Säulenkaktus wird von unten her braun

 
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 12:51 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

ich bin seit etwa einem Jahr Besitzer eines ca. 1 Meter hohem Säulenkaktusses (euphorbia trigona). Leider fängt das gute Stück an, von unten her zuerst "auszubleichen", danach braun und schrumplig zu werden. Sieht aus, als würde er aufgrund zu viel Wasser anfangen zu faulen. Da ich ihn aber höchstens einmal im Monat gieße, kann ich mir das schwer vorstellen. Bisher sind noch nicht alle Auswüchse davon betroffen, nur die, die in Richtung des Fensters stehen. Daher liegt die Vermutung nahe, dass er sich einen Sonnenbrand geholt hat, was ich mir aufgrund der Temperaturen und Sonnenstunden im Moment auch nicht vorstellen kann. Die Euphorbia steht immer in einem Zimmer, welches unter der Woche, jedoch nicht am Wochenende beheizt wird. Dennoch sollten es auch dann nicht zu kalt sein (ca. 15 Grad). Da die Euphorbia in einem Gartencenter gekauft wurde, geh ich davon aus, dass die Erde für diese Pflanze geeignet ist (sieht eher aus wie grobkörniger Sand).

Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, hoffe ich auf eure Hilfe. Leider hab ich im Moment kein Bild zur Hand, aber vielleicht kann mir ja jemand anhand meiner Beschreibung einen Tip geben...

VG, Stefan
Pflanzendoktor*in
Avatar
Herkunft: Waltrop
Beiträge: 3740
Dabei seit: 12 / 2008

Blüten: 10
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 13:04 Uhr  ·  #2
Hallo Stefan,

leider ist eine Diagnose ohne Foto recht schwierig.
Von der Beschreibung her würde ich aber auf entweder zu wenig oder zu viel Wasser tippen.
Ist das Braune denn fest oder weich/matschig?

Leider spielt es keine Rolle, ob eine Pflanze im Gartencenter gekauft wurde oder nicht. Die meisten Pflanzen sitzen (aus Kostengründen) oft im falschen Substrat.
Aber grobkörnier Sand hört sich schon einmal nicht sooooooo verkehrt an.
Auch ein Foto vom Substrat wäre nicht schlecht.

Steht die Ephorbia - die übrigens kein Kaktus ist - in einem Topf mit Wasserabzugslöchern?
Wird nach dem Gießen überschüssiges Wasser abgegossen?
Pflanzenkönig*in
Avatar
Herkunft: Ruhrpott
Beiträge: 10250
Dabei seit: 07 / 2010

Blüten: 20973
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 14:00 Uhr  ·  #3
wo steht die denn im Zimmer? so mitten drin oder doch am Fenster?
und wieviel giesst du denn, wenn du sie giesst?
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 14:26 Uhr  ·  #4
Hallo,
erstmal vielen Dank, dass ihr euch dem Thema annehmt!

Ich versuch jetzt mal, alle Fragen so genau wie möglich zu beantworten:
Ich gehe auch davon aus, dass die Pflanze entweder zu viel oder zu wenig Wasser bekommt. Das Schrumpelige würde meiner Meinung nach für zu wenig Wasser sprechen, das Faule für zu viel. Von matschig kann noch keine Rede sein, jedoch ist der braune Teil zumindest am Rand doch wesentlich weicher. Befindet sich das Braune in der Mitte des Stamms, ist jedoch von der Härte noch kein Unterschied zum "gesunden" Teil feststellbar. Am Boden des Eimer befinden sich Löcher, jedoch hab ich die Pflanze noch nie mit soviel Wasser gegossen, dass da Wasser rauslief (geschweige denn sonst irgendwo), d.h. es gab noch nie überschüssiges Wasser. Ich hab immer ca. nen halben Liter und einen kleinen Anteil Dünger verwendet (so wie es mir im Gartencenter empfohlen wurde). Das Wasser hab ich dann gleichmäßig um den Hauptstamm verteilt (halt da, wo Pflanze und Erde zusammentreffen). Die Pflanze steht mittig im Raum, wo die Sonnenstrahlen/Licht sehr gut hinkommen. Helligkeitsmangel ist also auch kein Thema.
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 14:28 Uhr  ·  #5
Ein Bild liefere ich so schnell wie möglich nach!
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Beiträge: 6461
Dabei seit: 07 / 2008

Blüten: 30203
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 14:54 Uhr  ·  #6
"Mittig im Raum" klingt nicht gut. Im Winter mag das vielleicht keine so große Rolle spielen, wenn man sich mit dem Gießen zurückhält, aber im Sommer ist es dort mit ziemlicher Sicherheit deutlich zu dunkel.

Übrigens sollten gerade sukkulente Pflanzen im Winter nicht gedüngt werden.
Du sagst, Du hast direkt an den Stamm gegossen? Vielleicht ist er da unten naß geworden, und dadurch gefault? Ich halte das mit dem nahe-am-Stamm-Gießen auch deshalb für problematisch, weil der Teil der Wurzeln in Stammnähe mit noch größerer Wahrscheinlichkeit in Torf steckt, als der Rest:

Wie Jule schon gesagt hat, hat man bei Pflanzen mit spezielleren Bedürfnissen (wie eben Sukkulenten), normalerweise verloren, wenn man sich auf Gartencenter oder durchschnittliche Gärtnereien verläßt, sowohl was die Beratung, als auch was das Substrat betrifft. In der Regel bilden da nur spezialisierte Gärtnereien (in diesem Fall also Gärtnereien für Kakteen und andere Sukkulenten) eine Ausnahme.

Sollte Deine Pflanze wider Erwarten in geeignetem Substrat stehen, ist dennoch davon auszugehen, daß sie in ihrer "Kindheit" in Torf angezogen wurde; und beim Umtopfen wird dieses dann sicherlich nicht entfernt; d. h., selbst in besserem Substrat wären der Kern des Wurzelballens und der "Hals von Torf umgeben.
Ich kann mich natürlich irren - vielleicht ist das in diesem speziellen Fall anders. Aber es wäre eine Erklärung für die Symptome, die in Verbindung mit Deinem Eindruck auftreten, "eigentlich" nicht zuviel gegossen zu haben.


Allerdings macht es mich auch stutzig, daß bei einer Wassergabe von einem halben Liter kein Wasser unten aus dem Topf rausläuft. Entweder reden wir hier von einem sehr großen Topf, oder das Gesamt-Substrat speichert doch mehr Wasser, als Du denkst (und wäre damit eher ungeeignet).
Pflanzendoktor*in
Avatar
Herkunft: Nürnberg
Beiträge: 3554
Dabei seit: 10 / 2009

Blüten: 10
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 14:58 Uhr  ·  #7
Also - ohne Bild ist kompetente Hilfe schwer möglich - ich trau mich aber mal, weil die Euphorbien - v.a. die Baumeuphorbien die Pflanzen sind, die ich mehr oder weniger am längsten habe.

Einige Eckdaten:
- Baumeuphorbien sind keine Kakteen, es sind Euphorbien - als solche wollen sie im Winter warm stehen - aber von Oktober/November bis März trotzdem kein Wasser
- Baumeuphorbien sind, wie der Name schon sagt, Bäume. Werden als solche sehr schnell, sehr groß und - und jetzt aufpassen - die Stämme verholzen mit dem Alter!
- Baumeuphorbien lassen sich problemlos schneiden - irgendwo hier im Forum hab ich sogar mal eine Schnittanleitung gepostet - sind aber vom Saft her giftig und deswegen muss man etwas aufpassen
- Baumeuphorbien stehen gerne sehr hell, sind unempfindlich gegen trockene Luft, Zugluft und Temperaturstürze, solange sich die innerhalb der Toleranzgrenzen bewegen

Daraus solltest du folgendes ableiten: Die Pflanze muss für langfristige Kultur mineralisch/humos (torffrei) stehen, wird in der Ruhezeit nicht gegossen und möglichst wenig (ohne Mängel zu provozieren!) gedüngt. Ein Rückschnitt, der immer irgendwann nötig wird sollte großzügig erfolgen, damit die nachwachsenden Neutriebe die Schnittkanten verdecken können und der Habitus ansprechend bleibt.
Bei demk von der beschriebenen Schadbild kommen zwei Dinge in Frage: Nässe (evtl verbunden mit kalten Füßen) durch gießen in der Ruhezeit kombiniert mit evtl falscher Erde. Dann muss die Pflanze raus aus dem Substrat, das Faulige entfernt werden und die Pflanze neu eingetopft und bis in den Frühling trocken gehalten werden. Anleitungen dazu gibts im Forum da inzwischen genug.
Die zweite Alternative wäre normales Verholzen. Unterscheidung ist eigtl einfach: Holz ist fest - Holz eben. Fäule ist weich, evtl bedeckt von einer harten Kruste, die sich aber eindrücken lässt. Wenn es stinkt wie faule Eier und fast fklüssig wird ist es aber meist schwer die Pflanze zu retten, dann solltest du einige Jungtriebe möglichst hoch an der Pflanze entfernen, bis März ohne Substrat aufrecht in einem Glas (ohne Wasser etc) aufheben und die dann im Frühling neu bewurzeln.
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 15:16 Uhr  ·  #8
Wie gesagt, denke ich nicht, dass die Pflanze zu dunkel steht/stand. Auch wenn sie in der Mitte des Raumes steht, kommt dennoch viel Licht hin, zumal die braunen Stellen auch da auftreten, wo am meisten Licht hinkommt. Deinen Rat, zu einem Spezialisten zu gehen nehme ich mir aber sehr zu Herzen. Es handelt sich dabei definitiv eher um Fäule als um Verholzung. Ein Teil ist schon verholzt, deshalb lässt sich die Aussage leicht treffen. Wie es im inneren des Topfes aussieht, weiß ich nicht.
Ich gieße die Pflanze schon seit ca. 3 Wochen nicht mehr, werde es auch weiterhin nicht tun (zwecks Winterruhe) und schau, dass ich so schnell wie möglich zu einem Fachmann gehe.

Danke für eure Hilfe!
Obergärtner*in
Avatar
Herkunft: Gelnhausen
Beiträge: 545
Dabei seit: 12 / 2007
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 15:20 Uhr  ·  #9
Eigentlich wurde bereits alles gesagt,ist das "Braune" hart dann handelt es sich um die normale Verkorkung bzw.
Verholzung.
Ist es matschig und faulig dann speichert das Substrat zuviel Wasser dies trifft fast immer in der Kultur mit Plastiktöpfen zu.
In Plastiktöpfen kann das Wasser nicht über die Topfwand verdunsten,wie dies bei Tontöpfen möglich ist.
Persönlich kultiviere ich alle Kakteen und Sukkulenten in Tontöpfen.

Gruss

Norbert
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 15:53 Uhr  ·  #10
Ja, die Pflanze steht in einem Plastiktopf. Dann werd ich ihr zu Weihnachten wohl einen Tontopf schenken
Obergärtner*in
Avatar
Beiträge: 1166
Dabei seit: 05 / 2007
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 17:06 Uhr  ·  #11
Ich finde Tontöpfe für KuaS eher kontraproduktiv.. Normale Plastiktöpfe sind völlig in Ordnung und werden auch garantiert öfter verwendet als Tontöpfe! Bei Tontöpfen besteht beim umtopfen immer die Gefahr das man einen grossen Teil der Wurzeln verletzt, da diese wunderbar halt an der Tonwand finden..
Pflanzendoktor*in
Avatar
Herkunft: Nürnberg
Beiträge: 3554
Dabei seit: 10 / 2009

Blüten: 10
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 17:09 Uhr  ·  #12
Meiner persönlichen Meinung ist das geeignete Substrat wichtiger als die Topfart - aber gut - das ist und bleibt ein Glaubenskrieg unter Pflanzenfreunden...

Wozu ich jetzt auch nichts mehr sage, außer einem letzten Satz noch: Solange du nicht in einem Gewächshaus mit Vollverglasung wohnst oder die Euphorbie direkt unter einem riesigen Deckenfenster steht ist es ihr zu dunkel auf Dauer.
Die Pflanzen werden dann anfällig und mit der Zeit krank, entwickeln Fehlwuchs etc - das dauert bei Euphorbien teils lange Zeit - aber die Quittung kommt irgendwann. Entgscheidend ist für eine Pflanze immer die absolute Lichtstärke, nicht das was menschliche Augen als hell oder dunkel definieren. =)

Aber ich hab jetzt genug geschrieben - hoffe die Rettung glückt dir - lass aber nicht zu lange vor sich hingammeln - das hört - einmal angefangen - von alleine nicht mehr auf.
Pflanzendoktor*in
Avatar
Herkunft: Waltrop
Beiträge: 3740
Dabei seit: 12 / 2008

Blüten: 10
Betreff:

Re: Säulenkaktus wird von unten her braun

 · 
Gepostet: 25.11.2011 - 21:44 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von Anonymous
...
Die Pflanze steht mittig im Raum, wo die Sonnenstrahlen/Licht sehr gut hinkommen. Helligkeitsmangel ist also auch kein Thema.

Damit nicht immer alles wiederholt geschrieben werden muss, wurden hier mal einige Beiträge zum Thema "Helligkeit für Pflanzen" zusammen gefasst.
Lies dir das bitte einmal durch: forum/ftopic70630.html
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.