Weltraumgarten wird von Robotern gesteuert und gepflegt

 
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Weltraumgarten wird von Robotern gesteuert und gepflegt

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Gepostet: 01.08.2012 - 08:28 Uhr  ·  #1
Ein Garten im Weltraum

Während man in vielen Fällen beim Begriff "Astronautennahrung" eher an mehr oder weniger appetitliche Pulver und Tabletten denkt, haben die Wissenschaftler der Colorado Boulder Universität ("University of Colorado at Boulder") dabei etwas völlig Anderes im Sinn: Sie arbeiten an Verfahren, um zukünftigen Generationen von Astronauten den Anbau und die Ernährung von im Weltraum gezogenen frischen Pflanzen zu ermöglichen. Hierzu machen sie sich modernste Fernsteuerungs- und Robotertechniken zu Nutze.



Kooperation mit der NASA

Dieses Forschungsprojekt ist eins von insgesamt fünf Universitäts-Projekten, die für das Programm "2013 Exploration Habitat (X-Hab) Academic Innovation Challenge" ausgewählt wurden, welches unter Führung der NASA und der National Space Grant Foundation durchgeführt wird. Ziel der X-Hab Challenge ist die Unterstützung der Weltraumforschung, genauer gesagt die Art von Erforschung, die einen längerfristigen Aufenthalt von Menschen im Weltraum erforderlich macht - wie beispielsweise zukünftige Mars-Missionen.

Ein Leitungsteam mit Erfahrung

Die Leitung des Projektes haben drei Professoren der Universität übernommen, die jeweils auf ihre Weise spezielle Erfahrungen in das Gemeinschaftsprojekt von Lehrkräften und Studenten einbringen können: Joe Tanner (Weltraum-Ingenieurswissenschaften), seines Zeichens selbst ehemaliger Astronaut mit Weltraum-Erfahrung aus erster Hand; Nikolaus Correll (Computerwissenschaften), der bereits zwei Jahre lang am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) an robotergesteuerten Gartensystemen gearbeitet hat; und Dave Klaus (ebenfalls Weltraum-Ingenieurswissenschaften), dessen Spezialgebiete die Wissenschaft vom Leben im Weltall sowie das Design von Lebensraum im All sind. Auch die Universität als solche kann auf eine lange Geschichte in Bezug auf Weltraumwissenschaften und andere relevante Gebiete zurückblicken. So hat "JILA" (Joint Institute for Laboratory Astrophysics), eine Kooperation der Universität mit dem National Institute of Standards and Technology, 2012 bereits sein 50jähriges Bestehen feiern können.

Sowohl Nahrung als auch Beschäftigung

Langfristig gesehen soll am Ende des Weltraumgarten-Projektes ein bioregeneratives Nahrungs- bzw. Pflanzensystem stehen, in welchem eine Anzahl verschiedener Pflanzen sowohl angebaut, geerntet als auch kompostiert werden, so dass ein gewisser Grad an Autonomie entsteht. Hierbei wird das System nicht nur der Nahrungsproduktion dienen, sondern auch dazu beitragen, die Atmosphäre zu verbessern, Wasser zu filtern und letztendlich sogar zur psychologischen Gesundheit der Astronauten beizutragen, die in einem derartigen Betätigungsfeld zukünftig einen teilweisen Ausgleich zu ihrem beengten Aufenthalt im All unter extremen Bedingungen (auf einer Raumstation o.ä.) finden könnten. Darüber hinaus verspricht man sich wissenschaftliche Erkenntnisse aus einem solchen System, die nicht nur in Bezug auf Astronauten im All sondern auch für das Leben auf der Erde nutzbar sein könnten.
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