Wider der makellosen Ordnung – Farbenpracht im Herbst

 
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Wider der makellosen Ordnung – Farbenpracht im Herbst

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Gepostet: 05.12.2011 - 15:32 Uhr  ·  #1
Während das Laub verschiedener Bäume und Sträucher sich bereits mit imposantem Farbspiel verabschiedet, viele Stauden sich oberirdisch zurückziehen und die letzten Früchte des Sommers geerntet werden, hält der vorausschauende Gärtner in manchen kälteren Regionen längst Ausschau nach Reisig oder Tannenzweigen, mit denen er empfindlichere Pflanzen vor den ersten Frösten schützen kann. Doch nicht nur den Winterschutz vorzubereiten ist wichtig im naturnahen Garten, es können auch einige Vorbereitungen getroffen werden, damit auch die kommende Saison ein voller Erfolg wird.

Wachstumsbedingungen, Standort und Nährstoffversorgung sollten zueinander passen, damit möglichst widerstandsfähige, aber auch ertragreiche oder blühfreudige Pflanzen des Gärtners Herz erfreuen. Wer seinen Garten von einer konventionellen Bewirtschaftung zum Biogarten wandeln möchte, beginnt am besten nicht erst im Frühjahr, sondern schon im Herbst damit.

Grünes als Basis

Eine gute Grundlage bietet die Gründüngung. Sie sorgt dafür, dass der Boden gut aufgelockert wird, auch als Erosionsschutz und zur Anregung der Aktivität der Bodenorganismen ist sie ideal. Verschiedene Pflanzen werden dazu im Spätsommer und Herbst ausgesät. Klee, Bienenfreund und Buchweizen gehören zu den bekannten Gründüngerpflanzen, die optimalerweise bis Ende August auf abgeernteten Beeten ausgesät werden. Bis Ende September bieten sich hierzu Inkarnatklee, Winterwicken, Senf und Ölrettich an. Lupinen und Ackerbohnen eignen sich ebenso. Im Oktober kommen hauptsächlich Wickroggen oder normaler Roggen zum Einsatz. Sowohl Roggen als auch Wicken vertragen frostige Temperaturen und können daher noch recht spät im Herbst gesät werden. Sie werden rund zwei Wochen, bevor das Beet im Frühjahr genutzt wird, untergeharkt. Als Tiefwurzler haben sie jedoch im Vorfeld für schön lockeren Boden und optimale Bedingungen für Bodenlebewesen gesorgt.
Mulchen kann man die Beete ebenfalls zur Bodenverbesserung im Herbst – aber Achtung: Schnecken nutzen Mulchschichten gern zur Eiablage. Die weißen Eigelege unter der Schicht, aber auch unter Komposthaufen sollten entfernt werden, bevor die Nachwuchsschnecken schlüpfen.



Luft zum Atmen benötigt

Heruntergefallenes Laub von Bäumen und Sträuchern sollte nicht auf dem Rasen liegen bleiben, da es ihm sprichwörtlich die Luft zum Atmen nimmt. Besser harkt man es zusammen und setzt es ebenfalls als Frostschutz ein. Unter Bäumen und Sträuchern stört es nicht. Auch der Kompost freut sich über eine Laubzugabe.
Hochwachsende Stauden und Gräser bieten zahlreichen Nützlingen und ihren Larven Unterschlupf. Der naturnahe Gärtner sorgt deshalb nicht für makellose Ordnung im heimischen Garten, sondern lässt so manchen unansehnlichen Pflanzenrest als Zufluchtsort stehen. Hohe Gräser bindet man mit einem groben Strick leicht zusammen, um Väterchen Frost weniger Angriffsfläche zu bieten.
Topfpflanzen, die den Winter im Freien verbringen, sollten nun winterfest gemacht werden. Man kann sie schützen, indem man sie beispielsweise bis zur Topfoberfläche im Beet vergräbt und die Oberfläche mit Zweigen bedeckt. Auch Jutesäcke und Pflanzenvlies schützen vor allzu tiefen Temperaturen. Gartengeräte sollten jetzt gereinigt, auf Makel kontrolliert und trocken gelagert werden.

Alles neu macht nicht nur der Mai

Wer Neuanschaffungen plant, kann im Oktober und November noch einiges pflanzen. Für Obstgehölze und zahlreiche Sträucher ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt. Zwiebeln der Frühjahrsblüher sollten optimalerweise auch noch vor dem Winter in die Erde, sie brauchen den Kältereiz, um im Frühjahr üppig zu blühen.
Wenn alle Arbeiten erledigt sind, bleibt noch genügend Zeit, sich an der Farbenpracht von Astern, Fetthenne, Annemone, Herbstzeitlose oder Purpurglöckchen zu erfreuen – wenn man denn im Vorfeld beim Pflanzen an alle Jahreszeiten gedacht hat. -nf-

[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 7[/size]
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