Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

 
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 05.01.2010 - 21:39 Uhr  ·  #31
@hexe
ah...sag das mal nicht, dass die wälder in hessen nicht so vielfältig sind

ich arbeite in einem kiga bei kassel und montags gehen wir mit den kids immer in den wald....
wilde erdbeeren, brombeeren, himbeeren,buschwindröschen und pilze gibt es hier sehr wohl...an manchen ecken nicht zu knapp! holunderbeeren stehen hier aber meist in den gärten
ok, maiglöckchen hab ich bestimmt das letzte mal vor...10 jahren gesehen.... aber dafür gibt es auch viele hagebutten...
muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich nicht allzugut in der "wilden" pflanzenwelt auskenne, aber dennoch bin ich der meinung, dass jedes gebiet, oder besser : jeder wald seine vorzüge hat....man muss eben nur genau hinschauen
und nadelwälder sind ja auch was anderes, als ein nadelbaum im garten, unter dem kein gras mehr wächst....die natur hat sich nicht umsondt die nadelwälder ausgedacht
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 05.01.2010 - 21:45 Uhr  ·  #32
Hallo,
ich hab´Hexe nicht so verstanden, als meinte sie die Hessischen Wälder wären langweilig, aber die Wälder im Ried sind halt tatsächlich nicht alle so aufregend. Der Förster im Frankfurter Stadtwald macht übrigens Exkursionen, der hat also offensichtlich schon was vorzuzeigen (Hirschkäfer zum Beispiel).
Dafür hat sie den Odenwald vor der Haustür, und da gibts es schon sehr schöne Fleckchen und außerdem den Kühkopf.
Grüße H.-S.
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 05.01.2010 - 21:52 Uhr  ·  #33
Ich denke, das mit den Nadelwäldern bezieht sich nicht auf alle Nadelwälder dieser Erde. Da wo sie natürlicherweise wachsen schaden sie sicher nicht, aber wenn der Mensch die natürlichen Wälder abholzt und rodet und sie dann ausschließlich durch reine schnell wachsende Nadelbäume ersetzt ist das nicht gut für Flora und Fauna. Dann ist der Wald hier "tot".
Zudem tut das dem Boden nicht gut, wenn nur eine Pflanzenart wächst...
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 05.01.2010 - 21:54 Uhr  ·  #34
das sollte auch nicht so gemeint sein, dass ich denke, hexe findet hessische wälder langweilig....sorry

hier im reihnardswald gibt es auch solche exkursionen...total spannend, auf jeden fall...und im herbst veranstaltet der tierpark sonderführungen zur hirschbrunft und zu vollmondnächten die "wolfsnächte" alles mit anschliessendem eintopfessen und frage-antwortrunden rund um das thema natur, von einem förster...

ich liebe einfach hier den wald, bin gerne unterwegs und gerate soooo schnell ins schwärmen, das soll nicht heissen, dass ich andere wälder öde oder langweilig finde, aber ich bin stolz auf unseren wald, und jeder, der einen wald vor der tür hat, wird ihn lieben und ihn persönlich für den schönsten halten

also bitte nicht falsch verstehen
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 05.01.2010 - 22:00 Uhr  ·  #35
die Natur findet immer einen Weg (und schon wieder zitiere ich Dr. Ian Malcolm aus Jurassic Park ) ... Denkt doch mal an die untergegangenen Hochkulturen in Südamerika oder Südostasien ... ich seh die Städte - pflanzenüberdeckt - förmlich vor mir ... sobald der Mensch der Natur freien Lauf läßt, kommt sie wieder - ob zum Guten oder zum Schlechten - das wird die Zukunft zeigen. Bei uns oberhalb der Siedlung beginnt schon Wald und da kann man auch schön sehen, wo vor ca. 30 Jahren noch die Schwellen gelegen sind für das Kaolinbergwerk hier. Und heute sieht man höchstens noch die Schneisen, aber komplett Pflanzenüberwuchert.

Ich glaube auch weniger, daß der Homo sapiens sapiens im allgemeinen nicht in der Lage ist, mit der Natur im Einklang zu leben. Dann wären ja die ganzen Indios und Eingeborenen - wo auch immer auf der Welt - schon längst ausgestorben. Ich denke eher, daß wir Menschen des Westens seit Charles Darwin vergessen haben oder wollten, woher wir kommen! Wenn ich nur ein Spielball der Evolution bin, kann mir doch alles andere schnurzegal sein. Wenn ich aber daran glaube, daß ich Geschaffenes Wesen bin und mit mir die Tiere und dieser Planet, habe ich eine Aufgabe! (Ich will damit niemanden angreifen, der an die Evolution glaubt und trotzdem Pro Erde ist ) ... Es ist nur leider so, daß die Gier des Westens daran schuld ist, daß mit unserem Planeten Raubbau betrieben wird.

Wenn - und da greif ich auf die Regenwälder - jeder so vernünftig wäre, auf Tropenhölzer zu verzichten (denn es gibt diese Zertifikate gar nicht - ist alles erstunken und erlogen!!!), dann hätte die Mafia da unten keinen zusätzlichen Grund, den Regenwald abzuholzen. Und warum müssen wir Westländer den Drittweltländern ihr Korn abkaufen? Wir stellen Biodiesel (ist vom Grund her 'ne gute Idee) her, aber uns fehlen dann die Ackerflächen für Getreide zum Leben Da krankts doch ...

Aber um wieder zum Thema zurückzukommen: Aussterbende Pflanzen in unseren Wäldern ... Vielleicht liegt das auch ein wenig am Klimawechsel, daß sich gewisse Pflanzen in andere Klimazonen zurückziehen, weil es eben auch vom Lebensraum nimmer paßt. Das hat es in der Erdgeschichte schon immer gegeben und wird es auch immer geben. Ich denke nur mal, daß unsere Generation evtl. etwas mehr sensibilisiert ist, und solche fehlenden Arten eben auch schneller bemerkt.
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 05.01.2010 - 22:15 Uhr  ·  #36
Zitat geschrieben von Rouge
Thema : Aussterbende Pflanzen in unseren Wäldern ... Vielleicht liegt das auch ein wenig am Klimawechsel, daß sich gewisse Pflanzen in andere Klimazonen zurückziehen, weil es eben auch vom Lebensraum nimmer paßt. Das hat es in der Erdgeschichte schon immer gegeben und wird es auch immer geben. Ich denke nur mal, daß unsere Generation evtl. etwas mehr sensibilisiert ist, und solche fehlenden Arten eben auch schneller bemerkt.

Ich war letztens auf einer Veranstaltung, auf der die neue Rote Liste der Gefäßpflanzen Hessens vorgestellt wurde, mit Interpretationen zu den Veränderungen. Der Klimawandel war als Ursache dabei bisher nicht nachweisbar (das dauert wohl etwas länger). Interessant ist der Unterschied zwischen der durchschnittlichen Lufttemperatur des Wetterdienstes ( in 1 oder 2 m Höhe gemessen) und der Temperatur am Boden. Erstere steigt, letztere fällt, und bedingt damit in erheblichem Umfang Veränderungen in der Zusammensetzung der Vegetation. Uns gehen seit geraumer Zeit die wärmeliebenden Arten verloren. Das nur mal als ein Detail.
Grüße H.-S.
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Naturschutz-Gebiet Hessische Schweiz bei Hitzelrode

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Gepostet: 04.07.2010 - 21:20 Uhr  ·  #37
Einen ganz besonderen Wald habe ich gestern kennen gelernt im Naturschutz-Gebiet Hessische Schweiz bei Hitzelrode. Ein sehr artenreicher Buchen-Mischwald auf Kalkboden, der wohl weitgehend sich selbst überlassen werden soll. Das Gebiet ist mit Wanderwegen super gut erschlossen und man muss diese wirklich nicht verlassen, um die verschiedensten seltenen Pflanzen und Tiere zu finden.
Vergl. auch: forum/ftopic10214-390.html#752934
und forum/ftopic10477-120.html#753006

In diesem Sräd möchte ich noch ein paar Pflanzenfotos einstellen. Viele schöne Pflanzen habe ich nicht einmal fotografiert, so die Haselwurz, die massenhaft vorkommt, die Zwiebeltragende Zahnwurz, die Frühlingsplatterbse (nur mit reifen Fruchtständen), Tollkirsche, Schwalbenwurz und viele andere.
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 18.08.2010 - 09:56 Uhr  ·  #38
ich habe nach längerer Zeit mal wieder eine richtig fette Einbeere gefunden
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 25.08.2010 - 14:07 Uhr  ·  #39
Ein nettes Blümlein, bei dem ich es auch sehr schade finde, dass man es wild immer seltener sieht, ist das Ackerstiefmütterchen.
Als Kind habe ich es überall an den Waldrändern gesehen (Es hätte Waldrand- Stiefmütterchen heißen sollen) und auf den Lichtungen und am Wegesrand und jetzt... ein äußerst seltener Anblick.

lg Robert
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 25.08.2010 - 14:58 Uhr  ·  #40
Zitat geschrieben von Jondalar
Ein nettes Blümlein, bei dem ich es auch sehr schade finde, dass man es wild immer seltener sieht, ist das Ackerstiefmütterchen.
Als Kind habe ich es überall an den Waldrändern gesehen (Es hätte Waldrand- Stiefmütterchen heißen sollen) und auf den Lichtungen und am Wegesrand und jetzt... ein äußerst seltener Anblick.


Deutsche Namen sind wieder mal irreführend

Viola tricolor (und dein Foto zeigt diese Art) kenne ich unter den Namen "Gewöhnliches Stiefmütterchen" oder "Wildes Stifmütterchen"

Ackerstiefmütterchen sind Viola arvensis, und die findet man tatsächlich auch heute noch an Ackerrändern (auf jeden Fall hier bei uns in Nordhessen, ich fand sie auch im Frühjahr bei Graz am Acker)
http://de.wikipedia.org/wiki/Viola_arvensis
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 25.08.2010 - 17:50 Uhr  ·  #41
Aah. Ok... Jetzt weis ich es besser Danke

arvensis hab ich dann wohl auch schon mal gesehen aber gedacht es wäre tricolor in einer helleren Form.

lg Robert
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 25.08.2010 - 18:01 Uhr  ·  #42
und die haben sich alle beide - einfach so - in meinem Garten angesiedelt ... und natürlich dürfen sie bleiben ... gegen solches "Unkraut" hab ich überhaupt nix
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 28.08.2010 - 22:46 Uhr  ·  #43
Zitat geschrieben von Rouge
:- und die haben sich alle beide - einfach so - in meinem Garten angesiedelt ... und natürlich dürfen sie bleiben ... gegen solches "Unkraut" hab ich überhaupt nix


Es kann durchaus sein, dass die Pflanzen in deinem Garten durch Aussaat von Kultur-Stiefmütterchen entstanden sind . . . Bei den Akelei-Pflanzen beobachte ich bei mir im Garten ähnliches. Die Pflanzen, die den Urformen ähnlich sind, werden verhältnismäßig immer mehr.
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 09:00 Uhr  ·  #44
Hallo
Bei den Akeleien liegt das aber auch oft schon allein daran, dass die bekanntesten Kulturformen entweder stark gefüllt sind, oder amerikanischen Ursprungs sind.
Die Amerikaner haben nicht die richtige Spornlänge für die hiesigen Bestäuber und haben darum einen Nachteil gegenüber den heimischen Arten und die gefüllten Sorten erschweren es den Bienen und Hummeln, durch die zusätzlichen Blütenblätter, zum Nektar zu gelangen, (abgesehen davon dasses mehr Kraft kostet sie zu bilden)
Auf Dauer werden also die wilden vulgaris Formen effizienter Bestäubt und da sie auch am meisten Samen bilden, ist es fast logisch dass sie sich nach einigen Generationen durchsetzen.
Nie kann aber aus einer reinerbigen Kulturform einfach so eine Wildform entstehen, wenn nicht diese auch irgendwo in der Nähe wächst und sich einkreuzen kann.

Ich mache es immer so, dass ich die gewöhnlichen Akeleien nach der Blüte zurückschneide und nur die seltenen Aten aussamen lasse. So stehen ihre Chancen wesentlich besser.


lg Robert
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Re: Ausgestorbene/-sterbende Pflanzen/Tiere in heim. Wäldern

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Gepostet: 29.08.2010 - 09:17 Uhr  ·  #45
Ich habe ein paar aktuelle Bilder von der Wahner Heide für euch. Natürlich bei Regenwetter...


Die Calluna blüht schon, aber im Herbst ist sie am schönsten.



Eine uralte Eiche im Wald.



Hier sieht es fast schon herbstlich aus. Ein Blick über den Geisterbusch.



Eine Herde Esel.
Von Schafen, Ziegen und Rindern, die zur Landschaftspflege eingesetzt werden wusste ich, doch die Esel waren mir wirklich neu.
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