Hallo,

mit der Tomate hast du schon mal recht.

Das Problem ist aber allgemein sehr nervend, das merke ich auch immer wieder.
Dummerweise ist die Systematik nichts, was eindeutig fest steht und wo man immer sofort sagen kann, wer recht hat und wer nicht.
Gerade in den letzten Jahren werden immer wieder ganze Gattungen anderen Familien zugeordnet und einzelne Arten in eine andere Gattung verschoben.

Der Hauptgrund dafür ist folgender:

Früher hat man die Pflanzenarten aufgrund ihrer Ähnlichkeit, vor allem im Blütenbau, zu Gruppen zusammengeordnet, die man Gattungen nannte, ähnliche Gattungen zu Familien u.s.w.
Heute ist aus dem System der Ähnlichkeit, das von Linné eingeführt wurde, ein System der abgestuften Verwandtschaft geworden. Inzwischen hat man nämlich begriffen, dass viele Ähnlichkeiten ihren Grund in der mehr oder weniger engen Verwandtschaft der Arten haben, das heißt, dass sie vor kürzerer Zeit (eng verwandte Arten, gleiche Gattung) oder längerer Zeit (gleiche Familie, Ordnung etc.) aus gemeinsamen Vorfahren durch das Wirken der Evolution auseinander hervorgegangen sind. Dabei bedeutet "kurz" eben auch in unseren Augen sehr lange Zeiträume, Evolution ist ein langsamer Prozess.

Warum nun gerade in letzter Zeit so viel an der Systematik verändert wird, das liegt daran, dass man mit der Methode der Genanalyse die Verwandtschaft ganz zweifelsfrei ermitteln kann und deshalb viele falsche Eingruppierungen korrigiert werden können, die aus der Zeit stammen, als man nur die Ähnlichkeiten zum Ordnen der Arten verwenden konnte.

Für Leute, die Pflanzensystematik lernen sollen, ist dieser Fortschritt allerdings ziemlich nervtötend, denn wenn man sich mal mühsam gemerkt hat, dass diese oder jene Art in diese Gattung und Familie gehört, dann heißt es übermorgen "bäh, alles falsch, neu lernen!"

Für Leute, die sich schon lange damit beschäftigen (wie z.B. auch ich) ist es ganz schwer, nie irgendwelche veralteten Synonyme zu verwenden. Sei also gnädig mit deinem Lehrer, wenn er sich mal vertut, aber er sollte dann schon auch die aktuellen Namen verwenden und nicht darauf bestehen, "dass das schon immer so war", denn das ist in diesem Fall kein Argument.

Mit deinen Mammutbäumen kenne ich mich nicht aus. Häufig sind die Leute in der Wikipedia recht aktuell, aber garantiert richtig ist natürlich nicht alles, was da steht. Am besten neueste wissenschaftliche Systematikbücher aus der Bibliothek befragen.... Welch ein fürchterlicher Ratschlag!
Wenn ich mal mehr Zeit habe, kann ich nochmal recherchieren, aber heute reicht es mir das nicht, und ab morgen bin ich für einige Zeit weg....

Hi,
hast du schon im Zander nachgeschaut? Wenn du dich für die Thematik interessierts wäre das bestimmt nen super Buch für dich, vorallem da letztes Jahr ja eine neuauflage erschienen ist! Ich werd ihn mir, sobald ich mal wieder Geld überig hab auch leisten.
Das Problem mit den Namen kenn ich auch, bei meinem Lehrer geht es mir auch so. (Lerne auch Zierpflanzenbau) Ziemlich blöd hat er mich einmal angeschaut als ich ihm erzählt hab, das im Kreuzer unter Anastatica eine Lepidophytum comosum abgedruckt hat Ansonsten finde ich mich einfach mit den falschen Namen ab, sie verändern sie teils einfach zu oft und kaum jemand bringt sich mal auf den aktuellen stand, solange jeder weis was ich meine reicht es. Sogar in so manchem Samenkatalog steht noch der Falsche Name. Fällt mir öfters bei der Buntnessel auf, früher Coleus blumeii jetzt aber Solenostemon scutellarioides, kann ich mir allerdings auch net merken, der alte war schöner, nicht so lang und kompliziert!
LG, Eva