Rhododendron noch zu retten?

 
Azubi
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Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 08.04.2018 - 11:36 Uhr  ·  #1
Hallo,

ich bin im Herbst zu meinem Partner gezogen. Hier im Garten stehen drei, ca 30 Jahre alte, Rhododendron die nicht sehr gesund aussehen.
Da wir Nährstoffmangel vermuten haben wir die Pflanzen erstmal mit Blaukorn gedüngt.
Meine Mutter meinte auch wir sollen die Pflanzen radikal runterschneiden damit sie wieder neu austreiben können.
Ist das jetzt sinnvoll?
Lg eulchen

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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 08.04.2018 - 13:10 Uhr  ·  #2
Rhododendren sehen alle nach dem Winter etwas belämmert aus. Warte mal noch etwas ab, das wird wieder. Zum Düngen würde ich liebr Rhododendrendünger verwenden.
ALLERDINGS: Wenn du jetzt schneidest, blühen die in diesem Frühjahr nicht mehr.
Ich würde erst vorsichtig nach der Blüte schneiden.

Wenn ich das auf dem Foto richtig erkenne, stehen die doch um einen Betondeckel herum? Daher würde ich besonders vorsichtig schneiden, denn sonst siehst du den Deckel.

Viel Erfolg beim Gärtnern.
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 08.04.2018 - 13:36 Uhr  ·  #3
ich würde hier auch mal auf nährstoffmangel tippen, jedoch ist BLAUKORN hier der denkbar ungeeigneste dünger.
rhodos brauche zunächst mal sauren boden ( niederer PH wert ). blaukorn hebt den PH wert an, also ungeeignet.

für einen raschen erfolg einen mineralischen rhododendrondünger verwenden. außerdem würde ich 2-3 sack rhododendronerde einarbeiten.

https://www.floragard.de/shop/die-spezialerden/flora

mfg roland
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 08.04.2018 - 15:33 Uhr  ·  #4
Die armen Rhodos haben mächtig Hunger. Ich kann die Empfehlungen von Roland nur bestätigen. In den meisten Gartenmärkten gibt es für ein paar Euro ph-Tests. Saurer Boden um ph 5 ist notwendig. Bei zu hohem ph-Wert können die Nährstoffe aus dem Dünger nicht richtig aufgenommen werden.
Schneiden würde ich dieses Jahr gar nicht. Die Pflanzen haben keine Reserven mehr, um gesund wieder auszutreiben. Wenn sie sich dann wieder erholt haben und sie euch unten rum zu kahl sind, kann man radikal zurückschneiden.
Auf lange Sicht würde ich dann organischen Rhododendrondünger empfehlen. Auch eine Mulchschicht aus Laub und/oder Nadelstreu tut den Rhodos gut.
Azubi
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 08.04.2018 - 20:58 Uhr  ·  #5
Danke, bestätigt die Vermutung. Wenn ich nun den PH-Wert teste und feststelle das der zu hoch ist, reicht es trotzdem wenn ich nur den richtigen Dünger einarbeite oder muss ich den Wert vorher runter bekommen?
Hinzukommt das es ja schon recht alte Sträucher sind, daher geh ich mal davon aus das das Wurzelwerk entsprechend tief ist.
Muss ich da das ganze Beet soweit umgraben?
Hab bisher gar keine Erfahrung mit Gartenarbeiten.

P.s. Der Betondeckel ist eine Optische Täuschung. Auf der anderen Seite ist die Terasse.
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 08.04.2018 - 21:40 Uhr  ·  #6
Nicht im Wurzelbereich umgraben! Rhodos sind Flachwurzler, d.h. ihre Wurzeln breiten sich dicht unter der Oberfläche aus. Durch regelmäßiges mulchen mit Nadelstreu, verrottetem Laub oder Rindenhumus (nicht zu verwechseln mit Rindenmulch!) kann man langfristig den ph-Wert senken. Funktioniert aber nur bei geringfügig alkalischem Boden. Es gibt auch chemische Möglichkeiten, da kann man aber auch schnell mal überdosieren. Wenn ihr sehr alkalischen Boden habt,finde ich es ehrlich gesagt auch nicht sinnvoll, in den natürlichen Gegebenheiten "herumzupfuschen". Dann lieber was anderes pflanzen, was sich ohne viel Hickhack bei euch wohlfühlt.
Aber schau doch erst einmal, wie hoch der ph-Wert überhaupt ist. Vielleicht ist der ja auch völlig in Ordnung und es fehlt einfach nur am Dünger.
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 09.04.2018 - 19:43 Uhr  ·  #7
Wenn die Büsche schon alt/älter sind ... keine Bodenarbeiten.
Ich würde jetzt höchstens Rhododendrenerde verteilen, Rhod- Dünger dazu und die Pflanzen richtig wässern. Möglichst mit Regenwasser, weil hier in D die meisten Leitungswasser sehr hart sind.
Du kannst ja interessehalber mal bei euren Stadtwerken /Wasserversorger nachfragen, wie hart es ist und ob es zur bedenkenlosen Gießen bei Moorbeetpflanzen verwendet werden kann.

Bei uns war es zu tiefsten DDR-Zeiten so, dass wir meist so um die 25-35 Grad deutscher Härte im Trinkwasser hatten.
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 09.04.2018 - 21:46 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Heide-Rose
Auch eine Mulchschicht aus Laub und/oder Nadelstreu tut den Rhodos gut.
Meine Eltern haben bei sich im Garten super Erfahrungen damit gemacht, selbst gemachte Häcksel aus ehemaligen Weihnachtsbäumen bzw. altem Tannengrün unter die Rhodos zu legen.
Das verbindet auch das Positive für die Pflanzen mit dem Nützlichen (dem Recyclen von Tannengrün).

Aber zunächst die anderen Tipps beherzigen

lg
Henrike
Azubi
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 10.04.2018 - 10:30 Uhr  ·  #9
Danke für eure Hilfe.

Der Ph-Wert ist laut Test ok. Hab Rhododendrondünger geholt und nach Anleitung verteilt. Laub- oder Rindenhumus werden wir am Wochenende evtl besorgen. Wohnen mitten in der "Pampa" und das nächste Gartencenter ist gut 30km entfernt.
Und dann mal abwarten wie sich die Sträucher die nächsten Wochen entwickeln

zum "Recyceln von Tannengrün" Das fällt bei uns eher weniger an. Allerdings stehen im Herbst, nächstem Frühjahr, 4 Obstbäume auf dem Plan die seid knapp 10-15 Jahren nicht mehr geschnitten wurden. Kann man das Material auch verwenden? Und unmängen an Rasenschnitt.
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 10.04.2018 - 15:08 Uhr  ·  #10
Na dann sollten die Rhodis sich doch erholen.
Viel Erfolg und zeige uns doch bitte später einmal ein Bild eures Pflegeerfolges.
Hauptgärtner*in
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Re: Rhododendron noch zu retten?

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Gepostet: 10.04.2018 - 20:49 Uhr  ·  #11
Die wenigsten Gartencenter bieten Humus zum Verkauf an. Am besten kompostierst du einfach das Laub deiner Obstbäume. Rasenschnitt ist auch okay. Aber bitte immer nur wenige cm dick .
Das gehäckselte Holz von den Obstbäumen kannst du auch verwenden. Dann musst du aber etwas mehr düngen, weil die Bodenbakterien Stickstoff (Hauptnährstoff der Pflanzen) benötigen, um das Holz zu zersetzen.

Ach ja, in ein paar Wochen wirst du übrigens noch keine allzugroßen Veränderungen sehen. Das dauert schon etwas länger.
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Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

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