Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

 
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Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 13:16 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

ich bin am überlegen, einige meiner Pflanzen in Seramis umzutopfen. Was haltet ihr von der Idee?
Nur ist die Frage, vertragen alle Pflanzen Seramis? Sicher nicht. Drum hätte ich gern einen Überblick, welche Pflanzenarten Seramis vertragen.

Ich habe Efeututen, Palmen (Dypsis lutescens und evtl. eine hawaiianische Vulkanpalme) und einen Gummibaum. Ist es dafür geeignet? Die Palme wird denke ich am ehesten noch Seramis vertragen, oder?!

Und wenn ich die in Seramis pflanzen würde, wie verfahre ich, da sie ja bis jetzt in ganz normaler Blumenerde stehen. Ist da ein Wechsel überhaupt möglich?

Danke euch!
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 13:28 Uhr  ·  #2
Hi Duffi,

schau mal hier: forum/ftopic37732.html

Eigentlich kannst Du alle Deine Pflanzen auf Seramis setzen. Einfach aus dem Topf nehmen, überschüssige Erde leicht abklopfen (aber vorsichtig, keine Wurzeln verletzen) und in Seramis setzen.

Wichtig ist, entgegen der Angaben von Seramis, einen ganz normalen Topf mit Wasserabzugsloch zu nehmen - bloß nicht direkt in den Übertopf setzen! Denn auch in Seramis bildet sich gerne Staunässe und die Gießanzeiger geben auch gerne mal ihren Geist auf.

Düngen kannst Du dann mit dem teuren Seramis-Flüssigdünger (dann bei fast jedem Gießen) oder mit fast jedem anderen Dünger. Flüssigdünger eignen sich natürlich am besten und Düngestäbchen wobei andere Dünger, die man in die "Erde" einarbeiten muss natürlich nicht funktionieren. Ich nehme manchmal Seramis-Dünger und manchmal Hakaphos Düngesalz, das vorher im Gießwasser aufgelöst wird.

Aber vielleicht solltest Du mit einer Pflanze anfangen und erstmal testen, ob Du überhaupt mit Seramis "kompatibel" bist. Es kommt nicht jeder mit jedem Substrat klar... manchmal passen eben die Gießgewohnheiten besser zu anderen Substraten.
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 13:36 Uhr  ·  #3
ah, danke für den link. das ist sehr informativ.

mhm. also unser gießverhalten ist unterschiedlich, in letzter zeit eher unregelmäßig und selten sonst hat mein freund immer zweimal die woche gegossen. aber jetzt wird es gern mal vergessen, auch, da wir öfter nicht da sind.

In Seramis kann ich dann keine Gießanlagen/Bewässerungsstecker verwenden, oder!?
Also wir haben so Tonteile, wo ein Schlauch zum Wasserbehälter führt bzw. andersrum natürlich, das wasser soll ja zur pflanze hin
Mel
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 13:37 Uhr  ·  #4
Da ich jetzt so nach und nach fast alle Pflanzen wieder aus dem Seramis heraushole (liegt daran, dass ich zu viele Pflanzen habe und mir das einfach jetzt zu teuer geworden ist) muss ich schon sagen, dass einige Pflanzen def. langsamer wachsen als ohne.

Zitrus bleiben fast auf der Stelle stehen. Ich glaube, dass muss man wirklich mal austesten und manchmal ist es ja gar nicht so übel, wenn die Pflanzen einen nicht zuwuchern
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 13:39 Uhr  ·  #5
Bis vor einiger Zeit war ich ein totaler Fan von Seramis. Das ironische dran: ich hab vor einiger Zeit bei nem Produkttest von Seramis mitgemacht undmag es seit dem überhaupt nicht mehr.

Also generell sollte es kein Problem sein, alles in Seramis zu topfen. Gibt inzwischen auch spezielles Orchideen-Substrat. Musst nur beachten, dass Du dann halt auch regelmäßig düngen musst, da Seramis keine Nährstoffe enthält.
Eigentlich sollte man einen geschlossenen Topf verwenden, ich würde aber trotzdem immer einen mit Löchern nehmen. Grad am Anfang kann es immer mal passieren, dass man zu viel gießt und sich Staunässe bildet.

Umtopfen ist ganz einfach. Ein bißchen Seramis in einen passenden Topf geben. Pflanze aus dem alten Topf nehmen, die Erde rund um den Ballen abklopfen, in das neue Gefäß setzen. Mit Seramis auffüllen, Gießanzeiger rein - fertig.


Mein Benjamini und auch meine Strelizie haben sich ziemlich gut drin gehalten. Nach unserem Umzug hab ich bei dem Test eine Zamioculcas und ne Euphorbia trigona reingepflanzt. Sind mir beide eingegangen - verfault. Und das obwohl ich wenig gegossen habe. Bin immer sauer auf Seramis - ja ich schieb es darauf Die Pflanzen waren 5 bzw. 15 Jahre alt. Also schon zum


edit... ioch glaub ich war ein bißchen langsam mit schreiben ...
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 13:50 Uhr  ·  #6
Allerdings sollte man den Gießanzeiger schon leicht in den Wurzelballen stecken, bevor man mit Seramis auffüllt.

1. muss dieser Anzeiger im Wurzelballen stecken (oder zumindest sehr nah dran sein), sonst misst er die schneller abtrocknenden Steinchen außen am Topfrand und im Wurzelballen herrscht konstante Feuchtigkeit - dann gammelt's. Und
2. Gehen diese Membranen an den Gießanzeigern kaputt, sobald man sie im Seramis bewegt. Also rausziehen und wieder reinstecken funzt nicht. Und nachträglich ins Seramis bohren geht auch nicht. Mit kaputter Membran zeigen die Dinger konstant rot = trocken an und man übergießt eher.

Ich bin inzwischen auch wieder eher bei Erde... weiß gar nicht warum. Vorteil bei Searmis ist natürlich, dass sich kaum Viecher im Substrat einnisten (nur Springschwänze lassen sich vom Seramis nicht abschrecken).

Das mit dem geringeren Wachstum, was Mel erwähnt hat, würde ich dann auf fehlende Nährstoffe schieben. Ist bei mir auch so... aber ich bin ja auch nicht so wahnsinnig, bei jedem Gießen den teuren Searmis-Dünger zu nehmen. Würde man das machen, würden die Pflanzen mit Sicherheit auch besser wachsen...
Mel
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 13:58 Uhr  ·  #7
Ich dünge mit Hakaphos, egal in was für Substrat die stehen

Wenn man eine trauermückenfreie Wohnung haben möchte und das mit dem Gießen raus hat....ist Seramis top
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 14:15 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Indigogirl
Allerdings sollte man den Gießanzeiger schon leicht in den Wurzelballen stecken, bevor man mit Seramis auffüllt.

Stimmt - ist besser im Ablauf

Zitat geschrieben von Indigogirl
1. muss dieser Anzeiger im Wurzelballen stecken (oder zumindest sehr nah dran sein), sonst misst er die schneller abtrocknenden Steinchen außen am Topfrand und im Wurzelballen herrscht konstante Feuchtigkeit - dann gammelt's. Und
2. Gehen diese Membranen an den Gießanzeigern kaputt, sobald man sie im Seramis bewegt. Also rausziehen und wieder reinstecken funzt nicht. Und nachträglich ins Seramis bohren geht auch nicht. Mit kaputter Membran zeigen die Dinger konstant rot = trocken an und man übergießt eher.


Ich hatte einen der Anzeiger ein 2. Mal verwendet, war gar kein Problem. Er hat ganz normal angezeigt. Aber gut zu wissen, dass die dabei kaputt gehen...
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 09.06.2009 - 14:17 Uhr  ·  #9
Wenn man sie vorsichtig entfernt, geht das auch, aber leider gehen die schnell kaputt. Und ich glaube, man sieht das auch nicht, ob sie kaputt sind oder nicht... das merkt man dann erst, wenn man gießt und gießt und gießt... und das Ding wird und wird nicht blau.
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 12.06.2009 - 11:07 Uhr  ·  #10
oh, da muss man ja doch ne menge beachten. na ich werd mal überlegen. vielen dank jedenfalls für eure Informationen! Mal sehen ob ich mich da traue das zu probieren!?

Hat Seramis irgendwelche Vorteile gegenüber herkömmlicher Blumenerde?
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 12.06.2009 - 16:04 Uhr  ·  #11
Das hört sich glaub ich alles schlimmer an als es wirklich ist

Vorteil für mich war damals immer der Gießanzeiger bzw. das seltener gießen müssen. Ansonsten ist Seramis oder Blumenerde eher so eine Glaubensfrage
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 12.06.2009 - 16:23 Uhr  ·  #12
Ich habe ein paar Kaffeebäumchen in Seramis, die wachsen wie toll und scheinen es sehr zu mögen. Ich verwende keine Gießanzeiger, sondern gehe wie früher "nach Gefühl": Bei Trockenheit wird eben gegossen. Ich verwende auch Töpfe mit Abzugslöchern.
Düngen tue ich in schwacher Konzentration bei fast jedem Gießen mit normalem Flüssigdünger - ich brauche gerade eine Flasche Mairol auf, die noch wo rumstand. Der Dünger wird ml-weise mit der Spritze ins Gießwasser dosiert.
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 12.06.2009 - 16:40 Uhr  ·  #13
Ich habe mit Seramis leider keine guten Erfahrungen gemacht. Ist aber auch schon mind. 15 Jahre her. Ich hatte damals keine Gießanzeiger und habe nach Bauchgefühl gegossen. Aber an den Wurzeln war es wohl immer zu feucht. Bevor mir einige Pflanzen ganz kaputt gegangen sind hab ich noch rechtzeitig auf normale Erde umgestellt und konnte auch alle retten. Deshalb will ich auch kein Seramis mehr haben, ausser als Beimischung eventül
Naja und der Preis ... wär mir jetzt bei den Mengen einfach zu teuer.
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 11.08.2009 - 08:22 Uhr  ·  #14
Seramis - interessantes Thema, da will ich jetzt auch mal meine Erfahrungen hinzufügen:


Ich benutze ausschließlich Seramis, ich kenn es eigentlich auch gar nicht anders, ich benutze es seit ich als Kind erste eigene Pflanzen in mein Zimmer bekam, das war vor ca. 12-13 Jahren.
In Seramis stehen/standen bei mir:
- verschiedenste Kakteensorten
- diverse Palmen
- Kalanchoen
- Venus Fliegenfallen und Sonnentau
- Ficus Benjamini
- Grünlilien
- Einblatt
- Elefantenfuß (ein ganz junger und ein alter)
- zahlreiche diverse kleinere Grünpflanzen (z. B. Katzengras)
- zwei Wälder aus Glücksbambus

All diese Pflanzen fühlen sich in Seramis pudelwohl.

Was die Gießanzeiger betrifft muss ich sagen, dass ich persönlich keinerlei Gießanzeiger mehr verwende, seit mir die ersten paar zu schnell kaputtgingen. Seitdem gieße ich nach Gefühl, und das funktioniert sehr ordentlich. Kürzlich ist es mir das erste mal passiert, dass ich Staunässe hatte - musste früher oder später mal passieren, da ich ausschließlich nach unten geschlossene Töpfe habe... alte Angewohheit, fragt mich nicht warum.

Vor der Pflege von Pflanzen in Seramis muss man meiner Meinung nach keine Angst haben.
Der Mangel an Nährstoffen scheint nicht unbedingt zuviel auszumachen, ich dünge sehr wenig (wenn's hochkommt einmal im Monat eine Gieskanne mit bisschen 0815 Grünpflanzendünger versetzt verteilt auf alle Pflanzen) und bisher konnte dennoch jede Pflanze prächtig gedeihen - manche deutlich schneller, manche deutlich langsamer als in Erde.
Die zweifelsfrei ein wenig anders als in Erde nötige Wasserdosierung lässt sich nicht pauschal erklären - ich gieße ca. alle 3-4 Tage und habe mir in etwa gemerkt, welche Pflanzen mehr oder weniger Wasser benötigen. Dann lieber ein bisschen zu wenig als zu viel und gucken, wie sich die Pflanze verhält. Praktischerweise sieht man schön rechtzeitig an der Blattfarbe, wenn sie gerade noch einen Schluck gebrauchen könnten, weil ihnen nie plötzlich auf einen Schlag das Wasser ausgehen kann (Seramis speichert ja).

Was ich auch schön finde ist, dass einmal gekauftes Seramis - vorausgesetzt es gab keinen Schädlingsbefall - wenn nötig wiederverwendet werden kann. Es sieht vielleicht nach einer Zeit nicht mehr ansehnlich aus, doch einfach in eine Schale voll mit Wasser kippen und über Nacht stehen lassen wirkt Wunder; sieht wieder aus wie frisch aus der Packung.

Kurzum, ich bin zufrieden mit Seramis. Ich hatte nie Schädlinge, nur ein einiges Mal bei einer von über einem Dutzend Pflanzen gab es Staunässe (welche die Pflanze übrigens nach einem Blattfarbwechsel von gelb über weiß zurück zu grün gut überlebt hat) und für vergessliche Menschen mit nur halbgrünem Daumen scheint es mir eine echte Pflegeerleichterung zu sein.
Azubi
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Re: Seramis - wem tut es gut, wem nicht?

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Gepostet: 11.08.2009 - 08:54 Uhr  ·  #15
Also das mit Kaffee in Seramis kann ich bestätigen, bei mir wächst der in Seramis auch besser. Ansonsten benutz ich aber auch Erde, schlicht und einfach, weil mir Seramis zu teuer ist. Ich misch lediglich immer etwas Seramis unter die Erde, um sie einfach ein bißchen aufzulockern. Im Moment untersuch ich auch noch, ob eine ordentliche Schicht von Seramis auf der Erde, den Trauermücken den Garaus macht.
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Pflegen & Schneiden & Veredeln

Worum geht es hier?
Richtige Pflanzenpflege, schneiden und veredeln...
Die richtige Pflege von Pflanzen umfasst das Düngen (welcher Dünger und wie oft düngen), Schneiden (wie schneiden und wann wird geschnitten), Wässern (wieviel Wasser und wie oft gießen), Standort der Pflanze (wieviel Licht oder Schatten), Boden (welche Erde oder Substrate), Überwinterung (wie überwintern und bei welchen Temperaturen, winterharte oder nicht), Veredelung (welche Technik zum veredeln, okulieren, anplatten oder pfropfen).

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