Tomatensamen aus eigener Zucht

 
Azubi
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Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 19.06.2007 - 18:09 Uhr  ·  #1
Wie bekomme ich den Schleim von meinen Tomatensamen ab.damit ich ihn trocknen kann ? Ich habe es schon mal gelesen aber vergessen.
tysja cuffese
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 19.06.2007 - 20:04 Uhr  ·  #2
Gärtner*in
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 20.06.2007 - 11:51 Uhr  ·  #3
Ich habe die Samen im Sieb ausgewaschen und dann auf einem Papier Küchenrolle getrocknet und den Schleim mit dem Fingernagel abgemacht. Hat super funktioniert. Ich habe den Samen dann gleich eingesetzt, ohne ihn zu trocknen, und nach 5 (!) Tagen hat er schon gekeimt.
Viel Erfolg!
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 21.06.2007 - 12:52 Uhr  ·  #4
Hallo Muzi,

es geht sogar noch einfacher:

die Samen mit dem Glibberzeugs direkt auf ein Stück Küchenpapiertuch aufbringen und mit dem Finger oder einem Löffel verteilen, damit die Samen nicht übereinanderliegen. Offen liegen und trocknen lassen (dauert 1-3 Tage, je nach Temperatur). Das eingetrocknete Glibberzeugs wirkt wie Klebstoff, die Samen kleben am Papier fest. Ich bewahre die Samen so bis zum nächsten Jahr auf, die Beschriftung erfolgt einfach direkt auf dem Papier.
Die Methode ist seit vielen Jahren erprobt, Keimrate mindestens 99% (ehrlich!).

Gruß,

Renate
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 21.06.2007 - 13:12 Uhr  ·  #5
Hi Renate!

Ich habe meine Tomatensamen eigentlich nur aus Testzwecken und Neugier wieder eingesetzt, und auch nur vier Stück, da ging das mit dem Fingernagel-System ganz gut Ich habe sowieso nur eine Wohnung mit Balkon, da kann ich leider keine große Tomatenzucht betreiben
Die Keimrate ist übrigens 75%. Also von vier Samen sind drei (bis jetzt) aufgegangen.

Liebe Grüße
Muzi
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 21.06.2007 - 13:21 Uhr  ·  #6
Hallo

Tomatensamen in ein Sieb. Unter fließendem Wasser mit einem Pinselchen bearbeiten bis der Schleim weg ist, und dann in Küchenpapier so lange rubbeln bis die Samen vom Papier rollen. Fertig

LG Dieter
Azubi
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 21.06.2007 - 14:50 Uhr  ·  #7
hey forag es ist nur meiner meinung nach fragwürdig ob es sich jetzt noch lohnt Tomaten zu ziehen.Ok du wirst zwar Freude daran haben zu sehen wie da was wächst aber ich bezweifle dass du dann dieses Jahr noch Tomaten ernten wirst

LG Moon
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Mazeration von Tomatensamen

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Gepostet: 16.09.2010 - 23:16 Uhr  ·  #8
Ich denke forag wird die Samen für nächstes Jahr haben wollen . . .

Ich habe jahrelang viele Tomatensorten weiter vermehrt (1998 70 verschiedene).

Die Samen haben wir immer so gewonnen:

Tomate halbieren (Ich zeige es hier an der Sorte Blondköpfchen)

Die Kerne mit dem glibberigen Fruchtfleisch in ein Gefäß geben,

und dann Wasser darauf gießen.

In dem Wasser zersetzen Bakterien den Schleim. Man nennt so einen Vorgang auch Mazeration.
Es ist gut, nicht zu viele Samen in ein Gefäß zu geben, oder bei mehr Samen ein wesentlich größeres Gefäß zu verwenden, weil es sonst zu schnell schimmelt. Man muss immer ein Auge darauf werfen. Wenn es doch zu schimmeln beginnt oder das Wasser trüb wird, wechsele ich das Wasser. Man muss auch aufpassen, manchmal keimen die Samen bereits in den Früchten oder im Wasser. Dann sind sie unbrauchbar. Ich wechsele mehrmals das Wasser bis der Glibber vollständig abgelöst ist. Dann spüle ich den Samen durch ein Sieb und gebe ihn zum Trocknen auf ein Blatt Papier.

Das mag komplizierter klingen als es tatsächlich ist. Der Aufwand ist wirklich geringer als bei der Methode des Reibens auf dem Papier. Die Samen sind dann auch wirklich so glatt, wie man sie kauft und im nächsten Jahr schöner bei der Aussaat.
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 17.09.2010 - 09:06 Uhr  ·  #9
Ich weiß nicht, ob deine Beschreibung forag nach 3 Jahren noch weiterhilft...

Andere werden aber bestimmt davon profitieren, obwohl ich es noch ein wenig anders mache:

Samen für einen Tag wässern, dann durch ein Sieb streichen, auf Zewa den Rest Glibber abstreifen und dann auf ein Blatt Papier zum Trocknen geben....
Ging ganz gut, hab dieses Jahr so über 14.000 Samen gepuhlt...
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 17.09.2010 - 11:45 Uhr  ·  #10
Dass ich die Jahreszahl nicht wahrgenommen hatte, ist wirklich lustig . . .

@ Uli

"Des Menschen Wille ist sein Himmelreich." das will ich dir wahrlich nicht nehmen!

Weil man mit meiner Methode gleich 500 Samen oder mehr mit wenigen Handgriffen gleichzeitig fertig hat, werde auch ich bei meiner Methode bleiben, denn ich hatte Anfang der neunziger Jahre auch mit deiner Art angefangen. Bei meiner Methode dauert halt der Vorgang zwei Tage länger. . .
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 17.09.2010 - 12:36 Uhr  ·  #11
Ich nehme die Samen,lege sie auf ein Tempotuch.Mit einem neuen Tuch reibe ich über die Samen,bis der Schleim weg ist.Anschließend bade ich die Samen in Kamillentee und lasse sie anschließend auf Küchenpapier trocknen.
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Re: Tomatensamen aus eigener Zucht

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Gepostet: 24.09.2010 - 11:33 Uhr  ·  #12
Ich habe eben die Samen der Sorte Roma eingetütet. Vor einer Woche hatte ich das Fruchtfleisch von zwei Tomaten in ein Glas getan, wie ich es oben beschrieben habe. Das sind mehr Samen als ich sie brauche für die Aussaat im nächsten Jahr.

Nach vier Tagen war das Fruchtfleisch so weit zersetzt, dass ich es abspülen konnte. Dazu habe ich den ganzen Inhalt in ein Sieb geschüttet und unter Wasser etwas mit der Hand verrieben. Dann habe ich das Sieb umgedreht und mit dem Sieb auf einen Topf geklopft, dass alle Samen in dem Topf waren. In den Topf lies ich etwas Wasser laufen, damit ich die Samen wieder in die Schale gießen konnte. Der Umweg mit dem Topf war nur nötig, weil das Sieb größer ist als meine Glasschale.

Wenn die Schleimhüllen so weitgehend aufgelöst sind, sind sie im Wasser leichter als die Kerne und schweben oben. Man kann sie durch langsames Abgießen einfach in den Abfluss befördern. Wenn die Hüllen weg sind, gebe ich die Kerne zurück ins Sieb, lasse sie abtropfen und klopfe dann das Sieb auf ein Blatt Papier und ziehe sie mit den Fingern breit, damit sie einzeln liegen und gut trocknen können.

Für diesen Vorgang habe ich nur ein bis zwei Minuten gebraucht. Wenn es eine größere Menge gewesen wäre, auch nicht viel länger. In dem Zustand habe ich die Samen fotografiert.

Nach zwei weiteren Tagen waren dann fertig zum Eintüten.

Ich habe das noch einmal beschrieben, wie ich es jetzt wirklich gemacht habe ohne all die Eventualitäten mit Schimmel und dergleichen, die ja normalerweise gar nicht auftreten, die ich aber in all den jahren doch gelegentlich erlebt habe . . .
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