Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

 
Azubi
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Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

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Gepostet: 29.09.2015 - 12:22 Uhr  ·  #1
Hallo!

Ich habe nun schon etliche Beete und Quadratmeter bepflanzt. Immer schön nach Standort, Anspruch, Blühfarbe, Blühzeit und Höhe...
An manchen Stellen bin ich zufrieden und an anderer Stelle ist es mir- zumindest nach meinem Anspruch noch nicht gelungen ein abgestimmtest Bild zu schaffen.
Ich habe auf Grund der Grundstücksform viele gerade sehr lange Beete.
Und mit lang meine ich wirklich laaaaaaaang z.B. 60m ...

Was ist also das Geheimnis eines stimmig angelegten Beetes?
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Re: Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

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Gepostet: 29.09.2015 - 13:15 Uhr  ·  #2
Hallo und willkommen Nordseeengel,

interessante, aber auch sehr 'offene' Frage. Wenn Du an manchen Stellen zufrieden bist, hast Du ja schon mal einen Vergleich!

Ich hätte zunächst die Gegenfrage, ob Du von Beeten Richtung Zierbeet oder 'English Border' sprichst oder naturnahen Pflanzungen, von reinen Staudenbeeten oder auch Gehölzpflanzungen.

Standort und Anspruch zu berücksichtigen dient den Pflanzen und deren Entwicklung. Entwicklung und auch Charakter einer Pflanzenart kann man darüber hinaus (gerade bei naturnahen Pflanzungen) durch die Beachtung der sog. Geselligkeitsstufen (für Stauden) nachkommen und fördern. Sprich: Manche Pflanzen wollen solitär stehen, andere in kleinen Gruppen oder auch in grosser Gesellschaft, wobei das Wuchsverhalten im Vordergrund steht, Entwicklung und Optik sich entsprechend positiv ergeben.

Neben Blühfarbe, -zeit und Höhe ist auch die Blattfarbe ein wichtiger Punkt. Außerdem, oft zu wenig beachtet, ist der 'Kontrast der Strukturen': Aufrechter Wuchs - waagrechter Wuchs - hängend; Große Blätter - Kleines filigranes Laub - lange dünne Halme; Behaart - glänzend glatt; ...

Räumlichkeit: Schatten - Sonne, Nähe - Ferne, Masse - feingliedriges

Man kann natürlich auch über die Form der Beete nachdenken. Sollen oder müssen sie so lang (und schmal) sein, müssen sie gerade sein? Kann man die Geländehöhe auf den Beetflächen interessanter gestalten?

Die Einteilung und auswahl von Solitär-, Leit- und Begleitstauden, das Konzept der Wiederholung, verschiedene Ansätze zur Höhenstaffelung sind weitere gängige Gestaltungshilfen.

Gruß, CL
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Re: Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

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Gepostet: 29.09.2015 - 14:36 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von Carl-Ludovique
Hallo und willkommen Nordseeengel,

interessante, aber auch sehr 'offene' Frage. Wenn Du an manchen Stellen zufrieden bist, hast Du ja schon mal einen Vergleich!
Am besten gefallen mir die Bereiche in denen Rosen, Stauden und Buchs gepflanzt sind. Das lässt sich für meine langen Stücke leider nicht nutzen, da hier meinst Halbschatten und Schatten herrschen.

Ich hätte zunächst die Gegenfrage, ob Du von Beeten Richtung Zierbeet oder 'English Border' sprichst oder naturnahen Pflanzungen, von reinen Staudenbeeten oder auch
English Border ist mein Geschmack, ich liebe Landhaus- und Cottagegärten.


Standort und Anspruch zu berücksichtigen dient den Pflanzen und deren Entwicklung. Entwicklung und auch Charakter einer Pflanzenart kann man darüber hinaus (gerade bei naturnahen Pflanzungen) durch die Beachtung der sog. Geselligkeitsstufen (für Stauden) nachkommen und fördern. Sprich: Manche Pflanzen wollen solitär stehen, andere in kleinen Gruppen oder auch in grosser Gesellschaft, wobei das Wuchsverhalten im Vordergrund steht, Entwicklung und Optik sich entsprechend positiv ergeben.

Neben Blühfarbe, -zeit und Höhe ist auch die Blattfarbe ein wichtiger Punkt. Außerdem, oft zu wenig beachtet, ist der 'Kontrast der Strukturen': Aufrechter Wuchs - waagrechter Wuchs - hängend; Große Blätter - Kleines filigranes Laub - lange dünne Halme; Behaart - glänzend glatt; ...
welche Tipps kannst du denn hierzu geben?

Räumlichkeit: Schatten - Sonne, Nähe - Ferne, Masse - feingliedriges

Man kann natürlich auch über die Form der Beete nachdenken. Sollen oder müssen sie so lang (und schmal) sein, müssen sie gerade sein? Kann man die Geländehöhe auf den Beetflächen interessanter gestalten?
im Grunde kann ich die lange gerade Form hier nicht so sehr ändern. Es handelt sich um die Randbepflanzung des Grundstückes.Vielleicht habe ich aber nicht genügend Kreativität um eine andere Form in Betracht zu ziehen.

Die Einteilung und auswahl von Solitär-, Leit- und Begleitstauden, das Konzept der Wiederholung, verschiedene Ansätze zur Höhenstaffelung sind weitere gängige Gestaltungshilfen.
kannst du mir noch etwas zur Einteilung von Solitär-, Leit- und Begleitstauden schreiben?
Gruß, CL


dankeschön
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Re: Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

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Gepostet: 29.09.2015 - 15:56 Uhr  ·  #4
Hallo und willkommen,

60 Meter sind freilich eine Länge.
Darf man fragen, wie breit deine Beete dann sind?

Gerade bei dieser Länge kann man durch optische Teilung wie Cl schrieb, viel erreichen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Für mich wäre bei der Gestaltung auch die Frage Licht/Windverhältnisse wichtig und wieviel von den Beeten vom Hauptblickpunkt sichtbar sind. 60 Meter können ein Strich sein oder auch eine Welle. Damit kann man schon mal Akzente setzen.
Büsche/Bäume stufen auch bzw. brechen die Längen auf. ABER: Höhenspielereien egal ob mit Bäumen/Büschen oder Podesten erfordern genaue Planung, was dann sozusagen im "Schatten" verbleibt.
Mein Mann plädiert im Augenblick zum Beispiel auch dafür, fast sämtliche (zwanzig Jahre alten) Bäume/Thujen/Tannen erheblich zu stutzen. Allerdings habe ich dann das Problem, was tun mit den vielen freien Flächen, wo ich seit Jahren keine Unterpflanzung brauchte?

Vielleicht ist das gerade die Stelle, an der du noch nicht soo zufrieden bist.

Stell doch einfach eine grobe Skizze ein, damit wir mitspielen können.
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Re: Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

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Gepostet: 29.09.2015 - 16:01 Uhr  ·  #5
Hallo nochmal

Buchs sollte auch im Halbschatten und Schatten funktionieren und Schattenstauden gibt es auch viele.

Ein 'English' oder 'Mixed Border' Experte bin ich nicht, aber allgeime Tipps kann ich (hoffentlich) geben.

Die Strukturen und Texturen von Pflanzen: Blattgrößen und -formen (und Blattstellungen) sowie die Texturen (behaart, runzelig, glatt) sind ein Aspekt, der nicht nur zur Blütezeit wirkt, der Pflanzenaufbau und Wuchsform wirken mitunter das ganze Jahr (teils verändert).
Es gilt die Faszination des Kontrastes: die recht großen Blätter einer Hosta neben einem feingliedrigem Farn zum Beispiel, gleichzeitig wirkt die schräg-horizontale Ausrichtung der Blätter bei der Hosta interessant zur aufrechten Wuchsform vieler Gräser oder einer hochwachsenden Glockenblume. Eine Buchsbaumkugel ist massiv, aber an der 'Oberfläche' kleinblättrig' und kontert der besagten Hosta mit ihrem 'ausladendem' Wuchs wiederum auf vielfältige Weise.
Dabei kann man auch andere Elemente des Gartens mit einbeziehen. Eine Prachtscharte (aufrecht) wirkt neben ein paar Treppenstufen (waagrecht) eigentlich immer gut.


Zu der Einteilung Leitstaude etc. hier zwei Links (da ich ein lahmer Tipper bin)
http://www.gartenlust-halver.de/Bepflanzung-3.57.0.html

CL
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Re: Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

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Gepostet: 07.10.2015 - 19:52 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von Loony Moon
Hallo und willkommen,

60 Meter sind freilich eine Länge.
Darf man fragen, wie breit deine Beete dann sind?
es ist nicht gleichmäßig abgesteckt, ich schätze das Beet ist zwischen zwei und vier Metern tief.
Gerade bei dieser Länge kann man durch optische Teilung wie Cl schrieb, viel erreichen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Für mich wäre bei der Gestaltung auch die Frage Licht/Windverhältnisse wichtig und wieviel von den Beeten vom Hauptblickpunkt sichtbar sind. 60 Meter können ein Strich sein oder auch eine Welle. Damit kann man schon mal Akzente setzen.
Büsche/Bäume stufen auch bzw. brechen die Längen auf. ABER: Höhenspielereien egal ob mit Bäumen/Büschen oder Podesten erfordern genaue Planung, was dann sozusagen im "Schatten" verbleibt.
Mein Mann plädiert im Augenblick zum Beispiel auch dafür, fast sämtliche (zwanzig Jahre alten) Bäume/Thujen/Tannen erheblich zu stutzen. Allerdings habe ich dann das Problem, was tun mit den vielen freien Flächen, wo ich seit Jahren keine Unterpflanzung brauchte? an der Küste ist es ja immer recht windig Auf dem Streifen ist meist Halbschatten oder Schatten. Ich denke die Länge hat drei Hauptblickpunkte, der untere Teil ist vom Haus zu sehen. Der mittlere Teil von der Terrrasse, die letzten 20m sind recht weit "ab vom Schuss"

Vielleicht ist das gerade die Stelle, an der du noch nicht soo zufrieden bist.

Stell doch einfach eine grobe Skizze ein, damit wir mitspielen können.
derzeit wachsen hinter dem Beet uralte Bäume, davor im Beet ist nicht viel erhaltenswertes. Viele Rhododendren mit sehr wenigen Blättern und einpaar kleine Tannen.
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Re: Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

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Gepostet: 07.10.2015 - 19:58 Uhr  ·  #7
Danke CL, das war schon sehr interessant
Das lässt sich auch recht einfach umsetzen.
Die Links sind auch prima!
Danke
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Re: Was ist das Geheimnis eines harmonischen Beetes?

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Gepostet: 07.10.2015 - 22:10 Uhr  ·  #8
Hmm, ich habe die Links jetzt nur mal kurz angeklickt ... und musste grinsen.

Jaha, Rittersporn und Co würde meine Nacktschnecken sehr erfreuen.

Wenn die Beet "nur" zwischen zwei und vier Meter breit sind ... denk an die Hackenlänge. Jedenfalls ist bei mir im Augenblick diese das Maß der Gestaltung. Dein Rücken wird es dir danken.

Die Ecke "weit ab vom Schuss" würde ich als Wildobsthecke gestalten, damit deine gefiederten Freunde ein Refugium bekommen. Oder eben duftende Gehölze als Refugium setzen.
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