Quercus coccifera - Kermes-Eiche

 
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Quercus coccifera - Kermes-Eiche

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Gepostet: 09.08.2007 - 12:35 Uhr  ·  #1
Quercus coccifera - Kermes-Eiche

Kermes-Eichen (Quercus coccifera) unterscheiden sich durch deutlich kleinere Blätter von den beiden anderen Arten unseres Sortiments. Die Blattränder sind entweder ganzrandig oder gewellt und mit kleinen Stacheln besetzt. Die Rinde ist auffällig hellgrau, der Wuchs meist buschig mit Endhöhen von kaum mehr als 3 m, selten einstämmig-baumförmig. Damit eignen sie sich sehr gut als Heckenpflanzen (geschnitten oder ungeschnitten). Ihre Früchte erreichen 2-3 cm Länge. Als Nutzpflanzen sind Kermes-Eiche bekannt für die gleichnamige Kermes-Laus, aus der man früher einen roten Natur-Farbstoff gewann. Aufgrund ihrer Frosthärte ist es unproblematisch, Kermes-Eichen auch hierzulande im Garten auszupflanzen. Wählen Sie lehmig-humose Böden, die nicht austrocknen. Alle mediterranen Eichen vertragen zwar Hitze, haben aber mit ihren Wurzeln auch im Hochsommer Anschluss ans Grundwasser, so dass ihre Trockentoleranz gerade in Topfkultur von kürzerer Dauer ist als vielleicht angenommen.

Info: mediterrane Charakterpflanze; immergrün; langsamwüchsig; robust & frosthart

Blüte: grün-gelbe Kätzchen

Früchte: Eicheln

Wuchsform: Strauch oder kleiner Baum; immergrün

Höhe: 1,5 - 3 m

Familie: Fagaceae

Pflegeanleitung:

Herkunft/Klimazone: Süd-Europa; Zone 6-10.

Standort im Sommer: Sonnig bis halbschattig. Kein geschützter Stand nötig. Windverträglich.

Standort im Winter: Als Kübelpflanze hell bei 5 °C (+/- 8 °C) überwintern. Aufgrund der Frosttoleranz ebenso möglich: dauerhafte Auspflanzung im Garten. Von Vorteil ist ein im Winter (teil-)schattiger/absonniger Standort, damit es nicht zu Frosttrocknis kommt (siehe unten). Kurzzeitiges Temperaturminimum je nach Art ca. -15 °C.

Pflege im Sommer: Im Sommer konstant leicht feucht halten. Der Bedarf ist trotz der festen, derben Blätter hoch, der Nährstoffbedarf mäßig: Düngen Sie Kübelpflanzen von März/April bis September alle 10 bis 14 Tage mit Volldünger/hochwertigem Kübelpflanzendünger (z. B. Flüssigdünger, wasserlösliche Pulver). Bei ausgepflanzten Exemplaren im Garten sind zwei Kompostgaben empfehlenswert (März und Juli) oder ein Äquivalent an organischen oder mineralischen Gartendüngern für Bäume (Dosierung laut Herstellerangaben).

Pflege im Winter: Bei Kübelpflanzen sollte die gleichmäßige Bodenfeuchte auf niedrigem Niveau beibehalten werden. Durch die winterliche Ruhepause ist der Bedarf jedoch deutlich niedriger als im Sommer. Je nach Lichtangebot kann ein Teil bis Großteil des Laubs abgeworfen werden, was durch den Neutrieb im Frühling ausgeglichen wird. Bei ausgepflanzten Exemplaren im Garten entzieht die Wintersonne den Blättern auch an kalten oder frostigen Tagen Feuchtigkeit. Damit es nicht zu einem Austrocknen kommt, muss die Erde stets ausreichend feucht sein. Wässern Sie bei Bedarf in frostfreien Witterungsperioden, wenn die natürlichen Niederschläge nicht ausreichen! Die Kraft der Sonne und damit die Verdunstungsverluste bricht eine Schattierung, z. B. mit Schattiernetzen oder Vliesen, die man um die Kronen hüllt. Die Materialien müssen luft- und etwas lichtdurchlässig sein, Plastikfolien wären verkehrt.

Schnitt: Mediterrane Eichen entwickeln sich ohne Schnitt am schönsten und charakterstärksten, d.h. zuweilen sehr knorrig und asymmetrisch gewachsen. Aus der Form geratene Exemplare kann man gegen Winterende einkürzen, jedoch möglichst nicht bis ins alte Holz.

Substrat: Eichen haben eine recht empfindliches Wurzelwerk und können auf Störungen empfindlich reagieren. Deshalb sollte das Umtopfen so erfolgen, dass der bestehende Ballen (durchwurzelte Erde) in jedem Falle im Ganzen erhalten bleibt. Es sollte hochwertige Kübelpflanzenerde zum Einsatz kommen, die ihre Qualität durch grobkörnige Anteile (z.B. Lavagrus, Blähton-Bruch, Kalksteinbruch, Kies, Splitt, grober Sand) erhält. Sie sorgen für Strukturstabilität, d.h. die Erde fällt nicht in sich zusammen und transportiert auch bei voller Wassersättigung genügend Luft zu den Wurzeln. Bei Eichen, die im Garten ausgepflanzt sind, ist durchlässige, d.h. mit Steinen durchsetzte Erde, humusreiche Erde mit mäßigen Lehmanteilen ideal. Reiner Lehmboden ist ebenso ungeeignet wie reiner Sandboden. Beides sollte zu einer humusreichen, lockeren Mischung aufgebessert werden.

Gesundheit: Im Winterquartier können Schildläuse auftreten, für andere, klassische Kübelpflanzenschädlinge wie Spinnmilben, Blattläuse oder Weiße Fliegen sind Eichen glücklicherweise völlig uninteressant.

Verwendung: Ausgepflanzt im Garten; von April bis Oktober/November in Töpfen auf Balkon & Terrasse mit Überwinterung im Haus; ganzjährig in ungeheizten Wintergärten.

Kurzbrief:

Familie: Fagaceae
Herkunft: Süd-Europa (Spanien, Frankreich, Italien, Balkan, Türkei), Nordwest-Afrika
Zone: 6-10
Temperaturminimum: -20 °C
Überwinterung: 5 (±8)°C
Blüte: grün-gelbe Kätzchen
Früchte: Eicheln
Wuchsform: Strauch oder kleiner Baum
Höhe: 1,5-3 m
Standort: vollsonnig bis halbschattig

Mit freundlicher Unterstützung durch ©www.flora-toskana.de
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