Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

 
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Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 22.02.2014 - 20:40 Uhr  ·  #1
Hallo ihr Lieben!

Ich wünsch mir ja so lang schon einen Garten - und mir war bisher nicht bewusst, dass mein Papa ja ein ganzes Grundstück hat! - Eines, das zur Zeit aber total verwildert ist.
Auf dem Grundstück steht ein altes verfallenes Gartenhäuschen, einige uralte Obstbäume (ich weiß nicht mal ob Äpfel oder Zwetschgen oder was anderes) und eine Eiche, die noch nicht zu dick zum fällen ist - und es ist zu drei Vierteln mit Brombeergestrüpp überwuchert!
Sogar das Gartentürchen ist überwachsen, aber über den Zaun kann man auf einer Seite einsteigen...

Dieses Grundstück hat zwar nicht mal einen Wasseranschluss, aber ich möchte es ein wenig pflegen, damit es nicht zu sehr verlottert (es steht auch ein Haus daneben, in dem wohl jemand wohnt, der die Obstbäume am liebsten zu Feuerholz machen würde...). Dabei will ich es möglichst ökologisch sinnvoll bepflanzen (Blumenwiese für Bienenfutter etc.).

Nun ist meine erste, drängendste Frage:
  • Welches Werkzeug eignet sich am besten, um Brombeerranken gründlich zu entfernen? Ich bin ja bisher Balkongärtner und habe überhaupt kein "grobes" Werkzeug. Da möcht ich mir dann gleich das richtige kaufen.


Weitere Fragen:
  • Sollte ich mit der Bearbeitung noch warten, bis z.B. die Bienen fliegen, damit ich nicht zu viele von ihnen beim Entfernen des Gestrüpps töte?
  • Kann ich vielleicht auch ein paar Nutzpflanzen anbauen, die keine weitere Bewässerung benötigen? (kein Wasseranschluss vorhanden!)
  • Direkt neben dem Grundstück ist ein Feld, von dem ich nicht weiß, ob es öko oder konventionell bewirtschaftet wird. Ist das wichtig?


Mehr Fragen folgen, ganz bestimmt! Vorschläge zur Bepflanzung nehme ich natürlich gerne an. Fotos mache ich, sobald ich das nächste Mal da bin.
Und danke schonmal für eure Hilfe!
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 22.02.2014 - 21:34 Uhr  ·  #2
Moinsen,

für die Brombeeren reicht eigentlich eine gute Rosenschere, feste Handschuhe und eine stabile Grabegabel oder Spaten. Gutes Gartenwerkzeug darf auch gerne etwas kostspieliger sein, gute Qualität hat ihren Preis und lohnt sich. Meine Rosenschere für knapp 40,00 € ist z.B. schon 24 Jahre alt. Das größte Problem sind die Triebe, die man erst einmal entwirren muss. Man sollte sich systematisch da durcharbeiten, lässt aber die Basis der Triebe (ca. 15 cm) + Wurzeln erst einmal stehen. Da Brombeeren nicht tief und auch nicht sehr intensiv wurzeln, lassen sich diese Wurzelstöcke nach dem Entkusseln leicht mit der Grabegabel aushebeln. Mit den Triebstummeln hat man dann auch noch einen guten Griff zum Wegwerfen . Die Samen im Boden sind das eigentliche Problem, Du musst also immer mal wieder auf Sämlinge achten und sie rechtzeitig bei erkennen entfernen.
Diese Arbeit würde ich jetzt machen. Du kannst das Schnittgut ja noch einige Zeit liegen lassen damit die darin überwinternden Tiere noch gemütlich aus ihrem Winterschlaf aufstehen können.

Über das andere würde ich mir noch nicht so viele Gedanken machen.
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 22.02.2014 - 21:53 Uhr  ·  #3
Danke, das hilft mir schon viel weiter! Gartenschere hab ich, ich dachte nur, ich muss da mit Machete o.ä. ran...
Grabegabel / Spaten könnten meine Eltern haben.
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 22.02.2014 - 22:09 Uhr  ·  #4
So wie du das Gelände beschreibst, kannst du das bestehende Biotop durch Eingriffe in seinem Wert wohl nur mindern.
Laut Bundesnaturschutzgesetz hast du übrigens für Rodearbeiten noch Zeit bis Ende Februar!

Grüße H.-S.
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 22.02.2014 - 22:18 Uhr  ·  #5
..."gute Rosenschere und feste Handschuhe" wiederhole ich nochmal...

Ist keine so schöne Arbeit, wie groß ist das Grundstück denn?

Ich würde erstmal in das Gartenhäuschen schauen (falls noch möglich und ungefährlich), vielleicht findet sich da noch Gartenwerkzeug.

Falls die Hütte und dessen Dach noch einigermaßen in Ordnung sind, lohnt es sich sicher, es wieder in Ordnung zu bringen. Irgendwo musst Du ja Deine (neuen) Gartengeräte etc. unterbringen. Ein Unterstand bei Regen ist auch nicht verkehrt.
In dem Fall (Hütte ok.) würde ich desweiteren ein oder mehrere Wasserfässer organisieren, um Regenwasser vom Dach der Hütte (mit Regenrinne) zu sammeln. Etwas Wasser braucht man immer, beim Pflanzen (Angießen) und auch bei der Aussaat. Mit ein paar Tonnen kommt man schon ganz gut über die Runden (auch je nach Dachfläche) und kann vielleicht auch ein paar Tomaten pflanzen.
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 22.02.2014 - 22:58 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von Hesperis
So wie du das Gelände beschreibst, kannst du das bestehende Biotop durch Eingriffe in seinem Wert wohl nur mindern.
Laut Bundesnaturschutzgesetz hast du übrigens für Rodearbeiten noch Zeit bis Ende Februar!

Grüße H.-S.


sehe ich ähnlich wie hesperis: das ist ja schon ein trockenbiotop...vielleicht solltest du dem Nachbarn lieber einen zaun schenken, der hoch genug ist, daß er das Biotop nicht sehen muss, wenn er im garten ist
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 23.02.2014 - 11:34 Uhr  ·  #7
Diese Gedanken hab ich mir auch schon gemacht, allerdings werd ich auf dem etwa 400 m² großen Grundstück schon noch genug Rückzugsmöglichkeiten übrig lassen. Ich hab auch gar nichts gegen Gebüsch, aber es sollte halt nicht unbedingt fies dornig sein.

Mir gehts darum, das Ganze betretbar zu machen (so dass man bis zum Häuschen kommt) und zwischen den Bäumen Bienen- und Schmetterlingsweide anzusäen. Ich spiele mit dem Gedanken, eine Trockenmauer zu errichten und ich will auch Nistmöglichkeiten für Bienen an die Ostwand des Häuschens hängen.
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 23.02.2014 - 15:30 Uhr  ·  #8
Wegen der Nachbarschaft zum Feld: falls Euer Grundstück offiziell als Ackerland oder Streuobstwiese geführt wird, stehst Du u. U. in der Pflicht, das Ganze mindestens einmal im Jahr zu mähen, um Samenflug zu vermeiden - oder so ähnlich........

Grundsätzlich wäre ich ja dafür, die Eiche stehen zu lassen. Aber falls Ihr einen Wald in der Nähe habt, ist die Frage, ob die Eiche irgendwann anfängt, Wildschweine anzulocken, und ob die das Feld nebenan verwüsten, um bis zur Eiche zu kommen???


Beim Schneiden von Brombeeren nehme ich auch gerne eine Astschere, weil man dann mit etwas mehr Sicherheitsabstand an die Sache rangehen kann. Der Nachteil ist, daß man an den Armen viel Platz zum Öffenen der Schere braucht, den man u. U. nicht hat, wenn man in dem Dornenzeug steht.......

Ich denke, wenn Du die abgeschnittenen markigen Brombeerstengel auf eine einheitliche Länge zurechtschneidest, hast Du schon das Ausgangsmaterial für Insektenhotels aller Art. Du könntest ganze Wände aus dem Zeug bauen, dann stellt sich die Frage der Entsorgung nicht......




Gemüseanbau ohne Wasser kenne ich - wirklich Spaß macht das nicht.
Ich würde Erdbeeren vorschlagen, und Kartoffeln - ist beides auch was für die Optik.
Dazu Yakon und Haferwurzel vielleicht??
Und Beerensträucher in Ergänzung zu den Obstbäumen (falls die erhaltenswert sind).

Und ich würde etwas Abstand zum Feld einhalten, weil Du nicht weißt, mit was da gespritzt wird.
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 23.02.2014 - 17:40 Uhr  ·  #9
Schwierige Geschichte.

Ich würde auch mit dem Nachbarn reden, was ihn am Grundstück am meisten stört, ehe du anfängst, die Wildnis zu zähmen.
Selbst wenn du jetzt noch einen großen Teil der Brombeerranken "zähmst", ich denke, dein Projekt ist auf lange Zeit hin ausgerichtet.

Wie ist das Grundstück eigentlich abgegrenzt? Kaputter Zaun auch zum Nachbarn?

Zum Thema Wasser kann ich dir nur den Rat geben, es in Fässern zu sammeln über das Hüttendach, falls es okay ist. Damit du nicht jedes Jahr von Neuem anfangen musst, würde ich eine Sammelgrube (in der Erde) anlegen. 300 oder auch 1000 Liter Wasser sind in heißen Sommern nichts.

Scrooge ... mit der Eiche wäre ich insofern vorsichtig da dieser Baum den kleinen Garten irgendwann zu sehr dominieren könnte. "Wilde" Bäume gehören nicht in den Kleingarten (im doppelten Sinne). Schließlich wächst ja auch eine Eiche.

Bei uns sind in etwa 100 Meter Abstand mehrere Eichen, die dann in ein Wäldchen übergehen, frag nicht, wieviele Eicheln und Sämlinge ich schon entfernt habe.
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 23.02.2014 - 17:58 Uhr  ·  #10
Ich werd mich nochmal bei meinem Vater erkundigen, aber wenn es da irgendwelche Verpflichtungen gäbe, hätte er sich bestimmt dran gehalten - aber an dem Grundstück ist seit 3 Jahren nichts gemacht worden. Ob den Nachbarn was stört, weiß ich nicht, vielleicht will er auch nur Brennholz für lau. Ich will mich aber auf jeden Fall mal mit ihm unterhalten, wenn ich das nächste Mal da bin.

Die Eiche bleibt mindestens dieses Jahr noch stehen, ich will hier nix übers Knie brechen. Das Projekt ist auf sehr lange Zeit hin ausgerichtet, mein Ziel ist es, langfristig einen ökologisch wertvollen Garten zu schaffen, der nicht das Nachbargrundstück überwuchert, verfällt, oder so aussieht, als würde er niemandem gehören.
Zäune sind übrigens auf mindestens 3 Seiten vorhanden (ganz hinten bin ich nicht hingekommen, aber da würde eh niemand reinkommen), der Holzzaun zur Straße hin beginnt aber zu verfallen und der Drahtzaun zum Feld (an der Nordseite) ist niedergetrampelt. Der zum Nachbarn (im Süden) ist intakt und wird bestimmt von ihm auch in Schuss gehalten.

Es gibt noch ein anderes, viel größeres verwildertes Grundstück in einiger Entfernung, aber Wildschweine halte ich für unwahrscheinlich - das sind hauptsächlich Felder und Häuser und Brachland außenrum. Ich mag Eichen nur nicht wirklich und würde stattdessen lieber eine etwas seltenere Baumart in dem Garten haben, vielleicht eine Elsbeere oder so was.
Eine jährliche Mahd (evtl. auch 2x jährlich) plane ich eh, wenn ich das alles "befreit" habe. Ich würd mir dazu auch gern eine Sense zulegen... Ich find, das ist eine sehr meditative Tätigkeit.

Ich werds erst mal mit der Gartenschere (und festen Handschuhen / fester Kleidung) versuchen, weil ich davon eine habe. Astschere müsste ich erst kaufen. Der Tipp mit den Brombeerstängeln als Insektenhotel ist super, danke! Aber alle werd ich bestimmt nicht verwenden können.
Gemüseanbau ist erstmal zweitrangig (darum mach ich mir jetzt auch keine Gedanken um Wasserspeicher), aber Deine Ideen für den Gemüseanbau werde ich im Hinterkopf behalten, Scrooge! An Haferwurzeln (oder Schwarzwurzeln!) hatte ich gar nicht gedacht, aber das wäre ja eine tolle Ergänzung zu dem was ich auf dem Balkon ziehen kann!
Die Obstbäume bleiben auf jeden Fall erstmal stehen. An einem hat der Nachbar (mit Erlaubnis) schon ordentlich rumgesägt, die anderen sind derzeit nicht erreichbar (ebenso wie die Hütte).
Ein Kleingarten ist es übrigens nicht, man könnte locker auch ein Haus drauf bauen. Aber das ist nicht geplant, ebenso wenig wie ein Verkauf.
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 23.02.2014 - 19:32 Uhr  ·  #11
Ist schon klar firemouse.

Aber gerade die großen Projekte haben eben ihre Tücken.
Und mit der Eiche würde ich mich trotzallem schon in diesem Jahr "auseinandersetzen", nicht dass die zu groß wird. Oder ist die schon groß?

Hmm, das klingt übrigens etwas diffus. Nachbargrundstück bewohnt ... und kein Kleingarten. Ist das Grundstück demnach euer Eigentum?, was natürlich das optimalste wäre.
Da mach dich bitte gewaltig schlau, ehe du anfängst ... ich denke in Richtung Bebauungsplan!
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 23.02.2014 - 21:28 Uhr  ·  #12
Jaja klar, das Grundstück gehört meinem Vater! Sonst würd ich da doch niemals drin rumgärtnern.

In der Stadt sind Eichen ab einem Stammumfang von 60 cm geschützt, ich glaube (vage), da noch bis nächstes Jahr Zeit zu haben. Bin mir da nicht zu 100 % sicher, aber bevor ich da was fälle(n lasse), will ich mich auf jeden Fall nochmal mit meinem Vater beraten!
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 24.02.2014 - 06:38 Uhr  ·  #13
Auf jeden Fall kann man die "biologische Wertigkeit" erhalten, denk ich. Verwilderte Grundstücke werden schnell zu wuchernden Monokulturen. Wenn man da lenkend eingreift macht man den Garten sicher wieder für andere Arten interessant.
Zb ein sonniger Steinhaufen oder Brennnesseln und ergibige Langblüher ( Hummel zB müssen jede Blüte neu lernen und freuen sich, wenn eine Pflanze das ganze Jahr blüht ).
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 24.02.2014 - 14:20 Uhr  ·  #14
Wichtig ist, wie Scrooge schon angesprochen, die Deklarierung des Grundstücks (Kleingärten, Ackerfläche, etc.) bzw. ob das Gebiet allgeim als Grünland, landwirtschaftl. Fläche , Bebauungsgebiet oder Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.

Eichen sind nicht so selten, aber großartige Bäume und ökologisch top. Allerdings wird sie für ein 400 qm Grundstück viel zu groß, das wäre für mich der ausschlaggebende Punkt um über das Fällen nachzudenken. Für Gartengrundstücke (mit Nachbarn) gelten auch Abstandsregeln.
Bevor man Schmetterlingswiesen plant, sollte man die Gegebenheiten besser kennen lernen: wo fällt der Schatten morgens/ nachmittags, wie 'sieht' der Boden aus, wo rauscht der Wind ...
Nimm Dir Zeit den Garten wahrzunehmen, ihn ein bisschen auf Dich wirken zu lassen und lass Dich überraschen, was jetzt im Frühling noch so alles aus der Erde bricht!
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Re: Verwildertes Grundstück ohne Wasser zum Biotop machen

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Gepostet: 24.02.2014 - 18:08 Uhr  ·  #15
Der rechtliche Status des Grundstückes ist wichtig bei der Frage ob du die Hütte und den Zaun behalten darfst. Entweder haben die eine Einzelgenehmigung, dann ist alles in Ordnung. Oder es ist per Bebauungsplan geregelt ob auf dem Grundstück etwas gebaut werden darf und ob es eingezäunt werden darf. Da das Nachbargrundstück bewohnt ist, sollte es irgendwas zu den Nutzungsmöglichkeiten geben.
Ist das nicht der Fall und es ist ein Grundstück im Außenbereich besteht zumindest die theoretische Gefahr, dass eines Tages eine Behörde die Beseitigung der baulichen Anlagen verlangt. In solchem Fall wird man sich schön ruhig verhalten, aber nicht groß in das Grundstück investieren. Da du nichts anbauen möchtest, sondern wie es scheint eher Zeit naturnah verbringen und etwas rumgestalten möchtest, sind deine Möglichkeiten doch recht gut, unbehelligt zu bleiben.
Die Verordnung die Grundstücksbesitzer verpflichtete Samenflug auf Nachbargrundstücke zu verhindern ist übrigens nicht mehr gültig. Es geht hier nur um gegenseitige Rücksichtname im Interesse des nachbarlichen Verhältnisses.

Da dein Interesse den Insekten gilt, kannst du dir ein sonniges Plätzchen (möglichst schon mit Morgensonne) in der Nähe der Hütte aussuchen und das freiräumen. Brombeerwurzeln roden ist theoretisch möglich, wenn andere Gehöze ihre Wurzeln dazwischen haben aber doch recht mühsam. Fürs erste würde ich die freigeräumte öfters mal mähen um die Brombeertriebe klein zu halten. Dann hast du doch schon Platz um dir um dein Biotop Gedanken zu machen.
Die verbuschten Bereiche sind vermutlich Brutplatz für Singvögel. Aus diesem Grund würde ich den Bereich in den du eingreifst an einem Stück um die Hütte konzentrieren und entsprechend die unbeeinflussten Bereich nicht zerstückeln. Wenn die Gebüsche zu klein werden verlieren sie ihre Eignung als Brutplatz. Mag ja sein, dass in deinem Garten keine Nachtigall brütet, aber die Chance auf eine Mönchsgrasmücke mit ihrem sehr schönen Gesang oder den Zaunkönig besteht wohl.

Wenns eh kein Nutzgarten werden soll, ist eine einzelstehene Eiche doch eine tolle Sache. Man kann drunter und drumrum schön gestalten. Gefährdet wäre sie bei mir nur, wenn sie einen noch einigermaßen intakten Obstbaum bedrängen würde.

Grüße H.-S.
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