sauromatum venosum

 
Azubi
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sauromatum venosum

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Gepostet: 28.07.2012 - 11:20 Uhr  ·  #1
Hallo,
ich habe ein Problem mit der sauromatum venosum.
Kurz vorab: Ich habe die Blumenzwiebeln damals bei Lidl gekauft. Allerdings kannte ich diese Pflanze überhaupt nicht und habe sie vor allem wegen dem abgebildeten Bild gekauft. Ich dachte, da eben total unbekannt, das es eben eine Art Beeren wären.
Nun, nach dem Pflanzen und den ersten Trieben war ziemlich schnell klar, das dies falsch war. Mit Beeren hatte das wenig zu tun. Aber die Blätter die sich bildeten waren nunmal eine Schönheit. Und die Größe nicht minder imposant.
Nach einiger Zeit bildeten zwei der drei Pflanzen zweite, etwas kleinere Stämme.
Dies hielt jetzt einige Wochen. Doch mit den heißen Temperaturen die letzten Tage, begann das Problem. Der Standort ist halbschattig und volle Sonne bekommen sie wenn überhaupt nur vormittags. Durch den Regen die ganze Zeit mußte man ja nicht oder nur selten gießen. Aber bei der Hitze haben sie natürlich auch etwas vermehrt Wasser bekommen. Plötzlich allerdings haben die drei großen Hauptpflanzen begonnen, die Blätter hängen lassen und sind in der Mitte des Stammes abgeknickt. Auch die Blätter haben sich brutal gefärbt und sind mittlerweile wie verwelkt.
Meine erste Vermutung war, aufgrund des Aussehens, das sie zuviel Wasser bekommen hätten. Doch dies kann eigentlich nicht sein. Wenn man bedenkt, was die zuvor durch den Regen bekommen haben, war diese Menge eher weniger. Doch was ist nun das Problem? Oder ist es vielleicht gar keins und es ist normal? Aber was ist dann zu tun? Abschneiden? Wenn ja, wo? Oder sind sie doch kaputt? Kann man sie retten? Usw. usw. usw!
Vielleicht kann mir jemand hier behilflich sein.
Was mich auch interessieren würde, wenn die Pflanze noch in Odnung ist, wie das mit der Blütenbildung ist. Und mit diesen (abgebildeten) Beeren.
Gruß
IMG_0895.JPG
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Das abgebildete Bild beim Kauf
Blumen - Terrasse 148.JPG
Blumen - Terrasse 148.JPG (173.48 KB)
Blumen - Terrasse 148.JPG
Das war nachdem sie gewachsen waren
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So sieht sie momentan leider aus
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Re: sauromatum venosum

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Gepostet: 28.07.2012 - 11:53 Uhr  ·  #2
zu deinem Problem speziell kann ich dir leider nichts sagen, aber aktuell heisst der (die?) Eidechsenwurz korrekt "Typhonium venosum".

Vielleicht findest du unter dem Stichwort noch Hilfe im Internet?

Er gehört zu den Aronstabgewächsen, daher die hübschen (leider giftigen!!) Beeren.

Irgendwann im Laufe des Jahres zieht er seine Blätter auch wieder ein, das ist völlig normal, da er als Knolle überwintert, aber ob es dafür schon die korrekte Zeit ist, weiss ich leider nicht...
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Re: sauromatum venosum

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Gepostet: 28.07.2012 - 12:02 Uhr  ·  #3
Erstmal vorweg: Sieht so weit alles in Ordnung aus.

Das Bild auf der Verpackung sieht wirklich aus, als wären es Himbeerverwandte. Wenn die Blütenstände befruchtet wurden, bilden sich solche Beerenstände wie auf der Verpackung. Die Beeren sind allerdings giftig!

Ansonsten ist die Entwicklung der Pflanzen eigentlich ganz normal. Über die Saison hinweg werden mehrere Blätter gebildet, wobei die älteren dann irgendwann wieder absterben, wenn die neuen fertig sind. Im späten Herbst zieht die Pflanze dann irgendwann ganz ein und die Knolle kann ausgebuddelt werden.

Die welkenden Blätter sollten so lange dran bleiben bis sie sich von selbst, allenfalls durch leichtes Zuppeln, lösen. Aus dem Blatt werden noch Nähstroffe herausgezogen und in die neue Knolle eingelagert... schneidet man das Blatt vorher ab, geht das nicht mehr.
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Re: sauromatum venosum

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Gepostet: 28.07.2012 - 16:02 Uhr  ·  #4
Hallo,

wie die anderen schon geschrieben haben, ist es normal, daß die Pflanze irgendwann ihre Blätter einzieht. Daß einige Deiner Knollen dies so früh tun, kann am "Schock" liegen, den der plötzliche Sommereinbruch mit Sonne, Hitz und Trockenheit ausgelöst haben mag.


Wichtig ist vor allem, wie HerrR schon geschrieben hat, daß man die Blätter nicht entfernt, sondern der Pflanze Zeit gibt, die komplette Feuchtigkeit und die Nährstoffe in die Knolle zurückzuziehen.

Die Knollen müssen dann frostfrei im kühlen Keller überwintert werden. Blütenstände treiben die Knollen etwa zwischen Februar und April aus. Blätter kommen dann erst, wenn die Blüte rum ist.
Mehr dazu hier forum/weblog_entry.php?e=6218


Ein Wort zu den "Beeren": Im Gegensatz zu vielen anderen Aronstabgewächsen bestehen die Fruchtstände der Eidechsenwurz nicht aus leuchtend roten oder orangen Kugeln, sondern aus kleinen harten, dunkelbraunen Kügelchen. Insofern täuscht das Bild auf der Packung wieder einmal gewaltig.
Es ist aber ohnehin vom Marketing her vollkommener Unsinn, diese schöne Pflanze über die Fruchtstände zu bewerben, wenn die eindeutigen Höhepunkte doch die Blüte sowie die wunderschönen Blätter sind. Da hat vermutlich irgendein Praktikant in seiner Unwissenheit zufällig bei Wikipedia die Verwandtschaft zu Arum italicum entdeckt - und weil auf Arum italicum Packungen fast immer die Fruchtstände zu sehen sind, hat er bei der Eidechsenwurz-Packung das gleiche gemacht....
Azubi
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Re: sauromatum venosum

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Gepostet: 28.07.2012 - 16:40 Uhr  ·  #5
@ resa30
Wie auch immer der wirkliche Name ist, ich habe den Namen übernommen, der verkauft wurde und auf der Verpackung ist.

Wichtiger für mich ist, was Scrooge und HerrR geschrieben haben. Dafür schon mal Danke! Dann laß ich sie erstmal so wie sie ist bis die Blätter ganz welk sind.
Eine andere Frage, die sich aufgrund Eurer Erklärungen stellt, ist die der Blüte. Ihr schreibt, das die sich zuerst bildet und dann die Blätter. Als ich die Knollen gesetzt habe (auf der Verpackung stand April/Mai) und diese begannen zu treiben, entwickelten sich direkt nur die Blätter. Eine Blüte war nie da. Welchen Grund kann das haben?

Desweiteren @ Scrooge:
Du schreibst: "Die Knollen müssen dann frostfrei im kühlen Keller überwintert werden. Blütenstände treiben die Knollen etwa zwischen Februar und April aus. Blätter kommen dann erst, wenn die Blüte rum ist."

Wenn ich die Knollen so überwintern soll, ist es ja so, das die Pflanze keinen Frost verträgt. Wenn sie nun aber zwischen Februar und April Blüten treiben soll, müßte ich sie ja mindestens im Januar wieder Pflanzen. Und wenn man die Winter hier kennt, weiß man das gerade da meist die tiefsten Temperaturen sind. Um ehrlich zu sein, verstehe ich das nicht da es sich ja eigentlich widerspricht. Oder wie wird da vorgegangen?

Gruß
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Re: sauromatum venosum

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Gepostet: 28.07.2012 - 17:43 Uhr  ·  #6
Wenn Du meinen Link liest, beantworten sich Deine Fragen von alleine....

Die Knollen brauchen eine gewisse Mindestgröße zum Blühen - gut möglich, daß Lidl (schon aus praktischen Gründen) kleinere Knollen verkauft hat.
Wie viele andere Vertreter der Familie, sind Deine Knollen Trockenblüher. D. h., die Blüte entwickelt sich aus der Knolle heraus, nur aus deren Energiereserven, und daher völlig ohne Wurzeln, ergo auch ohne die Notwendigkeit, zu diesem Zeitpunkt in Erde eingepflanzt zu sein.
Wurzeln entwickelt die Pflanze erst, wenn die Blätter komen, und erst dann braucht die Pflanze auch Erde, Wasser, Dünger, etc., etc.

Es ist übrigens immer gut, den gültigen botanischen Namen einer Pflanze zu kennen, und auch die gängigen Synonyme, da man dann unter dem einen Begriff bei Google&Co evtl. Informationen findet, die unter dem anderen Begriff nicht zu finden waren.
Das spielt auch insofern eine Rolle, als der Handel sehr langsam und konservativ ist, und oft noch über Jahrzehnte veraltete Namen benutzt, während die neueren und neuesten Erkenntnisse und Informationen im Internet i. d. R. wissenschaftlich korrekt unter dem neuen bzw. aktuellen Namen veröffentlicht sind.
Azubi
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Re: sauromatum venosum

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Gepostet: 02.08.2012 - 18:22 Uhr  ·  #7
Alles klar. Danke nochmal.
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Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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