Hallo Leute

Ich habe mir im Frühjahr bei einer Raritätenbörse eine Zucchinipflanze gekauft, die runde Früchte bekommen soll.
Die Pflanze hat dann auch geblüht und Früchte angesetzt.
Ich war allerdings längere Zeit nicht zu Hause, weshalb die Früchte nicht geerntet werden konnten.
Heute habe ich nun endlich eine Frucht geerntet, doch ich bin mir einfach nicht sicher, ob es nun wirklich eine Zucchini ist, oder doch ein Kürbis

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Auf den "Werbefotos" mit denen die Zucchinipflanze beschildert war, waren die Früchte nämlich schön rund und diese Frucht ist (wie auch alle anderen der Pflanze) oben und unten stark abgeflacht.
Außerdem ist die Schale extrem dick. Ich weiß nun aber nicht ob das der Fall ist, weil die Frucht schon so alt ist, oder weil es doch ein Kürbis und nicht die versprochene Zucchinipflanze ist.
Selbst mit einem großen, scharfen Messer war es schwer, die Schale zu schneiden, eher wie bei einem Kürbis.
Der Habitus der Pflanze selber gleicht aber einer typischen Zucchinipflanze. Sie wächst also relativ kompakt und bildet keine langen Ranken.
Kann mir jemand weiterhelfen?

LG

Ich tippe mal auf Kürbis. Das Fruchtfleisch ist sehr gelb und für eine Zucchini ist er auch ein bisschen zu hohl.

Wenn du ihn essen willst, probiere ihn vorsichtig, wenn er bitter schmeckt, dann keinesfalls essen!

Eigentlich ist eine Zucchini ja auch ein Kürbis, man nennt sie sogar Garten-Kürbis oder Gewöhnlicher Kürbis (Cucurbita pepo). Die meisten der als "Kürbis" angesprochenen Sorten gehören aber zum Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima).
Ich bin zwar kein Kürbis-Experte, aber ich finde, dass die Sorte "Grüner Hokkaido" den gezeigten Bildern recht ähnlich sieht. Das wäre dann aber tatsächlich ein Riesen-Kürbis, also keine Zucchini

Hm, ich glaube nicht, dass man dein Exemplar noch einer bestimmten Sorte zuordnen kann. Die verschiedenen Sorten, Hybriden und teilweise auch Arten kreuzen sich im Garten munter durcheinander, gleichzeitig spaltet sich das Erbgut von F1-Hybriden in der Folgegeneration wieder auf.
Privatverkäufe sind daher nicht immer die beste Quelle für ausgefallene Sorten oder überhaupt eine bestimmte Sorte, denn kaum einer macht sich die Mühe, die Blüten pollensicher einzupacken und künstlich zu befruchten.

Hauptsache ist, dass er schmeckt

Wenn du ganz experimentierfreudig bist, kannst du ja Saatgut von ihm aufbewahren und kommendes Jahr aussäen.

Das ist ja interessant!
Ich werde mir ziemlich sicher Samen aufheben
Müssten aber nicht eigentlich die Samen jeder Frucht wieder andere Nachkommen hervorbringen?
Der "Vater" muss ja nicht immer der selbe sein oder?
Gekauft wurde die Pflanze eigentlich nicht bei einem Privatverkäufer, sondern bei der Raritätenbörse in Linz, bei einem (zumindest in Österreich) sehr bekannten Händler, der sich dem Erhalt alter Sorten und Raritäten verschrieben hat

Ja, genau, den Fall letztes Jahr habe ich mitbekommen... Aber wie gesagt, die Früchte dieser Pflanze schmecken gut und überhaupt nicht bitter

Danke an euch für die Infos, ich finde das sehr interessant!

Die wenig geteilten Blätter zeigen zumindest, dass es sich um keine Zucchini (Cucurbita pepo) handelt, sondern um einen Riesen-Kürbis (C. maxima).

Okay, ich wusste nicht, dass Kreuzungen zwischen den Arten so häufig sind. Die Arten lassen sich ja morphologisch gut unterscheiden und (laut Wikipedia) gibt es Unterarten und systematische Gruppen, zu denen dann die Sorten gehören. Kreuzungen zwischen den Sorten innerhalb einer Art sind taxonomisch ja eigentlich nicht relevant.
Ähnlich zur gezeigten Pflanze wäre auch der Moschus-Kürbis (C. moschata), der weiß gefleckte Blätter (bei dir ist das aber wohl doch Mehltau) und einen verholzten, 5-kantigen Fruchtstiel hätte. Bei dir sieht er aber eher rund aus, oder?

PS: Grüße in das Innviertel, meine zweite Heimat

Die Einordnung in Arten ist bei Gemüse aber leider trotzdem nicht hilfreich. Diese Pflanzen wurden schon so lange züchterisch bearbeitet, dass ja sogar bei gleichen Arten von völlig(!) unterschiedlichen Gemüsesorten gesprochen wird.

Vielleicht war bei deinem Kürbis, Vestatam, aber auch einfach ein falsches Etikett angebracht. Das passiert ja auch in Gärtnereien häufig genug. Einmal eine Pflanze auf Seite gestellt und dann auf den falschen Tisch zurück, schon bekommt sie möglicherweise ein falsches Etikett.

Der Geschmackstest ist meines Erachtens nach völlig ausreichend. Allerdings würde ich das Probestück möglichst stängelnah entnehmen, denn da tauchen die Bitterstoffe zuerst auf.

Gudrun, das finde ich aber schon gefährlich. Wie viele Neu-Gärtner essen das womöglich ohne vorher zu testen? Da würde ich mich aber mal an den Saatgutlieferanten wenden. Weißt du noch von wem das Tütchen war?