Schattenseiten - Neuer Ölrausch in den USA

 
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Schattenseiten - Neuer Ölrausch in den USA

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Gepostet: 14.11.2012 - 11:05 Uhr  ·  #1
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Ölrausch in den USA: Die Schattenseiten des Booms
Williston in North Dakota - das Herz eines der größten Ölbooms in der Geschichte der USA. Aus dem einst ruhigen Städtchen auf dem Land wird gerade das Houston von Amerikas Mittlerem Westen.2008 wurde hier erstmals das umstrittene "Fracking" eingesetzt, um die im Boden schlummernden Schätze nach oben zu holen. Seitdem hat sich die Einwohnerzahl von 12.000 mehr als verdoppelt.O-Ton Ward Koeser, Bürgermeister von Williston in North Dakota:" Es geht so viel schneller und so viel intensiver, als man denkt. Wir wussten, dass viel los sein würde, aber SO viel ..."Williston steht auf der riesigen Schieferformation Bakken, reich an geschätzten 24 Milliarden Barrel Öl. Eigentlich liegt das schwarze Gold hier kilometertief verborgen. Erschließbar wird es erst durch das sogenannte Hydraulic Fracturing oder Fracking. Dieses Hochdruckverfahren birgt laut dem deutschen Umweltbundesamt "Risiken für Mensch und Umwelt, vor allem für das Grundwasser". Das ist in North Dakota Nebensache - es herrscht Ölrausch. Der Bundesstaat an der Grenze zu Kanada hat einen milliardenschweren Haushaltsüberschuss, und die Arbeitslosenquote liegt bei drei Prozent. Das ist US-Rekord und lockt tausende Arbeitssuchende an. Colten Dillree, Betonarbeiter: " Verglichen mit daheim ist es toll. Jede Woche mache ich knapp einen Riesen, nicht schlecht."Der Ölrausch bringt nicht nur Umweltprobleme. Wohnungen sind knapp, die Neulinge werden einfach irgendwo untergebracht. Manche Firmen stecken ihre Angestellten in Wohnsiedlungen, die "Man Camps" genannt werden - für drei- bis viertausend Dollar monatlich pro Kopf. Für die Einheimischen wird das Leben teurer und schwieriger. Wyatt Seibel, Bürgermeister von Ross in North Dakota: "Unser Trinkwassersystem versagt, unser Abwassersystem versagt. So viele Leute können wir derzeit nicht aufnehmen."Dieser Campingplatz wurde in ein Man Camp umgewidmet. Die Betreiberin sieht den Ölboom mit gemischten Gefühlen. Candy Seibel, "Man Camp"-Managerin:"Ich arbeite nicht für die Ölfirmen. Als die Preise sich verdreifachten, wurde es sehr schwer für Leute wie mich - und noch schlimmer für Leute ohne eigenes Einkommen."So mancher, der den großen Rausch nur von außen erlebt, wünscht sich eine Rückkehr in die Zeit vor dem Öl. Doch zu den 7000 Bohranlagen sollen noch 45.000 weitere kommen. Der Ölrausch in North Dakota steht erst am Anfang.
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