Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

 
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 09:27 Uhr  ·  #46
Hallo Roadrunner

Ich finde das toll, das solche Projekte die Landschaft offen halten sollen.
Esel finde ich aber auch eher komisch, weil sie ja vom Fell her gar nicht Tag und Nacht draußen sein sollten. Sie sind Wüstentiere und ihr Fell kann Wasser nicht gut abweisen, weshalb sie sich leicht eine Lungenentzündung holen. Aber wenn sie einen Unterstand haben ist es ok.
Auch ihre Hufe leiden bei uns sehr wenn man sie halbwild hält.

lg Robert
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 13:03 Uhr  ·  #47
Ich habe keine Ahnung, ob die halbwild dort leben oder was die da überhaupt gemacht haben. Eigentlich sollten da nur Ziegen und Rinder äsen (laut Infotafel). Von Heidschnucken hatte ich auch schon mal gehört, aber Esel?

Ich habe mal gegoogelt und gefunden, das seit 2008 drei Esel dort leben sollen, sie scheinen sich seit dem vermehrt zu haben...
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 17:11 Uhr  ·  #48
das ging aber schnell

Im Keutschacher Moor in Kärnten (Österreich) versucht man sogar eine Sumpfwiesenlandschaft mit Wasserbüffel frei zu halten
http://www.kleinezeitung.at/ka…9/index.do
Da gehts auch darum seltene heimische Pflanzen zu bewahren, wie etwa die verschiedensten Orchideenarten.
lg Robert
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 17:19 Uhr  ·  #49
Vielleicht kommen die sandigen Dünen in der Heide den Eseln und deren Hufen dort entgegen.

Wasserbüffel sind ja auch nicht schlecht...

Ob man nicht einfach die Tierarten wieder ansiedeln könnte, die das früher an den entsprechenden Standorten auch gemacht haben?
Vermutlich würden dann die Fressfeinde wieder fehlen, um sie zu dezimieren...
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 17:41 Uhr  ·  #50
Bei uns in Tirol hat sich vo einigen Wochen ein Wolf angesiedelt und sofort brachen die Diskussionen los, weil er Schafe auf einer Alm gerissen hat. Ich meine wenn ich ein Wolf wäre würde ich mir auch ein unbewachtes, Schaf von der Weide pflücken anstatt auf die mühsame Rehjagdt zu gehen.... aber man hat daran wieder gesehen... es ist sehr sehr schwierig für die meisten Leute aus der Tierzuchtecke, sich mit den großen Raubtieren anzufreunden.
Sie müssten ihre Tiere besser sichern und das kostet wieder Geld usw...
Ich glaube die Natur wird nie wieder so werden wie sie einmal war. Man kann nur hoffen, dass es in Zukunft möglichst viele Inseln zwischen der Kulturlandschaft geben wird, in denen es wieder etwas natureller zugeht.
lg Robert

Es wäre natürlich das Beste.
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 19:36 Uhr  ·  #51
Du sprichst mir aus der Seele, Robert!
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 19:39 Uhr  ·  #52
Klar nimmt der Wolf das Schaf! Aber der Wolf hat sowieso keine Lobby, er wird zu sehr von den Menschen gefürchtet. Fast 200 Jahre 'Rotkäppchen und der Wolf' haben ihre Spuren hinterlassen...
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 19:44 Uhr  ·  #53
Damit kommen wir zwar vom Thema ab, aber ich sag nur : Bruno in Bayern

Aber geht das mit dem Aussterben net schon in unseren Gärten los? Ich mein, ich werd' meine "Exoten" deswegen auch net verbannen, aber wieso läßt es unser Gärtnerherz net zu, daß sich Knautia, Ackerstiefmütterchen, Leinkraut und andere "Unkräuter" bei uns ansiedeln und sich ihre Nischen suchen? Ich für meinen Teil freu mich über jede Wildpflanze, die den Weg in meinen Garten findet ... mein Nachbar geht 3x im Jahr mit Gift durch die Wiese
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 19:48 Uhr  ·  #54
@Rouge
Danke *rotwerd*

Ja der Wolf hat es wirklich schwer!
Aber da muss ich sagen seit ihr Deutschen schon wesentlich weiter als wir Österreicher. Bei euch gibt es ja schon seit Jahren ein Wolfspopulation in der Lausitz die sich auch vermehrt und eigentlich recht wenig stört.

Das einzige Problem war, dass sie die Mufflons in der Lausitz ausgerottet haben aber auch da kann ich wieder nur lachen, denn Mufflons sind keine Flachlandbewohner. Sie brauchen steile Felswände um ihr natürliches Fluchtverhalten ausüben zu können, also war das absehbar. Der Mensch hat die Mufflons dort künstlich angesiedelt und das wäre nie gleungen, wenn es dort schon vorher Wölfe gegebn hat.

Ich glaube in Deutschland kann man getrost sagen, dass es bergauf geht mit der Akzeptanz. In Österreich ist das Problem die Wichtigkeit der Almwirtschaft. Das Vieh läuft mehr oder weniger frei auf den Almen herum... so etwas gibt es in Deutschland nur in Bayern... Eigentlich naiv von den Bauern.

lg Robert
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 20:03 Uhr  ·  #55
Aber um genau das mit dem Weidevieh tun zu können, haben die Menschen doch erst die grossen Raubtiere ausgerottet. Hier in Europa wie auch auf vielen anderen Kontinenten. Manchmal konnte man das (eventuell) noch rechtzeitig stoppen, aber grundsätzlich ging es um Nahrung und Geld und nicht um die Angst um das eigene Leben...
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 20:25 Uhr  ·  #56
Zitat geschrieben von Roadrunner
Aber um genau das mit dem Weidevieh tun zu können, haben die Menschen doch erst die grossen Raubtiere ausgerottet. Hier in Europa wie auch auf vielen anderen Kontinenten. Manchmal konnte man das (eventuell) noch rechtzeitig stoppen, aber grundsätzlich ging es um Nahrung und Geld und nicht um die Angst um das eigene Leben...


So ist es... die Angst wurde oft nur geschürt um das Handeln mit etwas ruhigerem Gewissen rechtfertigen zu können...
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 21:47 Uhr  ·  #57
Das erinnert mich jetzt an Erik Ziemen: Der hat mal gesagt, daß es noch nie einen dokumentierten Fall gegeben hat, indem ein Wolf(srudel) Menschen angefallen hat ... meistens waren's verwilderte Hunde
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 22:27 Uhr  ·  #58
Also langsam wäre das schon einen eigenen Thread wert... der müsste dann heißen Ausgestorbene Tiere in heimischen Wäldern

lg Robert
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 30.08.2010 - 12:41 Uhr  ·  #59
Wir können ja den Thread-Titel anpassen...
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 30.08.2010 - 14:06 Uhr  ·  #60
man muß sich die großen Arten, die da in der Publikumsgunst z. T. so hoch angesiedelt sind, aber auch leisten können, und da habe ich meine Zweifel ob das überhaupt möglich oder auch sinnvoll ist. Gerade das Vorhandensein eines großen Räubers hat starken Einfluß auf die Lebensgemeinschaften.
Es ist ja nicht nur das privatwirtschaftliche Interesse der Landwirte, dass die Nutztiere ungestört weiden können und nicht bewacht oder im Stall gehalten werden müssen. Ein großer Teil der bei uns lebenden Tier- und Pflanzenarten sind an das Vorhandensein von extensiv bewirtschaftetem Grünland angewiesen, an Standorten die nicht so einfach maschinell bewirtschaftet werden können. Da sind gewisse Weidetiere zur Zeit das Mittel der Wahl um diese einigermaßen zu erhalten, zu einem bisher schon nicht geringen Preis.
Ich habe mir kürzlich in den bayerischen Alpen auch die Projektbeschreibungen angesehen, mit denen um mehr "Verständnis" bei den Menschen für die großen Räuber geworben wird. Viele dieser Darstellungen fand ich zumindest unvollständig, die Kosten wurden in der Regel nicht erwähnt. Zu dieser Art gefärbten Berichterstattung gehört für mich auch die Bemerkung im von Robert verlinkten Beitrag zu den Wasserbüffeln, wonach die Versorgung dieser 7 Tiere mit Winterfutter eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für die örtliche Landwirtschaft habe, lächerlich so was.
In der Hohen Tatra gibt es keine landwirtschaftliche Tierhaltung, dafür Bären und Wölfe. Die Tartaris fürchten aber gleichzeitig um ihren Gemsenbestand. Die Tierhaltung in der Weißen Tatra wurde aus dieser herausgedrängt da die Entschädigungszahlungen für Tierverluste zu hoch waren , die einst offene Landschaft verbuscht nun. Solange in weiten Teilen Skanidinaviens Rentierzucht betrieben wird, hat der Wolf da nichts zu suchen.
Angrenzend an den hessischen Spessart setzen die Biber die mit Geld aufwändig extensivierten Grünlandtäler unter Wasser, inzwischen werden sie zunächst zwar lebend gefangen, dann (leise) getötet, da niemand sie haben will. Bei uns streift nachts der Uhu durchs Gelände, ein sehr effektiver Räuber (nicht nur was streunende Jungkatzen angeht, er hat sich auch gleich die jungen Wanderfalken geholt), gleichzeitig wandern Luchse ein, was die Freunde der Wildkatze gar nicht freut. In der Wiesbadener Rheinaue ist der Kammmolch aus seinem natürlichen Lebensraum verschwunden, man hat sich halt für die Störche entschieden. Die Ornithologen kämpfen für den Kormoran, die Betreiber des Wiederansiedelungsprojektes für den Lachs sind darüber weniger erfreut. So ist es einen Freud immer des anderen Leid, ich halte mir im Garten ja auch keine Hühner, obwohl ich so manche ganz hübsch finde.
Die großen Arten die früher in unseren Wäldern lebten waren darauf eingestellt dass diese groß, zusammenhängend und ungestört waren. Unsere heutige (noch) vorhandene Artenvielfalt hat ihren Schwerpunkt mehr im Offenlandbereich und so manche Population ist auch auf ihrem begrenztem Raum stabil.
Ich frage mich oft, ob wir uns einen Gefallen damit tun, uns die großen Arten wieder herbei zu wünschen. Es wird nach meiner Meinung zu wenig dargestellt, was dafür aufgegeben bzw. nicht nur an Geld aufgewendet werden muß.
Grüße H.-S.
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