Birnbaum Pyrus, bekömmliche Früchte, 5000 Birnenbaum Sorten

 
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Birnbaum Pyrus, bekömmliche Früchte, 5000 Birnenbaum Sorten

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Gepostet: 03.07.2012 - 17:37 Uhr  ·  #1
Der Birnen-Baum (Pyrus communis)

Die Birne ist eine schmackhafte alte Obstsorte mit zahlreichen Sorten. Kultiviert wurde der Birnbaum bereits im alten Griechenland. Im 17. Jahrhundert waren in Frankreich fast 300 verschiedene Birnensorten bekannt. Heutzutage werden weltweit über 5000 unterschiedliche Sorten gezählt. Sie ist der erste Obstbaum, der im Frühling zarte Blüten bildet und blüht. Birnenbäume werden gerne als Spalierobst oder auch als Zwergbäume angepflanzt, große Exemplare gibt es in den Baumschulen auch als Hochstamm oder Stammbusch. Bei einem Kauf sollte die Wahl auf resistente Sorten fallen, da hier die stark verbreiteten Krankheiten an Blatt und Frucht nur reduziert oder gar nicht auftauchen. Die Frucht der Birne ist so beliebt, denn sie hat nur eine geringe Fruchtsäure und ist deshalb ein schmackhaftes und leicht verdauliches Obst. Das Holz des Birnbaumes wird gern in der Möbelindustrie verwendet. Auch Holzspielzeuge bestehen aus dem harten aber formstabilen Birnenholz.


Früchte und Blätter der Birne

Aussehen und Standortansprüche

Die Birne ist ein sommergrünes Kernobstgewächs und gehört zur Familie der Rosengewächse. Botanisch heißt sie Pyrus communis. Sie ist in Europa, Nordafrika und Asien beheimatet und wächst als Baum heran, sehr seltene Sorten wachsen auch als Sträucher.
Die Früchte sind, wie sollte es anders sein birnenförmig, bisweilen aber auch rundlich. Sie besitzen eine Größe von 2,5 bis 6 Zentimetern. Die Samen in der Birnenfrucht sind tief dunkelbraun bis schwarz. Von Ende März bis April blüht der Birnbaum mit weißen Blüten, die Blüte ist zwittrig und hat fünf weiße Kronblätter. In der Mitte befinden sich zehn dunkelrote Staubbeutel und 15 bis 30 Staubblätter. Pro Fruchtblatt wachsen zwei im Paar wachsende Samenanlagen. Die Pyrus ist nicht befruchtbar und benötigt einen Pollenspender. Der Birnbaum liebt den geschützten, sonnigen aber nicht zu warmen Standort. Für einen optimalen Fruchtansatz benötigt Pyrus kühle Temperaturen.


Blütenstände Pyrus

Bodenbedingungen und Wässern

Der normale Gartenboden reicht der Birne völlig aus. Leicht kalkhaltig und leicht sauer, mit vielen Nährstoffen sind die optimalen Bodenbedingungen. Eine einmal jährliche Düngung mit Mist oder Mulch reicht im Normalfall aus. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, in warmen Trockenzeiten sollte der Pyrus öfter gegossen werden, jedoch darf keine Staunässe entstehen.


Birnbaum-Plantage in voller Blüte

Schnitt der Birne

Bei dem Schnitt für den Birnbaum ist darauf zu achten, dass die Krone locker und licht bleibt. Nach innen wachsendes Holz wird deshalb weggeschnitten. Trägt der Baum viele Früchte, ist ein Winterschnitt angebracht, der das Wachstum des Holzes anregt. Wächst und trägt der Baum sehr viel, sollte er im August geschnitten werden. Dabei werden die Früchte bei der Größe von Walnüssen ausgedünnt und je Fruchtstand zwei bis drei Früchte stehen gelassen. Damit erreicht die Frucht einen intensiveren Geschmack.

Krankheiten und Schädlinge

Die Birne ist gegen verschiedene Krankheiten und Schädlinge empfindlich und benötigt dementsprechenden Schutz. Gefürchtet ist der Birnengitterrost, der sich durch orangefarbene Flecken auf den Blättern zeigt.
Die Maden der Birnengallmücke setzen sich in den Früchten der Pyrus fest. Die befallenen Früchte sollten täglich abgepflückt und vom Boden abgesammelt werden, um eine Verbreitung im Erdboden zu verhindern.
Bormangel ist der Grund für runzelige, deformierte Früchte. Oft blüht der Birnbaum kaum oder gar nicht, gelbe und brüchige Blätter kommen zum Vorschein. Triebe sterben vorzeitig ab.
Monilia ist eine Pilzart, die sich auf verschiedenen Obstbäumen breitmacht. Der Pilz überwintert auf dem Baum, Blätter, Blüten und Früchte werden braun.
Eine schwerwiegende und meldepflichtige Krankheit ist der Feuerbrand. Ursache für die Krankheit ist das Bakterium Erwinia amylovora. Die befallenen Teile müssen restlos entfernt werden.

Für den Garten eignen sich u.a. folgende Sorten, nach ihrer Reifezeit:
"Frühe von Trévoux"
"Williams Christ"
"Gellerts Butterbirne"
"Concorde"
"Gräfin von Paris"
"Triumpf aus Vienne"
Für die Saftherstellung sind u.a. die
"Schweizer Wasserbirne"
"Gelbmöstler"
"Karcherbirne"
geeignet.
Zum Dörren sind die Sorten der Birne "Palmischbirne" und "Rote Pichlbirne" gut.

Das Holz des Pyrus ist vielseitig verwendbar. Es wird im Möbelbau, im Innenbau bei Vertäfelungen eingesetzt und ist ein hervorragendes Furnierholz. Aufgrund seiner Härte ist für die Herstellung von Holzblasinstrumenten und Präzisionsgeräten ebenfalls sehr gut geeignet. Aus dem Holz vom Birnbaum werden Obst- und Weinpressen hergestellt. Beim Dämpfen verfärbt sich das Holz dunkelrot und bräunt später nach. In der Produktion von Klavieren wird es statt Ebenholz verarbeitet.

Welche Birnensorten in Euren Gärten stehen würde uns interessieren. Gerne auch mit Bildern der Früchte und Blüten.
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