nicht verhungern.

Ich kann leider kaum genau sagen, welche Weidenarten aus welchem Grund nun genau keine Hilfen für Bienen, Schmetterling, Hummel & Co. sind - dafür kenne ich mich leider zu wenig auf dem Gebiet aus und habe mir vieles eben auch "nur" angelesen.
Aber meine Recherchen zu diesem Thema haben mich eben gelehrt, vorsichtig zu sein...
Und das ist es, was ich jedem/r ans Herz legen möchte: lesen, beobachten, verstehen, sich erinnern. Es ist kein Hexenwerk

lg
Henrike
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 30.11.2020 - 10:29 Uhr  ·  #222
Den gestrigen Tag haben wir auf der Autobahn verbracht ... Kind mitsamt seiner ausgebuddelten Himbeeren zu dessen Heimat verbracht. Himbeeren wurden gleich wieder eingesetzt, mit dem mengenmäßig wenigem Mineralwasser angegossen und Muttern hat noch von einer Korkenzieherweide abgestaubt ... mal schauen, ob der Schnitt wurzelt fürs nächste Frühjahr.

Henrikes Post zum Thema "bienenfreundlich" hat mich daran erinnert, dass offensichtlich derzeit viele Saatguthersteller auf dieses Etikett bestehen. Ich denke, dass man vielleicht auch all die scheinbaren "Unkräuter" des eigenen Gartens akzeptiert, denn sie sind die "gewohnten" Futterlieferanten der örtlichen Insektenfauna. Alles andere ist doch meist etwas ... Notbehelf.
Das heißt nun nicht, dass ich keinen Sommerflieder stehen habe, ne, der steht, aber man sollte Gänseblümchen, Vogelmiere, Hahnenfuß und Co. vielleicht auch Chancen geben neben den *hach* ach so tollen Zwiebel- und Saatgutmischungen ...
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 30.11.2020 - 14:48 Uhr  ·  #223
Stimmt! - und um das Thema noch mal kurz aufzugreifen, diesen Satz:
Zitat geschrieben von GinkgoWolf
hmm, da sind aber besonders viele Bienen dran, mal schauen, was das ist...
habe ich selber bei mir gedacht, als ich mitten in Berlin am Bundesplatz (stark befahrene Straße, so gut wie überall versiegelte Fläche) auf einer grünen Mittelinsel (fast das einzige Grün dort...?! ) etwas gelbes hab blühen sehen, an dem Unmengen an Bienen unterwegs waren!
Deshalb kurz inne gehalten, ein paar Schritte näher herangetreten, etwas tiefer heruntergebeugt und fest gestellt: aha, Wilde Rauke mögt ihr also auch!!
Man glaubt gar nicht, wie glücklich man die Bienen machen kann, wenn man ihnen im Gemüsebeet einen Streifen Wilder Rauke anpflanzt

Und manche sehen das als Unkraut... tss, tss, tss....

lg
Henrike
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 01.12.2020 - 10:32 Uhr  ·  #224
Hallihallo!

ich melde mich auch wieder zu Wort, war viel los in letzter Zeit.
Wir haben eine Katzenbeerdigung hinter uns (nun hat sich immerhin das Thema mit dem Katzenkot im Garagenkeller erledigt..) und waren noch zwei Wochen in Corona-Quarantäne und gefühlt noch 100 andere Sachen haben mich am Schreiben hier gehindert.

Zitat geschrieben von Schokokis
Bist du denn mit der Auswahl zufrieden?

Mir würde eine Kochbirne zum Einmachen fehlen und auch ein richtig früher SommerApfel.

Ja, nein. Eigentlich ists mir egal
Also ich denke mir, der Gala-Mann hat schon was draus gemacht was auf den Boden und den Standort passt.
Das mit dem Sommerapfel hab ich mir zwar auch schon gedacht, aber ich hab ja noch überall viel Platz wo dann eventuell noch einer hin kommen kann wenn Bedarf ist. Oder ich esse im Sommer eben nur Kirschen (;


Bei uns ists seit Tagen bitterkalt und seit letzter Nacht haben wir auch Schnee.
Hätte ich nie damit gerechnet, aber es ist tatsächlich alles weiß, rund 4-5 cm
Demnach hat sich das mit dem Bäume pflanzen jetzt auch erledigt und ich nutze den Winter um mir weiterhin Gedanken zu machen und den Garten auf dem Papier fertig zu zeichnen etc. Und im Frühjahr werde ich dann hoffentlich nicht ganz so planlos
ins Gartenjahr starten wie ich es dieses Jahr getan habe. Dadurch erspare ich mir hoffentlich einiges an Umbuddelei wobei... ich kenn mich ja

Zitat geschrieben von Loony Moon
Danke Henrike für die Eschenbelehrung ... ich hätte die alle in einen Topf geworfen.

Baum ist Baum und grün ist alles irgendwie, oder?

Zitat geschrieben von GinkgoWolf
Bestes Beispiel ist der Flieder, Syringa vulgaris. Wenn wir nicht gerade von einer seiner gefüllt blühenden Edelflieder-Sorten sprechen, sind seine Blüten auch offen zugänglich und geben darüberhinaus auch noch einen umwerfend tollen Duft ab, den man auf mehrere hundert Meter Entfernung wahrnehmen kann. Bienen würden ihn vermutlich schon kilometerweit wahrnehmen...
Und trotzdem sieht man kaum Bienen auf den Blüten oder Schmetterlinge... - das ist doch seltsam oder?
Tatsächlich schmeckt der Nektar dieses Strauches sehr bitter und wird deshalb von den meisten Bestäuberinsekten gemieden. In seltenen Fällen habe ich mal eine Hummel an einigen Blüten gesehen, aber das war dann auch schon das einzige (!) Insekt an einem Strauch, der im Mai überschwänglich in Blüte steht.

Dazu hattest du im Frühjahr schon mal was gesagt als ich mir einen Flieder in den Garten holen wollte weil es in der Nachbarschaft so große, üppig blühende Flieder gibt (und weil mir die herzförmigen Blätter als Kind schon sehr gut gefallen haben) jedenfalls hab ich da dieses Jahr extrem darauf geachtet und ich kann deine Beobachtungen genau so bestätigen. Blüten in Hülle und Fülle, ein sehr intensiver Duft und tolle Farben.. und kein Insekt daran.
Und bis dahin wusste ich gar nicht dass der Syringa vulgaris und der Buddleja eigentlich zwei verschiedene Sträucher sind.

Henrike - ich bin jedes mal wieder begeistert und beeindruckt über dein Wissen! Und auch über deine Wissbegierigkeit! Du liest dich ja in jedes Thema sofort ein wenn du dir nicht sicher bist.. Ganz, ganz toll!


Zitat geschrieben von Schokokis
Hmm soviel ich weiß machen alle Weiden kätzchen. Die sich in der Form nicht groß unterscheiden dürften. Sollte also alle Insektenfreunlich sein. Oder nicht? Die Kätzchen kommen doch nur im zeitigen Frühjar das sind auch Harlekin wahrscheinlich nicht butn belaubt;) und daher nicht so auffälig.

In der Nachbarschaft steht eine Harlekinweide. Die werde ich im Frühjahr mal ein bisschen beobachten

Winterliche Grüße,
Perse
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Re: Gartengestaltung schwieriger Boden

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Gepostet: 06.12.2020 - 16:16 Uhr  ·  #225
Hi ^^

Wie siehts denn nun aus bei dir, hattest du dich entschieden?

In meinem Fall ist es so, dass ich mich auch schlau gemacht habe und unterschiedliche Ideen gefunden habe.
Der XXX Lebensbaum gefällt mir super gut, den habe ich mir auch gekauft. Schaut wirklich toll aus und vor allem ist es auch so, dass der sehr pflegeleicht ist.

Demnach habe ich damit einen Volltreffer gemacht
Würde empfehlen, dass man den Boden einfach mal umbuddelt..

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