Wespen und Wein

 
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Wespen und Wein

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Gepostet: 24.03.2012 - 16:44 Uhr  ·  #1
Hallo endlich mal wieder von mir

Wir sind umgezogen und ich hatte wenig Zeit. Aber mit dem neuen Haus ist ein neuer Garten und neue Aufgaben vorhanden. Und sofort brauche ich euren Rat...
Auf der Terasse haben wir einen Wein stehen (ich glaube einen Riesling) mit kleinen grünen Trauben. Im letzten herbst hatte er sehr reichlich angesetzt, aber noch bevor die Früchte erntereif waren, fielen die Wespen in Scharen ein. Man konnte kaum noch auf der Terasse sitzen, keine Ahnung, ob irgendwo ein Nest war. Wir haben keines gefunden.
Leider haben die Wespen die Trauben so angestochen, dass die gesamte Ernte ausfiel
Ich weiß nicht, ob auch ein Mehltau mit im Spiel war. Wir waren nicht sicher, aber irgendwie betroffen sahen die Blätter und Früchte mehr und mehr schon aus.
Ich sollte noch erwähnen, dass der Wein seitlich unter einer lichtdurchlässigen Überdachung wächst, die vorn offen ist.
Gerne hätten wir natürlich in diesem Jahr eine Ernte.

Was tun gegen die Wespenplage?
(Wir hatten letztes Jahr so eine Falle aufgehängt, aber die haben sie ignoriert)

Wie können wir dem Mehltau vorbeugen, so dass die Früchte essbar bleiben?

Ich wäre über Tipps dankbar.
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 24.03.2012 - 17:06 Uhr  ·  #2
Wespen stechen sicher keine Trauben an. Aber sie ernähren sich vermutlich gerne von solchen Trauben, die bereits verletzt oder angegoren sind. Oder sie sind hinter Insekten wie Blattläusen etc. her.

Bei Wein und Überdachung werde ich sofort hellhörig; "stehende Luft" kann natürlich alle möglichen Pilzerkrankungen begünstigen. Allerdings könnte ich mir sehr gut vorstellen, daß die Überdachung auch sehr schnell zu einem massiven Spinnmilbenbefall führen kann. Vielleicht war auch das Euer Problem?

Gäbe es eine Möglichkeit, ein oder zwei Triebe aus dem überdachten Bereich herauszuleiten? Dann hättet Ihr die als "Kontrollgruppe".
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 24.03.2012 - 17:26 Uhr  ·  #3
Danke für deine Antwort.

So, musste gerade selber nochmal nachschauen
Direkt über dem Wein ist ein ca. 80 cm großer Spalt offen, dann kommt das Dach.
Einen Trieb unter dem Dach herauszuleiten ist möglich, das werden wir auf jeden Fall mal ausprobieren. Letztes mal hatten wir auch drei Triebe unter dem Dach entlang geführt. Sah schön aus. Da hingen auch die mesiten Trauben dran, bis es dann zur obigen Beschreibung kam.
Also Spinnmilben kann ich mir nicht vorstellen. Dann wären die Blätter doch irgendwie gelber geworden? Hatte ich schon mal auf Gurken und wenn man ganz genau schaut, sieht man die ja auch und feine Fäden.
Aber irgendwie sahen die Früchte später "bereift" aus. Ist nur schwer zu sagen, was zuerst da war, die Wespen oder diese Bereifung. Die Schale der Beeren ist auf jeden Fall sehr dünn.
Meinst du, dass die Wespen die trotzdem nicht anstechen können?

Ach so, Läuse haben wir auch keine entdeckt.
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 24.03.2012 - 17:36 Uhr  ·  #4
"Anfressen" schon, "anstechen" kann ich mir nicht vorstellen.

Die Frage wäre eben dann, ob sie hinter dem Wasser her sind, hinter dem Zucker, oder hinter etwas Vergorenem.

Bei mir hat eine Wespe mal eine Opuntie angeknabbert, die sie offensichtlich als Wasserquelle angesehen hat.

Das mit dem Wasser wäre das geringste Problem, Ihr müßtet quasi nur ein Vogelbad so aufstellen, daß die Wespen es sofort finden, und das die Wespen von Euch und dem Wein wegleitet.

Wenn die Wespen aber vom Geruch der Trauben angelockt werden, könnt Ihr relativ wenig machen.
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 24.03.2012 - 17:51 Uhr  ·  #5
Hihi, mein Wortfehler. Ich meinte mit Stechen nicht Stechen mit dem Stachel, sondern schon das Anknabbern mit den Mundwerkzeugen. Sorry.
Ich denke schon, dass es eher um Futter als um Wasser ging, denn das Wasser in den Blumenuntertellern haben sie nicht angerührt...
Trotzdem schadet es ja nicht, Wasser aufzustellen, wird an heißen Tagen sicherlich auch anderen Besuchern gefallen.
Die wenigen Beeren, die ich probiert habe, schmeckten nicht vergoren. Also der Zucker?


Kann man denn dem Mehltau irgendwie vorbeugen?
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 24.03.2012 - 19:00 Uhr  ·  #6
Hallo Hexi,

gegen Wespen helfen eigentlich nur Traubenzonennetze und Wespenfallen (Attrafall > googeln).
Gegen Mehltau helfen nur Spritzungen (Oidium, Peronospera > googeln).
Wespen stechen Trauben nicht an - nein, sie beissen sie an. Besonders betroffen sind frühe Sorten (August bis Mitte September).

Hier, wenn Interesse besteht, noch einige Links zum Nachlesen:

http://www.razyboard.com/syste…274-0.html

Ich hoffe, dass ich helfen konnte.

Gruß Sandor
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 24.03.2012 - 19:04 Uhr  ·  #7
Vielen Dank, Sandor!
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 24.03.2012 - 19:33 Uhr  ·  #8
Schau mal, hier wurde auch einiges dazu geschrieben:

forum/ktopic77259--1-0.html

Ich würde den Wespen eine Futteralternative anbieten, wenn es dir nur darum geht, die Trauben zu retten und die Wespen primär gar nicht stören.
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 26.03.2012 - 03:22 Uhr  ·  #9
Hallo,

Wespen mit Futteralternativen umzuleiten ist eine Möglichkeit, bei der die Wespen aber trotzdem noch da sind... gibt es zur Futteralternative eine noch Bessere (zb auf einem Teller) werde sie diese sicher nicht ausschlagen.

Ich habe vor ein paar Wochen eine meiner Meinung nach bessere Möglichkeit kennengelernt.

Da Wespen territorial leben und in Fremde Territorien nicht eindringen, kann man sie mittels Wespennestatrappen einfach fern halten.


hier gehts zum Waspinator

Eine wie ich finde klasse Alternative, die ich diesen Sommer ausprobieren werde.
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Re: Wespen und Wein

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Gepostet: 26.03.2012 - 18:05 Uhr  ·  #10
Das klingt interessant.
Hat das jemand schonmal ausprobiert? Funktioniert es?
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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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