Sequoia sempervirens - Küstenmammutbaum

 
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Sequoia sempervirens - Küstenmammutbaum

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Gepostet: 11.01.2014 - 15:11 Uhr  ·  #1
Sequoia sempervirens - Küstenmammutbaum

Familie: Cupressaceae (Zypressengewächse)

Unterfamilie: Sequoioideae (Mammutbäume)

Pflanzengruppe: Sequoia (Die Küsten-Sequoie ist die einzige Art der Gattung)

Herkunft:
Auf einem Gebiet von ca. 7500 Quadratkilometern ist der Küstenmammut zu finden. Es reicht küstennah von Nordkalifornien bis zum Süden Oregons, ist 750 kmlang und 55 km breit. Im Redwood-Nationalpark befindet sich ihr größtes Vorkommen.

Verbreitung:
In Mitteleuropa ist der Redwood nicht völlig winterhart. Auf den Britischen Inseln jedoch findet man bereis Bäume seiner Art mit über 50 Metern Höhe. Dort wird er auch forstlich kultiviert. Auch in milden Gegenden Deutschlands ist er zu finden. Am Niederrhein in der Sequoia-Farm bei Kaldenkirchen befindet sich das größte Anbaugebiet nördlich der Alpen. 1952 begann man dort mit seinem Anbau. Die Bäume sind inzwischen um die 35 m hoch. Seine Frostresistenz beträgt in etwa -10 ° Grad.

Habitus:
Der größte, besser gesagt der höchste Baum der Erde ist derzeit ein 115,60 Meter hoher Küstenmammut. Man gab ihm den Namen "Hyperion" und ist im Redwood - Nationalpark in Nordwest-Kalifornien zu finden. Bei größeren Exemplaren seiner Art ist der Stamm bis mindestens 30 Metern astfrei. Die Küsten - Sequoie kann einen BHD (Brusthöhendurchmesser) von 7 Metern erreichen. Junge Bäume haben eine pyramidenförmige Krone mit schlankeren Ästen, alte Bäume eine kompaktere, mit kräftigen, seitlich gerade abstehenden Ästen.

Blätter/Nadeln:
Der Küsten-Sequoia ist ein immergrüner Nadelbaum. Er besitzt 10 - 20 Millimeter lange, nadelige Blätter, die sich an spiraligen Langtrieben oder zweiteilig an Kurztrieben befinden. Ihre Oberseite ist dunkelgrün, die Unterseite graugrün. Sie ähneln Eibennadeln, sind aber heller. Junge Zweige sind eher zart und dunkelgrün. Sie haben einen runden Querschnitt. Kugelförmig und von grüner Farbe sind die Knospen.

Blüte, Frucht, Fruchtbildung:
Im Alter von ca. 35 Jahren wird der Baum mannbar, am meisten Samen produziert er aber erst mit 200 Jahren.
Der Küstenmammutbaum besitzt weibliche und männliche Zapfen, er ist getrenntgeschlechtlich (monözisch). Mit ca. 15 Jahren wird er mannbar, die Samenproduktion beginnt. Im Winter (Dez/Jan) erscheinen längliche 4 - 6 mm lange Zapfen. Diese sind am Ende der Kurztriebe zu finden. Die weiblichen Zapfen sind länglich und grün. Sie setzen sich aus 15 - 20 zugespitzten Samenschuppen zusammen, sind mit einer Deckschuppe verwachsen und tragen 7 Samenanlagen.
Die Zapfen sind 1,8 - 2,5 cm lang, 1,2 cm breit und hängend. Reife Zapfen verbleiben am Baum und entlassen 50 - 60 Samen. Jährlich werden pro Baum etwa 5 Millionen Samen ausgebildet. Sie haben eine Länge von 3 - 4,5 mm und sind 0,5 mm breit. Der Wind verbreitet die Samen, aber kaum weiter als 150 Meter vom Mutterbaum entfernt. Nur 20 % sind keimfähig, der Rest ist verpilzt, taub oder hohl, mit Tanin gefüllt.

Rinde, Borke:
Die Rinde des Küstenmammuts kann bis zu 30 cm dick werden. Sie ist braun bis graubraun und hat längliche Risse.

Wurzeln:
Der Küstenmammut bildet ein kräftiges Wurzelsystem aus. Er wurzelt großflächig und flach.

Holz:
Sein astreines Holz ist von hoher Qualität. Es ist dauerhaft und im Kern rot. Dadurch hebt es sich vom weisslichen Splintholz deutlich ab. Daher bekam er den Namen "Redwood!"

Alter:
Normale Altersgrenze liegt bei 600 Jahren, aber es wurde auch schon ein Exemplar entdeckt, dass nach Jahresringzählung 2200 Jahre alt war.

Verwendung:
Das Holz des Küstenmammutbaums ist vielseitig verwendbar und wertvoll. Es wird daher stark genutzt und die Bestände schwinden. Man kann es u.a. für den Möbelbau, Fenster- und Türen, Fußböden, Täfelungen und sehr gut für Dachschindeln verwenden. Seine Haltbarkeit und die gute Spaltfähigkeit sind ideal dafür. Es ist auch ziemlich resistent gegen holzschädigende Insekten. Seine Rinde dient als Gartenmulch oder wird als Isoliermaterial verwendet.

Standortbedingungen:
Die Sequoia benötigt regenreiches, mildes Klima. Er wächst jedoch auf den unterschiedlichsten Böden. Die Palette reicht von Schemmböden bis hin zu Schiefer und Kalkgestein, auch auf Sandstein fühlt er sich wohl. Ideale Standorte sind Flußniederungen und flache Hänge unterhalb 300 Metern Meereshöhe.

Vergesellschaftung:
Häufig wachsen sie in Reinbeständen, sind aber auch mit Douglasie, Küstentanne, Westamerikanischer Hemlockstanne und Sitkafichte vergesellschaftet. Alle diese Wälder sind gute Rückzugsgebiete für bedrohte Tierarten.

Schädlinge und Krankheiten:
Die Küsten - Sequioa ist wenig anfällig für Krankheiten. Sämlinge aber leiden oft unter der Grauschimmelfäule. Insekten, ausser den Borkenkäfern haben wenig Chancen den Baum zu schädigen. Es gibt lediglich Verbissschäden durch Wild und Schälschäden von Schwarzbären an noch jüngeren Bäumen. Ältere Bäume sind durch ihre dicke Rinde auch gut gegen Waldbrände geschützt. Aber sie sind windwurfgefährdet und nicht besonders salszwasserresistent.

Wissenswertes:
Bei den Nordamerikanischen Indianern, dem Stamm der Sinyone (ausgestorben-ausgerottet!) galten die Küsten-Redwoods als die "heiligen Hüter des Waldes." So begruben sie auch ihre Toten zwischen den Baumriesen. Das Holz verwendeten sie zum Bau ihrer Häuser und Boote. Ab 1850 nahm sich dann der "weiße Mann" der Bäume an. Bis 1960 hatte dieser schon 90 % davon geschlagen. Nur 3 % der heutigen Wuchsfläche kann man noch als Urwald bezeichnen. 50 % davon befinden sich in Nationalparks und sind geschützt.

Er ist der Staatsbaum Kaliforniens.

Allgemeine Anzuchtsanleitung:
Baumsamen, zumindest solcher von Arten der gemäßigten Breiten, tragen keimhemmende Stoffe in sich, die es abzubauen gilt. Dieses Abbauen wird stratifizieren genannt. Der Samen kommt dabei für eine bestimmte Zeit (von Baumart zu Baumart verschieden) bei einer Temperatur von 2-4 Grad in den Kühlschrank. Hinterher sollte man den Samen bei Zimmertemperatur im Wasserbad für 24 Stunden vorquellen lassen. Der Same bedarf zur Keimung eines bestimmten Wassergehalts.

Dann wird der Same in Kokosfaser oder in Anzuchtserde ausgesät und je nach Baumart mehr oder weniger mit Erde bedeckt. Hier kann eine Faustregel angewendet werden. Ein 5 mm großer Same kommt 5 mm unter die Erde. Es gibt auch hier Ausnahmen, wenn auch nicht viele.

Das Erdreich des Anzuchtgefäßes muss nach der Aussaat immer feucht gehalten werden, nass sollte es aber nicht sein, sonst tritt Schimmel auf.

Vermehrung von Küstenmammutbaum:
Als Substrat Kokos- oder Anzuchterde verwenden, diese immer feucht, aber nicht nass halten.
Aussaat ist nur im Gewächshaus/Zimmergewächshaus erfolgreich. Nur hohe Luftfeuchtigkeit führt zur Keimung. Keine Vorbehandlung der Samen, nur 24 Stunden in zimmerwarmen Wasser aufquellen lassen. Dann aussäen. Nur leicht bis gar nicht mit Erde bedecken, Lichtkeimer!

Keimquote liegt bei maximal 20 %. Zumeist haben Keimlinge 2 Keimblätter. Sie bilden keine Wurzelhaare aus.
Keimlinge wachsen sehr schnell, im ersten Jahr oft bis zu 40 Zentimetern. Der Jahreszuwachs von 5 - 10 jährigen kann durchaus 70 - 200 cm betragen.
Sein Höhenwachstum ist jedoch schon mit 35 Jahren fast ausgeschöpft. Er kann dann bereits 90 Meter hoch sein.
Man kann ihn leicht durch Stecklinge vermehren. Dabei sandhaltiges Torfgemisch verwenden (1:4).


Quellen: Stichpunkte aus wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCstenmammutbaum
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Re: Sequoia sempervirens - Küstenmammutbaum

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Gepostet: 31.01.2014 - 21:55 Uhr  ·  #2










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Re: Sequoia sempervirens - Küstenmammutbaum

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Gepostet: 15.06.2014 - 13:30 Uhr  ·  #3
Samen des Küsten-Mammutbaums:



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