Urban Gardening: Die Stadt hat viele Gärten

 
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Urban Gardening: Die Stadt hat viele Gärten

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Gepostet: 14.11.2013 - 20:07 Uhr  ·  #1
Gärtnern in der Stadt gewinnt mehr und mehr Anhänger. Dabei geht es längst nicht mehr nur um ein paar Balkonkästen mit Sommerblumen, vielmehr werden neue und originelle Pflanzorte erprobt. Rank- und Kletterpflanzen erobern von privaten Balkonen und Terrassen aus die Vertikale. Aber auch an Geschäftsgebäuden, Parkhäusern, Restaurants und sogar Flughäfen sieht man immer öfter üppig begrünte Fassaden. In den dicht bebauten Innenstädten wächst das Interesse an Grün auf dem Dach. Häuser mit Dachbegrünung sehen nicht nur schön aus, sondern ihre Dächer entlasten als temporäre Wasserspeicher die Kanalisation, wirken klimaregulierend und sind Refugien für Schmetterlinge, Insekten und Vögel. Pflanzenklassiker für die Dachbegrünung sind Mauerpfeffer und Fetthenne (Sedum-Arten), aber auch viele trockenheitstolerante Pflanzen, die aus dem Steingarten bekannt sind: Karthäusernelke, Schnittlauch, Origanum, Färberkamille, Wiesen-Margerite. Je nach Schichtdicke des Dachaufbaus eignen sich auch höhere Blütenpflanzen und Gräser.

Viele Mikro-Gärten machen eine grüne Stadt
Längst ist bekannt, dass große Grünflächen für das Stadtklima weniger wirksam sind als viele kleine, im besten Fall wie ein Netz über die Stadt verteilte Grünflächen. Private Gärten, aber auch das Straßenbegleitgrün sowie die Dach- und Fassadenbegrünung, Terrassen und Balkone tragen so zu einem Grünsystem bei, das ohne zentrale Planung auskommt. Je mehr Grün, umso besser für alle! Viele Gemeinden begrüßen und unterstützen deshalb auch das Engagement von Bürgern im öffentlichen Raum. Die Anlage von Fassaden- und Dachbegrünung wird vielerorts durch finanzielle Zuschüsse gefördert, es gibt Wettbewerbe zur Baumscheibenpflege, Aktionen wie Hochzeitswiesen oder auf kommunalen Flächen koordinierte Baumpflanzungen für Neugeborene und nicht zuletzt Sponsoringaufrufe zur Unterstützung der Grünanlagen in den Städten.

Die Stadt wird bunt ... und essbar!
Ab April erblüht manche Fassade mit wilden Waldreben (Clematis alpina und Clematis macropetala) oder auch den großblumigeren Hybridsorten. Über den Sommer erscheinen verschiedene Geißblattarten (Lonicera), Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris), Kletterrosen und viele andere Schling- und Kletterpflanzen mit ihren farbenreichen Blüten. Sehr schöne Bilder zeichnet der Wilde Wein (Parthenocissus) im Herbst an Häuserwände und der Winter Jasmin (Jasminum nudiflorum) sorgt je nach Witterung schon ab Dezember bis in den April mit seinen leuchtend gelben Blüten für Farbe. Abwechslung garantiert! Mancher Hobbygärtner geht neue Wege und nutzt sein Freiluftzimmer für den Anbau von eigenen Kräutern, Gemüse und Obst. Anstatt Balkon und Terrasse als zusätzliche Abstellflächen für Fahrräder oder ausrangierte Möbel vollzustellen, wird so der Außenbereich attraktiv und sorgt ganz nebenbei für schmackhafte Erfahrungen aus der Natur. Es gibt inzwischen viele Obstbäume und auch Beerensträucher, die sich bestens eignen, um Hobbygärtnern auch bei wenig Platz eine eigene Ernte zu ermöglichen.

Gemeinsam statt einsam
Wer weder Balkon noch Terrasse hat, muss nicht auf die Gartenerfahrung verzichten. In vielen Städten entwickeln sich Gemeinschaftsgärten: ob in brach liegenden Baulücken oder anderen bisher ungenutzten Freiflächen, bepflanzt und gepflegt verschönern sie das Lebensumfeld der in der Nachbarschaft wohnenden Bewohner. Viele Menschen entdecken auch den Anbau von Gemüse und Obst in solchen Gemeinschaftsgärten der Städte. Dabei steht der Ertrag an essbaren Früchten nicht so sehr im Vordergrund wie die gemeinsame Erfahrung von Natur, eine bessere Lebensqualität im Stadtteil und die Nutzung des öffentlichen Raums zur Erholung. Die Erfahrung in verschiedensten Projekten zeigt vor allem eine positive Wirkung auf das soziale Miteinander. Wenn sich Bürger vor Ort engagieren, entwickelt sich ganz von selbst auch eine stärkere Identifikation mit dem Ort - der öffentliche Raum wird im besten Sinne belebt: Baumscheiben werden bepflanzt und gepflegt, auf Grünflächen wachsen Stauden, Obstbäume oder Gemüsepflanzen, Nachbarn sprechen miteinander, arbeiten und feiern miteinander - generationenübergreifend und oft auch interkulturell.
Quelle: PdM
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Foto: PdM. - Wer weder Balkon noch Terrasse hat, muss nicht auf die Gartenerfahrung verzichten. In vielen Städten entwickeln sich Gemeinschaftsgärten.
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Foto: PdM. - Private Gärten, aber auch das Straßenbegleitgrün sowie die Dach- und Fassadenbegrünung, Terrassen und Balkone tragen so zu einem Grünsystem bei, das ohne zentrale Planung auskommt.
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Foto: PdM. - Dachbegrünung: Je nach Schichtdicke des Dachaufbaus eignen sich auch höhere Blütenpflanzen und Gräser.
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Foto: PdM. - Urban Gardening: Häufig steht der Ertrag an essbaren Früchten und Gemüsen nicht so sehr im Vordergrund wie die gemeinsame Erfahrung von Natur.
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