Der Wasserschlauch (botanisch
Utricularia) stellt mit etwa 220 Arten die artenreichste Gruppe unter den fleischfressenden Pflanzen dar.
Der Name – sowohl der deutsche als auch der botanische – leitet sich von der Form der Fallen ab, die wie alte Wasser- oder Weinschläuche aussehen.
Ungewöhnlicher Anblick
Wasserschläuche sind ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen ohne echte Wurzeln, bei denen Blatt und Spross nicht wirklich unterschieden werden können. Deshalb wird der grüne Teil der Pflanze generell als Blatt angesehen. Bei den Arten im Moorbeet sind diese Blätter meist länglich oder nierenförmig.
Schnappen aus dem Hinterhalt
Wasserschläuche fangen ihre Beute mit Hilfe von Fangblasen. Sie funktionieren nach einer rein mechanischen Methode, dem sogenannten Saugfallenprinzip. Dazu wird in der Fangblase ein Unterdruck aufgebaut, der die Blasenwände zusammenzieht. Reizt nun ein Insekt – angelockt durch chemische Lockstoffe - die Härchen an der Klappe, so öffnet sich die Falle.
Das Insekt wird durch den Unterdruck blitzschnell eingesogen und die Falle schließt sich sofort wieder. Es wird dann durch Verdauungsenzyme, die von den innenliegenden Drüsen ausgeschieden werden, zersetzt.
Farbenfrohe Blütenvielfalt
Die gespornten Blüten sind aus zwei verwachsenen Kelch- und fünf verwachsenen Kronblättern aufgebaut. Sie stehen meist in traubigen Blütenständen und weisen je nach Art zahlreiche Farben, beispielsweise weiß, gelb, rot oder blau auf. Die Größe der Blüten kann artabhängig von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern variieren. –jsch-
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