Teichpflanze: Nelumbo Lotus

 
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Teichpflanze: Nelumbo Lotus

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Gepostet: 12.10.2010 - 07:28 Uhr  ·  #1
Nelumbo Lotos

Allgemeines zum Lotos

Seit Menschengedenken ist der Lotos eine besondere Pflanze. Von allem was ein Lotos in der Natur vorführt, kann der Mensch profitieren. Die Blüten sind schon eine gewaltige Pracht, auch die sich daraus bildenden Samenstände finden in der Floristik vielfach Verwendung. Die Rhizome sind eßbar und die Blätter wehren sich durch den einzigartigen Lotoseffekt gegen Schmutz und Wasser.

Lotus oder Lotos?
Was ist richtig und woher kommt der Name eigentlich?
Der wissenschaftliche Name der Seerose ist "Nymphaea lotus". Im Englischen läuft die Seerose unter der Sammelbezeichnung "Lotus waterlily". So wurde die Bezeichnung "Lotus" der Seerose zugeordnet und um Verwechselungen auszuschließen, heißt der "Lotos" dann Lotos.
Um nun noch die Verwirrung zu komplettieren, gehört Lotus zur Gattung Hornklee.




Arten und Sorten
Nur zwei Arten vom Lotos sind bekannt, der indische Lotos Nelumbo nucifera und der amerikanische Lotos Nelumbo lutea. Mittlerweile wurden bereits über 500 Sorten bestimmt, wobei es vor allem in der Blütenform und Blütenfarbe sehr vielfältige Züchtungen gibt. Der amerikanische Lotos kann hier neben der gelben Naturform nur mit ein paar Weißtönen antreten, ganz anders der indische Lotos. Hier reicht die Farbpalette von weiß über gelb bis hin zu Rosatönen und auch pink. Selbst gefüllte Blüten gehören zur Palette.

Vorkommen
Der indische Lotos hat seinen Ursprung in China, wurde später aber in ganz Südostasien verbreitet. Mittlerweile reicht der Bestand bis Sibirien, sogar in Südeuropa ist er in größeren Kulturen anzutreffen.
Der amerikanische Lotos ist in den gemäßigten östlichen Regionen der USA und in einigen Teilen Mexikos beheimatet.

Lotos im Gartenteich - Ist das möglich?

Das Vorurteil, dass Lotos nicht im Gartenteich gehalten werden kann, ist völlig überholt. Mittlerweile gibt es sehr viele Züchtungen, die als "bedingt winterhart" bezeichnet werden. Das bedeutet, dass Blätter, Blüten und natürlich auch das Rhizom keinen Frost vertragen, wenn die Pflanze jedoch zum Herbst hin auf eine frostfreie Tiefe abgesenkt wird steht der Kultur im Gartenteich nichts mehr entgegen.

Wieviel Pflege braucht der Lotos?
Ohne geht es leider nicht.
Auf alle Fälle muß das Behältnis rechtzeitig im Herbst auf eine frostfreie Tiefe im Teich abgesenkt werden, das ist die Grundlage für den Erfolg im neuen Jahr. Im Frühjahr nach den Eisheiligen muß der Lotos auf einen Wasserstand von maximal 20 cm angehoben werden, eine reine Kübelhaltung ist sogar die günstigste Kulturvariante. Die Pflanzen brauchen warmes Wasser, extrem viel Sonne und haben einen hohen Nährstoffbedarf.

Anzucht aus Samen

Prinzipiell ist es einfach, Lotos aus Samen zu ziehen, allerdings ist die Weiterkultur recht anspruchsvoll. Die meisten Verluste sind in der Zeit zwischen dem Keimen und der Weiterkultur im Freien zu verzeichnen.

Vorbereitung und Keimung

Die Samen werden an einer Stelle angefeilt und danach in angewärmtes Wasser (etwa 25°C) gelegt, auch ein Platz auf der Heizung ist gut geeignet. Der jetzt folgende Keimvorgang führt meist in wenigen Tagen zum Erfolg. Die ersten Keimspitzen zeigen sich oft schon nach drei bis fünf Tagen.

Weiterkultur der Keimlinge
Nun brauchen die Pflanzen viel Sonne und Wärme, ideal ist ein Fenster mit südlicher Ausrichtung. Die Keimlinge können noch einige Zeit im Wasserbad verbleiben, allerdings neigen sie jetzt schon zum Vergeilen.
Jetzt sollten die Pflänzchen in ein lehmiges Kiesgemisch gesetzt werden, auch eine erste Düngergabe schadet nicht. Um ein Überdüngen zu vermeiden, empfielt sich der Einsatz von Osmocote-Düngekegeln. Diese geben nur die benötigte Menge an Nährstoffen ab und wirken bis zu sechs Monaten.
Nur bei intensiver Sonneneinstrahlung rollen sich die Blätter aus, idealerweise geschieht das dann im Sommer im Freien.

Die meisten Ausfälle bei Jungpflanzen entstehen in der Zeit bis zum Aussetzen ins Freie. Ein Grund ist die fehlende intensive Sonne. Sie dümpeln zu lange vor sich hin und faulen in aller Regel über dem Substrat ab.

Fazit:
Um diese Ausfälle klein zu halten, sollte der Aussaatzeitpunkt so weit wie möglich nach hinten verschoben werden. Eine Aussaat vor März ist nicht empfehlenswert.

-ht-

Weitere Informationen und Bilder gibt es im Pflanzenmagazin Ausgabe 2/2010 ab Seite 8

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