Die neue Vandakultur im Topf

 
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Die neue Vandakultur im Topf

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Gepostet: 08.10.2011 - 20:47 Uhr  ·  #1
Hallo liebe Pflanzenfreunde,

es geht euch sicher auch so: Die dunkle Jahreszeit naht, es wird kälter und ungemütlicher, bald wird die Heizung und der Kamin angeworfen, damit man es schön kuschelig warm hat. Was machen aber unsere schönen Exoten in der Zeit? Einige gehen in Winterruhe, andere finden ihren Platz im Terrarium und die Vanda....die steht im Topf.

Heute Vormittag machte ich mir schreckliche Sorgen um meine schöne Vanda und die feindliche Heizungsluft. Ich hatte meine Vanda im Glas kultiviert, war aber der Meinung dass ihr das nicht gerecht wurde. Wurzelnackt wollte ich sie wegen trockener Luft und dem Pflegeaufwand nicht aufhängen. Dazu kam noch das Problem, dass ich keine Lösung für das Aufhängen überhaupt gefunden habe (Decke mit Stahlstreben und asymmetrische Fenster).

Eine Lösung muss her, einfach, schnell und sicher. Dank Google fand ich eine sehr interessante Seite in einem Forum für Orchideen, in der diese Vanda-in-Topf-Methode vorgestellt wurde. Diese Dame kultiviert ihre Vandeen bereits mehrere Jahre erfolgreich mit dieser Methode (sogar in Tontöpfen). Ich habe es allerdings etwas anders gemacht als sie.

Nun möchte ich euch meine Methode der Vanda im Topf vorstellen:

Man benötigt:
- Pinienrinde grob (8-16 mm optimal) erhältlich in kleinen Säcken in der Aquarienabteilung
- Styropor kleingebröselt
- Blähton (vorher anfeuchten)

- einen großen durchsichtigen Topf (für meine Vanda reicht ein 17cm Topf)
- einen Bohrer

Zuerst habe ich mithilfe des Bohrers Löcher seitlich in den Topf bebohrt, damit habe ich eine Belüftungsmöglichkeit für die Wurzeln geschaffen, aber auch zusätzliche Ablauflöcher.

Nun zur Substratmischung:
Ich habe wie folgt gemischt: 2 Teile Pinienrinde, 1 Teil Styropor, 1 Teil Blähton.

Bevor die Vanda in den Topf kommt, habe ich die Wurzeln gut gewässert, so sind sie flexibler und nicht so schnell brechen. Den kleinen Korb zum Hängen habe ich vorher von den Wurzeln entfernt.

Die Wurzeln habe ich dann leicht in den Topf gedreht, bis alle vollständig darin waren. Dann habe ich die Substratmischung aufgefüllt. Ich habe darauf geachtet das Substrat nicht zu dicht in den Topf zu geben, sodass die Wurzeln immernoch genügend Luft gekommen. Durch die Styroporstückchen lockert sich das Substrat noch zusätzlich auf.

Fertig ist die Vanda im Topf. Für mich momentan die beste Lösung. Die Vanda hält gut, ich brauche sie nicht mehr großartig zu fixieren.

Die Pflege soll nun wie folgt ablaufen: Alle 3 Tage etwas das Substrat besprühen, einmal die Woche gibts einen Tauchgang. Das ist ein wesentlicher Unterschied zur Haltung im Glas oder zur wurzelnackten Methode. Auch kann ich den Topf jetzt einfach auf meine Fensterbank stellen.

Natürlich werde ich euch über Erfolge und Misserfolge berichten, ich bin gespannt wie das wird. Hier kommen nun noch ein paar Bilder, ich hoffe sie sind zu erkennen. Es ist schon dunkel und ich habe eine blöde Kamera.
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Und fertig. Die Jungpflanze bekam auch direkt ein neues Zuhause.
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dann habe ich eine Schale mit Blähton befüllt und Steine (für die Optik) drauf gelegt. Ich habe ca. 1 cm Wasser eingefüllt um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen
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und mit Substrat aufgefüllt. Ich habe genügend Platz für Luft und Licht gelassen
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Die Vanda wird vorsichtig in den Topf gedreht
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Der Topf mit den gebohrten Löchern
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Die Substratmischung mit groben Styroporstücken und Blähton
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Pinienrinde aus der Aquariumabteilung
Hauptgärtner*in
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Re: Die neue Vandakultur im Topf

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Gepostet: 09.10.2011 - 15:26 Uhr  ·  #2
Sehr interessant!
Hab mal was über eine ähnliche Haltung (Holzkorb mit grober Rinde und/oder Holzkohle) gelesen.
Ich bin da aber nicht ganz so experimentierfreudig, ich sprühe da lieber 2x täglich die Wurzeln tropfnass ein.

Berichte bitte weiter wie sich die beiden im Topf machen.
Hauptgärtner*in
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Re: Die neue Vandakultur im Topf

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Gepostet: 10.10.2011 - 22:43 Uhr  ·  #3
Hi,

hab mir die Seiten dazu im Orchideenforum auch schon x-mal durchgelesen.

Ich selber habe da aber Bedenken, daß die Wurzeln, gerade im Winter, nicht schnell genug wieder abtrocknen können.

Bei mir ist im Winter allerdings eh das Problem, daß ich die Minimal-Temperatur für Vandeen kaum einhalten kann.... was soll ich die Bude den ganzen Tag heizen, wenn ich fast nur zum Schlafen da bin?

Und wenn es dann bei niedrigen Temperaturen auch noch zu feucht ist....
In diesem Jahr habe ich zwei Vandeen schon getopft gekauft, da bin ich auch gespannt, wie das über den Winter funktioniert.

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf Deine weiteren Erfahrungsberichte,
Viel Glück!

Gruß, Kerstin
Hauptgärtner*in
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Re: Die neue Vandakultur im Topf

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Gepostet: 11.10.2011 - 20:44 Uhr  ·  #4
Das Projekt ist leider gescheitert.
Heute habe ich mal den Finger in die Erde gesteckt, die war immer noch patschenass (obwohl ich seit dem Eintopfen nur 1 x gesprüht habe). Hab die Vanda dann direkt raus gehoben und festgestellt, dass einige Wurzeln braun geworden sind. Ich denke das Substrat war zu fein, vielleicht hätte ich größere Rindenstücke verwenden sollen.
Gut, die Vanda steht jetzt also wieder im Glas und kommt hoffentlich so gut über den Winter.
Im nächsten Jahr werde ich sie einfach in ein Körbchen setzen.
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