Das hat mit der Artbildung selbst zu tun. Da gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Pflanzenarten, die durch geographische Bedingungen getrennt entstanden sind, haben es nicht nötig, Barrieren in der Blüte selbst entstehen zu lassen, weil die Bestäuber nur in seltenen Ausnahmefällen zu einer Hybridisierung kommen (z.B. die Hochland-Kakteen der Gattungen Echinopsis/Lobivia, Rebutia, Sulcorebutia, mexikanische Crassulaceae), viele davon sind in der Kultur schon fast als chaotisch zu bezeichnen, in der Natur kommen Kreuzungen ausserordentlich selten vor. Manchmal passiert es, das diese Lebensräume durch Naturkatastrophen doch wieder miteinander in Verbindung stehen und dann gehen die Arten in einem Hybridschwarm auf und sterben sozusagen aus (passiert gerade mit dem Äthiopischen Wolf, der von Haushunden "genetisch verunreigt" wird und deshalb gibt es nur noch sehr wenige reinrassige Wölfe dort);
- Pflanzenarten, die unterschiedliche Blütezeiten haben, es gibt leicht kreuzbare Arten im selben Lebensraum aber sie blühen zu unterschiedlichen Zeiten;
- Pflanzenarten haben sich auf unterschiedliche Bestäuber spezialisiert (z.B. werden Aloe in Afrika meist durch Nektarvögel, Haworthia aber durch Bienen bestäubt, bei mir machen die Hummeln keinen Unterschied zwischen Aloe und Haworthia und da es in Winsen keine Nektarvögel gibt......);
Bei den Euphorbien vermute ich aber, das es in der Blüte chemische und/oder anatomische Mechanismen gibt die eine Hybridisierung vermeiden, denn viele Arten wachsen in der Natur zusammen. Bei nahe verwandten Arten gibt es aber trotzdem Hybriden (obesa x meloformis), da sind diese Mechanismen noch nicht ausreichend ausgebildet, die Überlebensquote der Sämlinge ist aber schon geringer.
Die Pflanzen, die Unterschiedlich aussehen, aber leicht kreuzbar sind, gehören fast immer in die ersten drei Kategorien.
Tschüß
Stefan