Hallo!
Die Begriffe Strichvögel und Teilzieher sind m.E. nicht gleichzusetzen. Bei den Strichvögeln ziehen Vogelarten beiden Geschlechtes. Sich sammelnde Starschwärme kennen wir als das unbeschreibliche Chaos, indem , trotz größten Gedrängels, es nie zu einem Zusammenstoß kommt. Und nach welchem Gesetz es zu einem plötzlichen und unfallfrein Richtungeswechsel kommt, können wir auch nur bestaunen. Dann kommt es zum Wanderzug, der oft gar nicht auffällt. Die Vögel fliegen mit deutlichem Seitenanstand voneinander in einem endlosen, oft kilometerlangem, "Lindwurm". Dabei orientieren sie sich häufig nach Landmarken (Staßenverläufen, Feld- oder Siedlungsrändern). Unauffällig bleibt diese Vogelreise wegen der gringen Dichte der Tiere und wegen des geringen Schwarmdurchmessers. Wegen der milden Winter bei uns in Dtld. bleiben immer häufiger Stare in der Region oder kehren viel früher zurück, als früher.
Teilzieher sind die Vogelarten, bei denen sich im Winter nur einzelne Gruppen beiden Geschlechtes und nicht die ganze Vogelart oder nur ein Geschlecht, in der Regel das Weibchen, in wärmere Gefilde zurückzieht. (zB. südl. Alpen)
Zur Amsel: Sie war noch im 19. Jahrh. ein scheuer Waldvogel, der sich zum Kulturfolger entwickelte und heute sogar die Nähe der Menschen sucht. Die Amsel war anfänglich ein Strichvogel, der sich nach Südeuropa zurückzog. Dann wurde er zum Teilzieher, weil nur die Weibchen im Winter verschwanden. Die Anzahl der Weibchen nimmt auch heute in der kalten Jahreszeit noch ab, Aber es bleiben auch sehr viele von ihnen am Standort, bes. in den wärmeren Städten. Sie scheint sich zum Standvogel zu entwickeln.
Gruß
Joringel