Düngetabelle oder Umrechnungsfaktor

Dosierung Nährstoffe in Erde

 
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Elektro-Ben

Hallo Pflanzenfreunde,

kennt jemand eine Tabelle mit Richtwerten für Leit- und pH-Wert für Zimmerpflanzen in Erde?

Für Semi-Hydrokultur gibt es hier und da schon ein paar gute Ansätze.
Dazu die eigene Erfahrung und etliche Experimente. Läuft hervorragend.

Aber in Erde, läuft mal ganz anders.
Organisch, Mikroorganismen, Puffer....
Da kannste der großen Anthurium nicht mal eben so 1200 Mikrosiemens mit pH 5,3 verabreichen. Die Frage ist wo setzt man an?
500, 750, 1000 Mikrosiemens?

Gibt es da nicht einen Umrechnungsfaktor für die Nährlösung?
Oder eine Tabelle mit Basiswerten mit denen man experimentieren kann?
Es gibt ja Düngeschemata von führenden Herrstellern. Da unterscheidet sich die Menge von Erde zu Hydro im Schnitt um 16-20%.

Bin für jeden Tip sehr dankbar.

Beste Grüße
Ben
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Loony Moon

Moin,

watt willste denn damit? :-/
Ehrlich gesagt, mit solchen "Feinheiten" sollte sich eher Biologen in ihrem Labor befassen und nicht unbedingt Hobbygärtner wie wir es in der Regel sind.

Ich habe als Hobbygärtnerin in langen Jahren mich noch nie mit dererlei Fragen befasst, sondern bin meist intuitiv in Sachen Düngung unterwegs. Du hast es schon richtig gesagt, was für Hydrokultur möglich ist, gild bei Erde nun mal gar nicht. Denn jede Erde ist anders, wirkt anders. Selbst wenn man unter den gleichen Bedingungen arbeitet.
Beispiel: Ich habe Buntnesseln, die komplett dunkelrotes Blattwerk haben, andere dagegen nicht. Alle Pflanzen werden gleich behandelt und stammen von der gleichen Mutterpflanze und stehen am gleichen Standort ...
Wenn ich da nun forschen wollte, würde ich vielleicht herausfinden, warum das so ist. Will ich aber nicht.
Ich erfeue mich lieber an den Pflanzen.


Letztlich hieße es, wenn du den pH-Wert, Leitwert und anderer Parameter untersuchen wolltest, müsstest du ein kleines Labor mit einer entsprechenden Ausstattung in der Hinterhand haben. Und das haben Hobbygärtner kaum.

Schönen Sonntag
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Elektro-Ben

Moin Loony Moon,

ich verstehe worauf du hinaus willst.
Dennoch haben auch Zimmerpflanzen in organischem Substrat unterschiedliche Anforderungen.
Und um meinen Pflanzen die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten, unterteile ich sie in Gruppen nach Schnittpunkten.
So habe ich am Ende 5 Gruppen mit unterschiedlichen Nährlösungen.

Du solltest einem Farn nicht das gleiche geben wie einer Alocasia. Weder in Hydro noch in Erde. Pflanzen haben ja auch unterschiedliche Anforderungen an Licht und Luftfeuchte. Ich persönlich, recherchiere die Herkunft der Pflanze und schau mir das Klima am Standort in Datenbanken an. Danach wähle ich den Standort in meinem Pflanzenzimmer aus. Für hohe Luftfeuchtigkeit habe ich Vitrinen mit Feuchtesteuerung. Dort habe ich immer 90% relFeuchte. Natürlich soll jeder das so machen wie er mag und wie es für ihn funktioniert.
Mich begeistert es den natürlichen Lebensraum nachzuahmen.

Aber zurück zur Frage.
Natürlich kann und sollte man (vorausgesetzt man arbeitet mit Gruppierungen) sich eigene Werte ertesten. Meine Frage war ja, ob es schon zusammengetragene Daten gibt, welche man als Ausgangswerte nehmen kann. Oder ob man eventuell einen Umrechnungsfaktor von Hydro nach Erde benutzen kann.

Beispiel:
Einem ausgewachsenen Anthurium veitchii gebe ich in Hydro 1200 Mikrosiemens mit pH 5,3 bei jedem Gießvorgang.
In Erde wären es jediglich 700-900 Mikrosiemens alle 7 Tage.

Dies beruht jedoch auf einzelnen Empfehlungen anderer speziell für diese Art.
Ich besitze über 300 Pflanzen und habe begonnen einige auch in organischem Substrat zu kultivieren. Nun anzufangen und Experimente und Recherchen für alle durchzuführen, würde Jahre dauern.
Daher dieser Beitrag. Vielleicht gibt's ja Hilfen.

Allen einen schönen Sonntag
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Loony Moon

Ich habe den ganzen Nachmittag gegrübelt und jetzt mal gegoolt.

Siemens als Maßeinheit ist laut dem Wikipedia: "Die Siemens-Einheit (Einheitenzeichen: SE), auch als Siemens-Quecksilber-Einheit bezeichnet, benannt nach dem deutschen Elektroingenieur Werner von Siemens war eine im deutschsprachigen Raum 1860 eingeführte Maßeinheit zu Bestimmung des elektrischen Widerstands. Sie sollte nicht mit der später eingeführten SI-Einheit des elektrischen Leitwertes, dem Siemens, verwechselt werden.

Sie wurde definiert als der elektrische Widerstand der bei einer 1 m langen Quecksilbersäule mit einer Querschnittsfläche von 1 mm² und einer Temperatur von 0 °C auftritt.

1 SE = 0,94 Ω[1]"

Du schreibst, dass du deine Pflanzen (wie auch immer) mit Mikrosiemens "gießt". Und das ist mir dann doch etwas seltsam ...
Klaro benötigt jede Pflanze ihre eigene Behandlung hinsichtlich Nährstoffen und Bodenbedingungen ... aber wie gefr(s)agt, was dabei der elektrische Widerstand mit zu suchen hat, das ist eben das dicke ?.
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Schokokis

So da geb ich auch noch mam meinen sempf;) dazu.
"watt willste denn damit?" hab ich mich auch gefragt.

Die Einheit für Leitfähigkeit ist Siemens auch wenn die vielleicht nicht identlisch mit der ursprünglichen ist, weil anders defininiert , ist es doch das gleiche... Denn die Leitfähigkeit kannst du errechen durch 1/ Widerstand( ohm). und umgekehrt.

Aber ich frage mich auch immer wieder, was es bringt die Leitfähigkeit von Düngelösung zu kennen. Denn die sagt letztlich absolut nichts über die Konzentration der Nährstoffe. Sondern nur über den Gesamtsalzgehalt. unser Leitungswasser hier im Labor hat ca 600µS Regenwasser und Osmosewasser so ca 8-20µs. Pack Kochsalz rein und die LF steigt. Aber das sagen die Verkäufer von solchen Teilen einem ja nicht.

Auch hab ich noch nie gehört, das bei Laborexperimenten die Düngelösung so exakt eingestellt werden kann, das die genau für den einen Organismus passt. Vielmehr gibt es auch hierfür fertige Lösungen zu kaufen bzw Rezept.... Aber an sowas arbeite ich nicht, daher kann es schon sein, dass man das schon kann, dann aber sicher vorher vieles ausprobiert bis es passt.

Zitat
Dies beruht jedoch auf einzelnen Empfehlungen anderer speziell für diese Art.

die vermutlich auch nur ein Exemplar haben und daher auch nicht wissen, ob das jetzt genau die richtige Konzentration ist...

Ich glaube auch nicht das es solche Tabellen gibt und wenn dann würde ich mal in Gärtnereien oder botanischen Gärten anfragen...

EDIT: Mir ist noch was eingefallen. Vor allem Zimmerpflanzen sind individuen. Verschiedene Lichtverhältnisse, Größe, Wachstum.

Im Labor stellt man nicht umsonst identsiche, kontrollierte Bedingungen her...
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Schokokis

Ich hätte mich nochmal über eine Rückmeldung gefreut... Ich denke das hätte eine sehr spannende diskusion werden können...
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GREEN24

 [A]
Die Bedeutung von optimalen Leit- und pH-Werten für Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen sind mehr als nur dekorative Elemente in unseren Wohnräumen. Sie spielen eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden, indem sie die Luftqualität verbessern und eine beruhigende Atmosphäre schaffen. Um sicherzustellen, dass Ihre Zimmerpflanzen gesund und kräftig wachsen, ist es essenziell, auf optimale Bedingungen zu achten. Zwei entscheidende Faktoren dabei sind die Leitwerte und pH-Werte des Substrats und der Erde, in denen die Pflanzen gedeihen.

Leitwerte – Was sagen sie aus?
Der Leitwert misst die elektrische Leitfähigkeit des Bodens und gibt Aufschluss über die Menge der gelösten Salze im Substrat oder in der Erde. Ein optimaler Leitwert ist von entscheidender Bedeutung, da er den Nährstoffgehalt widerspiegelt:
Zu hohe Leitwerte: Können zu einer Salzakkumulation führen, die die Wurzeln schädigt und die Wasseraufnahme der Pflanzen erschwert.
Zu niedrige Leitwerte: Deuten darauf hin, dass nicht genügend Nährstoffe verfügbar sind, was zu Nährstoffmangel und Wachstumsstörungen führen kann.

Richtwerte für Leitwerte
Orchideen: 0,5 - 1,5 mS/cm
Kakteen und Sukkulenten: 1,0 - 2,5 mS/cm
Farne: 0,8 - 1,5 mS/cm
Palmen: 1,0 - 2,0 mS/cm
Bromelien: 0,5 - 1,5 mS/cm
Anthurien: 1,0 - 1,5 mS/cm
Ficus: 1,0 - 2,0 mS/cm
Philodendron: 1,0 - 2,0 mS/cm

pH-Werte – Ein Schlüssel zur Nährstoffverfügbarkeit
Der pH-Wert des Substrats oder der Erde beeinflusst maßgeblich die Verfügbarkeit von Nährstoffen für die Pflanzen. Er gibt an, wie sauer oder alkalisch der Boden ist:
Saurer Boden (pH < 7): Fördert die Verfügbarkeit von Eisen, Mangan und Bor, kann jedoch die Aufnahme von Phosphor, Kalzium und Magnesium beeinträchtigen.
Alkalischer Boden (pH > 7): Begünstigt die Aufnahme von Kalzium und Magnesium, kann jedoch zu Eisen- und Manganmangel führen.

Richtwerte für pH-Werte
Orchideen: 5,5 - 6,5
Kakteen und Sukkulenten: 6,0 - 7,0
Farne: 5,5 - 6,5
Palmen: 5,5 - 6,5
Bromelien: 4,5 - 6,0
Anthurien: 5,5 - 6,5
Ficus: 5,5 - 6,5
Philodendron: 5,5 - 6,5

Praktische Tipps zur Aufrechterhaltung optimaler Werte
Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe regelmäßig die Leit- und pH-Werte der Pflanzenerde und Substrate mit entsprechenden Messgeräten.
Anpassung des pH-Werts: Bei zu saurem Boden können Kalk oder Dolomitkalk hinzugefügt werden, um den pH-Wert zu erhöhen. Bei zu alkalischem Boden können saure Mittel wie Torf oder Schwefel genutzt werden.
Düngung: Nutze Dünger gemäß den Bedürfnissen der Pflanzen, achte aber darauf, eine Überdüngung zu vermeiden, da dies die Leitwerte erhöhen kann.

Fazit
Die Pflege von Zimmerpflanzen erfordert mehr als nur regelmäßiges Gießen und Sonnenlicht. Die Kontrolle und Anpassung von Leit- und pH-Werten sind manchmal entscheidend für ein gesundes Pflanzenwachstum. Indem du diese Werte im Auge behalten und notwendige Anpassungen vornehmen, kannst du sicherstellen, dass deine Pflanzen die nötigen Nährstoffe optimal aufnehmen und kräftig gedeihen.
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Schokokis

nun, ich nehme also Regenwasser packe etwas kochsalz rein, und dann habe ich die richtige Leitfähigkeit... oder ich nehme einen ungeeigneten dünger( nur nitrat z.B., oder hab sehr hartes wasser....

ich frage mich echt, ob es zielführend ist, die leitfähigkeit also letztlich die Salzkonzzentration zu messen. klar wenn die Düngelösung eine günstige zusammensetzung hat, ist das ein richtwert der ok ist, aber die lf sagt eben nichts über die gelösten salz aus...
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GREEN24

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Gute Idee. Während die Leitfähigkeit tatsächlich einen Hinweis auf die Gesamtkonzentration der gelösten Salze in deinem Wasser geben kann, bietet sie aber keinen Aufschluss darüber, welche spezifischen Arten dieser Salze enthalten sind und ob sie für deine Pflanzen nützlich oder schädlich sind.

Kochsalz im Wasser:
Das Hinzufügen von Kochsalz (Natriumchlorid) zum Wasser kann die Leitfähigkeit erhöhen, ist jedoch nicht empfehlenswert. Natriumchlorid kann für viele Pflanzen schädlich sein und zu Salzstress führen, was das Pflanzenwachstum negativ beeinflusst.
Dünger und hartes Wasser:
Wenn du Dünger verwendest, der beispielsweise nur Nitrat enthält, oder sehr hartes Wasser mit einem hohen Kalzium- und Magnesiumgehalt hast, kann dies ebenfalls die Pflanzen ungünstig beeinflussen. Hartes Wasser kann den pH-Wert verändern und damit die Verfügbarkeit von Nährstoffen für die Pflanzen beeinflussen.
Leitfähigkeit als Messwert:
Die Leitfähigkeit kann ein nützlicher Richtwert sein, um die Salzkonzentration zu überwachen. Dennoch gibt sie keine Informationen über die spezifischen Ionen, die im Wasser gelöst sind. Für ein präziseres Bild solltest du zusätzlich die Konzentrationen der einzelnen Nährstoffe prüfen. Boden- und Wasseranalysen, die spezifische Ionen wie Nitrat, Kalium, Kalzium und Magnesium messen, sind hierfür hilfreich.
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Schokokis

Nein natürlich nicht. Darauf wollte ich doch hinaus. Jemand der sich nicht auskennt solche Werte an die Hand zu geben, wenn er die Materie noch nicht versteht, kann ganz schon nach hinten losgehen.

Davon abgesehen das solche geräte teuer sind.

Interessanter wäre da tatsächlich eine Tabelle mit entsprechenden Konzentrationen einzelner Dängesalze. Aber sowas wird es nicht für einzelne Pflanzen geben, da man nie alles gleich hat. Licht Substrat Wachstum der Pflanze....

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