Hallo

habe in meinem Gewächshaus einiges an Gemüsepflanzen und habe hier leider an meinen Gurken und Tomaten einen braunen, flauschigen Befall festgestellt, der sich allälig über die gesamte Pflanze hermacht.
Auch das abschneiden oder vernichten befallener Pflanzen führte nicht zur Ausrottung.

Hat jemad eine Idee, was das sein soll ???

das hört sich nicht gut an.
aber wie werde ich ihn wieder los, muß ich jetzt alles rausreißen ???

Das ist der Punkt!

Wenn es öfter regnet, hast du im Gewächshaus eine relative Luftfeuchte von fast 100 %.
Wenn es nachts abkühlt, kommt es zur Taubildung auf den Pflanzen und der Pilz kann in diese eindringen. Indem man diese Taubildung verhindert, wird der Pilz wirksam bekämpft

Deshalb bleiben im Sommer alle verfügbaren Klappen und Türen im Gewächshaus Tag und Nacht geöffnet, gerade dann wenn das Wetter nicht sonnig ist oder es nachts stark abkühlt.

Ansonsten mußt du vermeiden durch rumspritzen die Luftfeuchte weiter zu erhöhen. Das Auflockern der obersten Bodenschicht oder das Bedecken mit Mulchmaterial vermindern die Wasserverdunstung und helfen dadurch ebenfalls die rel. Luftfeuchte zu vermindern.

Das sonnige Wetter diese Woche dürfte den Grauschimmel erstmal stoppen.

Die Bekämpfung unterscheidet sich damit doch sehr von der des Echten Mehltaus.

Heranreifende Früchte die gesund aussehen, kannst du getrost verzehren, da eine erkrankte Frucht auch sichtbar faul wäre. Die würdest du dann sowieso nicht mehr essen.

Grauschimmel ist kein Grund, den Standort zu ändern, da die Infektion über die Luft erfolgt. Man wird natürlich rumliegendes befallenes Material entfernen, um den Infektonsdruck zu vermindern, wie bei den meisten anderen Pilzerkrankungen auch, auch beim Mehltau. Das Zeug kann ruhig auf den Kompost, sollte dort aber zugedeckt werden.

Wenn du die Bedingungen im Gewächshaus nicht änderst kann es sein, dass der Grauschimmel von solchen befallenen Kleinigkeiten wie abgestorbenen Blüten oder abgeknickten Blättern in die gesunden Triebe hineinwächst. So können dir ganze Triebe absterben, und dass ist dann wirklich ärgerlich.

Grüße vom Floris

richtig ist, dass Grauschimmel in befallenen Pflanzenteilen überdauert (hatte ich geschrieben, dass man solche entfernen soll ?).
Dauerorgane, die ohne Pflanze im Boden überliegen, macht er nicht.

Stimmt auch, dass Pilzsporen wohl allgemein ein hohes allergenes Potential haben.
Ich ginge auch nicht in ein Gewächshaus hinein, in dem es davon staubt.
Aber eine äußerlich intakte Gurke würde ich essen, auch wenn an der Pflanze irgendwo eine Infektionsstelle ist.

Das Messer zu desinfizieren ist hier unnötiger Aufwand. Wenn ich schneide, dann eh im gesunden Gewebe. Da die Sporen auf die Wunde fliegen und nicht vom Messer dahin geschmiert werden, kommt es auf die äußeren Bedingungen an, ob eine infektion erfolgt oder nicht.
Grauschimmel zählt nun mal zu den Schwächsparasiten, die es unter günstigen Kulturbedingungen (eher geringe Luftfeuchte und trockene Pflanzenoberflächen) schwer haben eine Pflanze zu schädigen.

So sind halt die verschiedenen Pilzkrankheiten alle ein wenig verschieden voneinander.
Die gängigen Pauschalaussagen treffen damit nur manchmal wirklich zu.

Bei unbekannten Erregern ist natürlich die Desinfektion von Schnittstellen sowie die unschädliche Entsorgung befallenen Materials und ähnliches als vorsorgliche Maßnahme zu empfehlen.

Aber da wo es anders ist, kann man es doch verraten, oder

Grüße vom Floris