Wacholder - Juniperus

 
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Wacholder - Juniperus

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Gepostet: 25.02.2015 - 10:18 Uhr  ·  #1
Wacholder (Juniperus)

In Steckbriefen beschrieben:
Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)
Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis)
Rocky Mountain Wacholder (Juniperus scopulorum)
Westamerikanischer Wacholder (Juniperus occidentalis)

Die Gattung der Wacholder (Juniperus) steht in der Unterfamilie Cupressoideae, welche der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) angehört. In Mitteleuropa findet man nur zwei Vertreter dieser Pflanzen-Gattung, den "Gemeinen Wacholder" und den Sadebaum, der eigentlich ein Strauch ist.

Wacholder sind Bäume oder Sträucher. Der größte bekannte Wacholder, ein sogenannter "Syrischer Wacholder" (Juniperus drupacea) steht in der Türkei und misst 40 Meter.

Juniperus-Holz hat einen schmalen Splint, der Kern ist rotbraun und riecht aromatisch. Seine Nadeln sind kurz und stehen dicht beisammen. In der Jugend sind seine Blätter nadelförmig, später mehr schuppenartig.

Meistens sind Wacholder-Arten zweihäusig (diözisch), seltener einhäusig (monözisch) getrenntgeschlechtig. Sie gehören zu den naktsamigen Pflanzen. Die weiblichen Zapfen sind ei- bis kugelförmig und werden häufig als Beeren bezeichnet. Sie sind ca. 0,3 - 2 cm groß. Innerhalb von 2 Jahren werden sie reif. Sie sind von bräunlicher Färbung. Sie tragen bis 3 Samen in sich und werden oft von Vögeln gefressen, die sie anderswo unversehrt wieder ausscheiden.

Wacholder sind zumeist auf der Nordhalbkugel der Erde zu finden. Sie sind sehr anpassungsfähig. Man findet sie in subarktischen Gebieten sowie auch in Halbwüsten. In Bergregionen stocken sie bis zur Baumgrenze hinauf. Vielfach wachsen sie auf extrem trockenen Untergrund. Die Gattung Wacholder (Juniperus) zählt ca. 70 Arten. Sie sind weltweit verbreitet und einige von ihnen gelten als gefährdet. Dabei handelt es sich meist um Arten die auf Inseln wie den Kanaren oder Azoren angesiedelt sind. Auch in Guatemala und Mexiko stehen welche auf der "Roten Liste." Die Ursachen sind häufig Überweidung oder Abholzung.

Wacholder werden gerne als Zierpflanzen in Gärten und Parks, auch auf Friedhöfen angepflanzt. Der Holzwert ist von Art zu Art verschieden. Seine Ausbreitung in Ziergärten hatte leider die Zunahme des Birnengitterrosts zur Folge. Diese Pilzkrankheit gefährdet Birnenbäume. Die Pilzkrankheit ist auf den Wacholder als Wirtspflanze angewiesen.

Aus Wacholder kann Tee gebrüht, Alkohol wie Wacholder-Schnaps (Gin) gewonnen werden. Der Tee fördert die Verdauung, ist harntreibend, er wirkt auch gegen Sodbrennen. Gebietsweise dienen die Wacholderbeeren als Gewürz, es wird beispielsweise gerne Sauerkraut mit beigegeben. Auch beim räuchern von Fisch und Fleisch spielen die Beeren eine wichtige Rolle.

Nadeln und Beeren des Wacholders enthalten ätherische Öle die leicht giftig sind. Eine Überdosierung führt dabei zu Nierenschmerzen. Es kann sogar ein Nierenversagen eintreten. Es kommt zu Hautreizungen und Leberschädigung, gesteigerte Atmung und Herztätigkeit.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Wacholder:
Die größtenteils zweihäusige Gattung wird selten durch Aussaat vermehrt, da es sehr viele Zuchtformen von ihr gibt. Im November kann man jedoch die reifen Früchte von ihm "abkämmen". Vor dem Einlagern das Fruchtfleisch entfernen und die Samen trocknen. Vorsicht! Die Samen überhitzen gern! Baumschulen empfehlen eine zweitägige Wässerung. Hinterher das Wasser mit den Samen durch ein Sieb ablaufen lassen. Samen im Sieb etwas reiben und aufrauen. Samen sollte leicht gequetscht werden. 3 Monate warm stratifizieren, hinterher 3 Monate kalt, dann im zeitigen Frühjahr im Freien aussäen. Der Same ist nicht frostempfindlich! Die meisten Arten keimen im 1. Jahr, Juniperus communis nicht.

Quellen: Stichpunkte aus wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Wacholder
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Re: Wacholder -Juniperus-

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Gepostet: 25.02.2015 - 13:32 Uhr  ·  #2
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