Cherimoya - schuppige Früchte aus dem subtropischen Wald

 
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Cherimoya - schuppige Früchte aus dem subtropischen Wald

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Gepostet: 12.05.2012 - 18:10 Uhr  ·  #1


In Quetchua, der Sprache der indigenen Bevölkerung Südamerikas, bedeutet das Wort chirimuya „kalte Frucht“. Daraus leitet sich auch der gebräuchliche Name Cherimoya ab. Im Deutschen wird sie oft als Zucker- oder Rahmapfel bezeichnet.
Der beliebte Exot gehört zu den Annonengewächsen (botanisch Annonaceae) mit mehr als 2000 verschiedenen Arten, von denen viele essbare Früchte hervorbringen.
Neben der Cherimoya (botanisch Annone cherimola), dem Zimtapfel (botanisch Annone squamosa) und dem Ochsenherz (botanisch Annone reticulata) gibt es auch die Stachelannone oder Guanabana (botanisch Annone muricata), die allesamt sehr süß und schmackhaft sind. Ihre Ursprungsregionen sind die Andenausläufer in Nordperu, Südkolumbien und Ecuador. Dort wächst sie in Höhen von 1200 bis fast 2000 Metern, der so genannten Tierra templada (zu deutsch „gemäßigtes Land“). Mittlerweile wird sie aber auch in Mittelmeerregionen wie Spanien, Israel und Italien oder auf Madeira sowie den Kanaren angebaut.

Perfekte Anpassung an das Andenhochland

Der Rahmapfel kann als kleiner Baum oder schmaler Strauch bis zu zehn Meter hoch werden. Mit seinen wechselständigen, eiförmigen oder elliptischen Blättern, die bis zu 15 Zentimeter lang werden, ist er dicht belaubt. Er ist an das Klima des Andenhochlandes gewöhnt, das im Jahresdurchschnitt Temperaturen von 15 bis 21 Grad aufweist. Besonders in den Monaten Juni und Juli (Mai bis Oktober ist die Trocken- oder Winterzeit) jedoch kann es zu Nachtfrösten kommen - mit kurzfristigen Temperaturen von bis zu minus vier Grad.
Wenn die Cherimoya also als Kübelpflanze in europäischen Breiten gehalten wird, sollte der Exot aus den Anden im Sommer an den hellsten und wärmsten Platz gestellt werden. Im Winter will der kleine Baum ebenfalls hell, aber nicht zu warm bei zehn bis zwölf Grad, untergebracht sein.

Beliebteste Frucht der Subtropen

Die Frucht der Cherimoya ist handgroß, hell- bis mittelgrün und ihre Schale erinnert stark an Fischschuppen. Sie ist nicht nur außergewöhnlich im Aussehen, sondern auch im Geschmack, denn dieser ist eine Mischung aus Birne, Mango und Erdbeere - unbeschreiblich saftig und süß. Die im Handel angebotenen Cherimoyas wurden unreif geerntet, reifen jedoch nach. Wenn die Schale bei Druck leicht nachgibt, sind sie bereit zum Verzehr. In den Ursprungsländern werden sie als Frischobst gegessen oder zu leckeren Milchshakes verarbeitet.

Saftiges Grün im Kübel

Am besten geeignet ist ein nährstoffarmes, lockeres Gemisch aus Sand, Perlite, Blähton und Kübelpflanzenerde, das gut wasserdurchlässig ist. Gegossen werden sollte mit Regenwasser. Aber Vorsicht: Staunässe wird gar nicht vertragen, denn die Cherimoya kann auch trockenere Perioden sehr gut überstehen. Organischer Dünger wird einmal im Monat gegeben.

Ein veredelter Rahmapfel kann auch hierzulande blühen und Früchte tragen. Die Bestäubung muss jedoch immer von Hand ausgeführt werden und ist nicht so einfach. Die Pflanze besitzt zwar zwittrige Blüten, hat jedoch unterschiedliche Reifezeitpunkte: An einer Blüte erscheinen erst die weiblichen und anschließend die männlichen Geschlechtsorgane. Dadurch wird verhindert, dass sich eine Blüte selbst bestäubt. Man muss also den Pollen von einer männlichen Blüte (Staubgefäße als Ring um die Blütenmitte angeordnet) auf eine weibliche (in der Mitte der Blüte) übertragen.
Die Blüten selbst sind fast drei Tage lang geöffnet. In dieser Zeit kann bestäubt werden.
Bis zum Spätherbst oder im Winter reifen die Früchte dann aus.

Samenanzucht leicht gemacht

Besonders einfach ist es, aus den Samen, die im hellen, cremigen Fruchtfleisch eingebettet und aufgrund ihrer dunkelbraunen bis schwarzen Farbe nicht zu übersehen sind, kleine Pflänzchen zu ziehen.
In Anzuchterde oder einem Sand-Erde-Gemisch ungefähr zwei Zentimeter tief gesät keimen sie bei konstanten Temperaturen von 20 bis 25 Grad innerhalb von drei bis sechs Wochen.
Bis zur Keimung muss das Substrat immer leicht feucht gehalten werden.
Anschließend sollten die kleinen Cherimoyas so hell wie möglich gestellt werden.

Der Rahmapfel ist eine pflegeleichte Pflanze, die eher langsam wächst und im Kübel auch bis zu zwei Meter groß wird. Durch ihr ansprechendes, dichtes Blätterkleid ist sie für jeden Liebhaber von exotischen Fruchtpflanzen ein Gewinn. -yl-



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