Garten winterfest? Drahtkörbe gegen Wühlmäuse

 
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Garten winterfest? Drahtkörbe gegen Wühlmäuse

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Gepostet: 12.11.2010 - 07:42 Uhr  ·  #1
Vor dem Wintereinbruch sollten noch einige Arbeiten im Garten erledigt werden. Im Oktober oder November können neue Obstgehölze, Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Wildverbissmanschetten schützen die jungen Bäume vor hungrigen Nagern und Leimringe Obstgehölze vor Ungeziefer. Stauden und fast alle Lilienarten können bis zum Frostbeginn gepflanzt werden, frühjahrsblühende Zwiebeln, wie Tulpen und Narzissen, können auch noch in die Erde.

Dahlien, Knollenbegonien und andere frostempfindliche Zwiebel- und Knollengewächse vertragen keine Minusgrade und sollten vor dem ersten strengen Frost aus dem Boden genommen und frostfrei eingelagert werden. Geranien, Fuchsien und nicht winterharte Kübelpflanzen möchten kühl und hell überwintern. Gegossen wird im Winterquartier nur wenig - die Erde darf aber nicht völlig austrocknen. Vom Beet entfernte einjährige Sommerblumen gehören auf den Kompost, soweit sie nicht von Krankheiten befallen sind. Abgefallenes Laub kann unter Gehölzen liegen bleiben; vom Rasen sollte es aber entfernt und kompostiert werden, weil der Rasen sonst darunter fault. Abgeräumte Gemüsebeete braucht der Hobbygärtner nur bei schweren Böden umzugraben, ansonsten reichen eine Mulchschicht oder Gründüngung. Kranke Gemüsepflanzenteile gehören in den Hausmüll. Petersilie, Schnittlauch und Feldsalat können vor den ersten Frösten durch Folienhauben geschützt werden.

Dort, wo in diesem Jahr viele Schnecken auftraten, sollte auf Mulch verzichtet werden, da sich Schnecken darunter gerne verstecken. Schneckeneier, die den Winter im Boden überdauern und aus denen im Frühjahr der Nachwuchs schlüpft, sollten abgesammelt und vernichtet werden. Der Hobbygärtner findet die kleinen weißen Eigelege, die zu Dutzenden eng aneinander liegen, bei der Bodenbearbeitung, aber auch geschützt unter Kompostbehältern.

Drahtkörbe als Schutz vor Wühlmäusen


Der Herbst ist eine günstige Zeit, um im Garten Wühlmäuse zu bekämpfen. Schäden durch Wühlmausfraß entstehen vor allem an den Wurzeln von jungen Obstbäumen, Beerenobststräuchern und Ziergehölzen. Darüber hinaus werden von Wühlmäusen aber auch Blumenzwiebeln sowie Wurzel- und Knollengemüse angefressen.

Wühlmäuse sind das ganze Jahr über aktiv. Bei der Suche nach Nahrung legen sie unterirdisch weitläufige Gangsysteme an. Oft besiedeln sie auch Gänge, die zuvor von Maulwürfen genutzt wurden. Ähnliche Fraßschäden an Pflanzen können darüber hinaus aber auch durch Feldmäuse entstehen. Bei Gehölzen schädigen Feldmäuse allerdings bevorzugt die Stammbasis, indem sie die Rinde ringsum oft komplett abnagen. Seltener befressen Feldmäuse die Gehölzwurzeln. Eine sichere Unterscheidung von Feld- und Wühlmäusen ist durch die offenen Löcher möglich, die bei einem Feldmausauftreten zurückbleiben. Von Wühlmäusen werden offene Gänge stets wieder verwühlt.

Um Obstbäume vor Wühlmausfraß zu schützen, ist es sinnvoll, diese bereits beim Anpflanzen in spezielle Drahtkörbe aus Maschendraht zu setzen. Zum Schutz von Blumenzwiebeln können auch Pflanzkörbe aus Kunststoff verwendet werden. Eine direkte Bekämpfung von Wühlmäusen lässt sich am besten im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr durchführen, wenn die Tiere unter Nahrungsmangel leiden und Fallen oder Fraßköder besonders gut annehmen. Vor einer Bekämpfungsmaßnahme ist es allerdings erforderlich, eine sogenannte Verwühlprobe durchzuführen, um Verwechslungen mit dem ebenfalls häufig auftretenden Maulwurf auszuschließen. Der Maulwurf steht unter Naturschutz und darf somit nicht bekämpft werden. Für die Verwühlprobe wird ein Gang an mehreren Stellen auf einer Länge von etwa 30 cm freigelegt. Ist der Gang nach einiger Zeit wieder geschlossen, wird er von Wühlmäusen bewohnt.

Von den verschiedenen Wühlmausbekämpfungsmethoden ist der Einsatz von Fallen am effektivsten. Darüber hinaus lassen sich auch Fraßköder sowie Mittel zur Begasung einsetzen. Als nicht ausreichend wirksam haben sich verschiedene Maßnahmen zur Vertreibung erwiesen, wie beispielsweise die Anpflanzung von Feindpflanzen oder der Einsatz von Klappermühlen, Windrädern und Geräten mit Ultraschallerzeugung.

LWK
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