Sorbus domestica - Speierling

 
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Betreff:

Sorbus domestica - Speierling

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Gepostet: 18.03.2014 - 09:55 Uhr  ·  #1
Sorbus domestica - Speierling

Familie: Rosaceae (Rosengewächse)

Gattung: Sorbus (Mehlbeeren)

Andere Namen: Sperberbaum, Sporapfel, Spierapfel, Spreigel

Herkunft, Verbreitung:
Von Ostspanien über Frankreich, Italien, dem Balkan bis zur Krim und Kleinasien. Auch in Nordafrika befinden sich Wuchsgebiete. In Deutschland ist der Speierling selten geworden. In Hessen gibt es noch etwa 500 Speierlingbäume die älter als 80 Jahre sind.

Habitus:
Normalerweise 10-20 Meter hoch, im Waldbestand manchmal über 30. Der Stammdurchmesser kann bis 1 Meter betragen. Seine Früchte sind deutlich größer als die der Vogelbeere.

Blätter:
Er besitzt 20-25 cm lange Fiederblätter.

Alter: Bis 600 Jahre, in Mitteleuropa aber bedeutend weniger.

Rinde, Borke:
Er hat eine graubraune Borke die relativ kleinschuppig ist.

Blüte, Frucht, Fruchtbildung:
Blütezeit ist der Mai, im September/Oktober entwickeln sich 2-4 cm große, apfel-birnenförmige Früchte. Sie werden von Vögeln und Säugetieren verbreitet. Speierlinge vermehren sich jedoch kaum generativ (durch Samen), sondern meistens durch Wuzelbrut (vegetativ).

Standortansprüche:
Oft findet man einzelne Exemplare in Eichen/Hainbuchenwäldern, trockene sommerwarme Standorte behagen ihnen.

Verwendung:
Früchte sind erst im überreifen Zustand eßbar. Man verwendete sie früher als Hausmedizin gegen Ruhr, Durchfall und Erbrechen. Daher stammt auch sein Name. Aus seinen Früchten läßt sich auch ein Obstbrand machen. Das Holz des Speierlings ist dunkelbraun, hart und schwer und läßt sich als wertvolles Möbelholz verwenden. Zudem eignet es sich zum Drechseln und Schnitzen und auch für den Instrumentenbau.

Krankheiten und Schädlinge:
Der größte Schädling ist der "Hochwald", denn der Speierling ist keine konkurenzstarke Baumart und kann sich dort nicht durchsetzen. So bleibt er im Wachstum zurück und verkümmert.
Vor etwa 100 Jahren gab es noch einen leicht bewirtschafteten "Mittelwald" indem er vorkommen und groß werden konnte.
Ansonsten schadet ihm der Schorfpilz der hauptsächlich Jungpflanzen und seine Früchte befällt. Auch durch den Rindenkrebs droht ihm Gefahr.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Für Mehlbeeren:
Wenn die Mehlbeeren Früchte ausbilden und diese reifen, können sie gesammelt werden. Man lässt das Fruchtfleisch der Beeren angären und wäscht es dann ab. Die Saat kann bei etwa 0° Grad und wenig Luftfeuchtigkeit 2-8 Jahre gelagert werden, ohne dass diese an Keimfähigkeit verliert. Vor der Aussaat sollte der Samen 3 Monate stratifiziert werden. Bei einer Herbstaussaat keimen die Samen meist erst im 2. Jahr. Bei Sommeraussaat oft im darauffolgenden Frühjahr. Man sollte in Töpfen aussäen, denn Mehlbeeren sind schwer zu pikieren.

Quellen: Stichpunkte von wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Speierling
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