Hallo Green24-Community,

bin ganz frisch hier im Forum, jedoch mit einer sehr traurigen Nachricht für mich ... Und zwar hab ich schon seit en paar Jahren 3 kleine Kakteen, die immer gut (einer davon zwar etwas schräg) gewachsen sind. Nachdem der alte Topf zu klein war, hab ich mich für's Umpflanzen entschieden.

Nun etwa 2-3 Wochen nach dem Umpflanzen trocknet ein Kaktus von unten nach oben aus. Das heisst er ist unten praktisch "leer" und die "Haut" hängt nur noch so da. Ein kleines Stückchen oben ist er noch "fest". Er hält sich nur noch an dem rechten Kaktus fest, sonst wär er schon längst abgeknickt

Hier noch ein Bild:



Gibt es irgendeine Möglichkeit meinen Kaktus noch zu retten? Was war die Ursache dafür, dass er jetzt so aussieht?

Bin wirklich sehr traurig deshalb und hoffe das ihr mir helfen könnt. Vielen Lieben Dank schonmal.

Grüße, Tobi

Ich denke auch das die Erde sehr dunkel aussieht, für Kakteenerde sehr ungewöhnlich

vlG Lapismuc

So lang und dünn, wie der gewachsen ist, hast Du ihn vermutlich die ganze Zeit zu feucht gehalten. Dadurch werden Kakteen sehr instabil.
Du hast geschrieben, dass er nach dem Umpflanzen "von unten nach oben ausgetrocknet ist". Ich vermute eher, der ist von unten nach oben verfault. Der Grund ist möglicherweise, dass Du ihn nach dem Umpflanzen angegossen hast und das Substrat für Kakteen ungeeignet ist. Kakteen müssen nach dem Umpflanzen ein bis zwei Wochen trocken bleiben und dürfen nicht gegossen werden, weil sie sonst zu leicht von den Wurzeln her faulen.
Mache es so, wie Blausternchen geschrieben hat, dann kannst Du vielleicht noch einen Teil retten.

Norbert

Die Erde sieht wirklich extrem nass aus und der hohe Torfgehalt (100% ) ist für Kakteen auch nicht optimal. Hat der Topf denn ein Loch?

Hallo,

statt gekaufte Kakteenerde kann man auch normale Blumenerde zur Hälfte mit Sand mischen (so mach ich das immer - und es klappt prima).
Schneide von der Pflanze den erkrankten Arm erstmal komplett ab.

Vorgehensweise:
1. den gesamten kranken Arm abschneiden und auf die Erde legen
2. die kranke Spitze (nach Gefühl) mit einem scharfen Messer (Handwerkerhandschuhe zum Festhalten anziehen!) kappen; darauf achten, daß der Kakteenkörper nicht gequetscht wird
3. alles was innen noch braun ist, scheibchenweise abschneiden, bis es komplett weg ist (sonst fault er Dir weiter!)
4. Das gerettete Stückchen einen Tag trocken legen und dann senkrecht in ein Gefäß stellen (unten etwas Papier reingeben, damit die Schnittstelle nicht hart aufliegt
5. Etwa eine Woche abwarten, dann in Kakteenerde setzen und erstmal 8 Tage ohne Wasser halten
6. Tröpfchenweise mit dem Gießen anfangen - möglichst darauf achten, daß der junge Kakteenkörper nicht naß wird (außenherum gießen)

Ich wünsch Dir viel Erfolg bei Deiner Rettungsaktion!

Liebe Grüße, Ruth

@ FrankO

Nein der Topf hat kein Loch ... Hab mir jetzt aber nen Tontopf mit Loch und nen Untersetzer gekauft



@ Scrooge

Danke erst mal für deine genaue Anleitung!

Ich hab tatsächlich nicht die komplette alte Erde entfernt, da ich eben Angst hatte die Wurzeln zu beschädigen ...

Das mit der Kaktuserde, der Drainageschicht, dem Tontopf und Untersetzer hab ich alles soweit auch gemacht.

Was heisst denn genau eine zeitlang nicht gießen? 1-2 Wochen?? Möchte eben nichts falsch machen



@ Ruth

Auch dir Vielen Dank für deine präzise Beschreibung. Bei dem verletzen Kaktus habe ich es versucht abzuschneiden, jedoch war er schon komplett verfault bis oben hin.

Danke für deine Wünsche, die werd ich unbedingt brauchen wie du etwas weiter unten noch lesen wirst


@ Suedblume

Schön zu hören das du deine Kakteen retten konntest!!



@ ALLE:

Heute morgen hab ich direkt nach dem Aufstehen nach meinen noch 2 übriggebliebenen Kakteen geschaut und musste schockierender Weise feststellen, dass ein anscheinend "abgeknickt" ist ... bei näherem betrachten stellte ich fest, dass er wieder wie "ausgetrocknet" war, am unteren Bereich und deshalb abgeknickt ist!

Sprich er ist wieder von Innen verfäult!! Wobei ich gestern Abend noch beide Kakteen kontrolliert hab und extra geschaut hab, ob sie unten wieder "austrockenen bzw. schlaff werden" ....

Sofort bin ich nach Ruth's Beschreibung vorgegangen und habe ihn soweit abgeschnitten bis nichts mehr innen Braun war. Hier ein Bild vom kleinen Überbleibsel:



Ich hoffe das reicht so vom Abschneiden her??

Jetzt möchte ich natürlich nicht das auch noch mein Letzter Kaktus von Innen verfault!! Dann ich hab ich wenigstens einen wirklich retten können ... Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich am Besten am Leben erhalten kann? Also kann ich es irgendwie sehen, dass er verfault? Also praktisch von außen, ohne ihn abzuschneiden??

Vielen Dank für eure Antworten!! Grüße, Tobi

Bei Kakteen tritt keine Milch aus , weil es keine Euphorbien sind .


Nicht befeuchten und nur trocken liegen lassen bis die Schnittstelle richtig durchgetrocknet ist . Dann aufrecht entweder in ein Gefäß stellen oder auf völlig trocknes Substrat . Die Wurzeln bilden sich von alleine , die Schnittstelle sieht schön sauber aus , nichts braunes mehr , super .
Ich würde die Kakteenerde aus dem normalen Geschäft aber noch weiter durchlässig machen , eventuell mit Kies , oder anderen Materialien . Mir ist das Zeug einfach nur suspekt . Weil es wenig hat was wirklich gut für Kakteen wäre . Wenn man sein Gießverhalten trainiert könnte das zwar gut gehen , aber am Anfang ist das oft schwierig .
Normale Blumenerde ist außerdem mit einem Dünger versehen der sich mit Kakteen nicht sooo gut verträgt .