Brachland Fruchtbar machen

 
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Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 27.10.2011 - 17:50 Uhr  ·  #1
Hallo,
habe heute endlich ein Stück Brachland zum Gärtnern bekommen.
Das Stück ist mit Gras,Brennessel und Brombeergestrüpp zugewuchert.
Ich habe angefangen, alles mit der Hacke rauszuziehen.
Der Boden ist teilwese lockerer,teilweise harter Lehmboden.
Vor dem Winter wollte ich einmal gut Umgraben (schon allein um alle Wurzeln zu entfernen).
Dort sollen im Frühjahr Gemüse und Obst einzug halten.
Nun meine Frage: ist es sinnvoll den Boden im Frühling mit Gesteinsmehl und einem Organischem Dünger zu versorgen? Das Gesteinsmehl soll die Humusbildung/Kleinstlebewesen in Gang bringen. Und der Dünger soll sicherstellen, das die ersten Kulturen gut versorgt werden.
Ist mein Gedankengang richtig oder würdet ihr es anders machen?

Gruß,
H.B.
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 27.10.2011 - 19:05 Uhr  ·  #2
Nimm dir nicht zuviel vor.

Ich denke, du wirst allein mit der Unkrautbekämpfung in den nächsten Wochen genug zu tun haben. Ich würde jetzt einmal mit dem Rasenmäher drüber gehen und ein erstes Beet abstecken und das von Unkraut befreien. Brombeerwurzeln sind sehr hartnäckig. Sogar ev. die chem. Keule dafür einsetzen, wobei ich mir nicht sicher bin, ob die noch bei den derzeitigen Temperaturen wirkt.

Wenn du Lehmboden hast, würde ich vorläufig mich darauf konzentrieren. Lehmboden ist verdammt schwer zu bearbeiten und es ist immer eine "Freude", Unkraut darin zu bekämpfen.
Ich weiß, wovon ich rede. Mein Gartenboden besteht aus Lehm, den wir seit 20 Jahren versuchen in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Klappt bloß nicht so schnell.

Über den Winter würde ich mir dann Gedanken machen, welches Obst und Gemüse du anbauen willst. Nimm vorläufig nix, was sehr zart und pflegebedürftig ist.

Alternativer Weise könntest du auch Gartenbau wie die Ökopiraten betreiben, sprich Pflanzen in Foliensäcken anzubauen.
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 27.10.2011 - 19:16 Uhr  ·  #3
hallo,
es ist nicht mehr so, wie ich es als Kind auch noch gelernt habe, daß Umgraben immer nötig ist, sondern sogar negative Auswirkungen auf die Bodenorganismen haben kann. Bei beschriebenem Brachland würde ich jetzt aber schon einmal umgraben, um wirklich den Großteil der Wurzeln entfernen zu können. Dann würde ich schon mal beginnen, nebenbei einen Kompost an zu legen.

Mit dem Gesteinsmehl wäre ich nicht so schnell, auch düngen würde ich nicht einfach, wenn ich nicht genau wüßte, was dem Boden fehlen könnte. Misten könnte man aber durchaus.

Als Erstkultur würden sich beispielsweise Kartoffeln, Erbsen, Bohnen ...ganz gut machen.

Liebe Grüsse
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 27.10.2011 - 19:29 Uhr  ·  #4
Auf Brachland ist Dünger meistens nicht das Problem - wenn man gegen das Unkraut gewinnt, wachsen die Pflanzen auf ausgeruhtem Boden meistens sehr gut. Wie schon gesagt wurde, ist der jetzige Bewuchs erst mal das eigentliche Problem - die Brombeeren und die Brennnesseln werden dich sicher noch jahrelang "beglücken"!
Brennesseln deuten übrigens auf ziemlich nährstoffreichen Boden hin, also erst mal besser nicht düngen.
Die Brombeer- und Brennesselwurzeln musst du möglichst komplett rausmachen, denn die treiben immer wieder aus. Einzige Alternative: Das Grundstück eine Vegeionsperiode lang lichtdicht abdecken mit Folie. Dann gehen die Unkräuter zugrunde - aber man muss eben ein ganzes Jahr lang warten.
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 27.10.2011 - 19:34 Uhr  ·  #5
Ich hab dieses Jahr dem Unkraut im Neuen Garten mit einem Gasbrenner ordentlich "Eingeheitzt". Hat super geklappt.
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 27.10.2011 - 20:58 Uhr  ·  #6
Im ersten Jahr sollen sich Kartoffeln sehr gut machen, da sie das Unkraut unterdrücken und den Boden lockern.
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 28.10.2011 - 09:45 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von Beatty
Im ersten Jahr sollen sich Kartoffeln sehr gut machen, da sie das Unkraut unterdrücken und den Boden lockern.


Aber dafür muss man den Boden auch erstmal entsprechend lockern ...

@Swenja2008: Hast du schon mal steinharten, verunkrauteten Lehmboden sanft bearbeitet? Du hast ja im Prinzip recht, aber mit sanften Bearbeiten kommt man bei Lehmboden nicht weit.
Als wir unseren Garten übernommen haben, waren da schon 3 Jahre Arbeit drin, sprich, man versuchte die ehemalige Schafweide urbar zu machen. Hat aber noch nicht viel gebracht. Und selbst jetzt nach 20 Jahren ist immer noch genügend Potential zur Muskelstärkung drin.
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 28.10.2011 - 15:11 Uhr  ·  #8
@Loony Moon,
ich stehe so gar nicht auf solche:....hast du schon einmal... Ansprachen, denn die erzwingen immer dieses "es war einmal..." als Antwort und prollen ist nun so gar nicht mein Ding.

Ein kurzes "Ja" sollte dir als Antwort genügen und mit sanfter Bearbeitung hat das gar nichts zu tun.

Grüsse
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 28.10.2011 - 15:21 Uhr  ·  #9
@Swenja: Falls du dich auf den Schlips getreten fühlst ... ich wundere mich nur immer über die sanften Methoden der Bodenbearbeitung, die da immer propagiert werden. Bloß denke ich, dass damit mehr der allgemeine Ackerbau mit dem Tiefpflügen gemeint ist, als wenn man selbst mit der Grabegabel da steht und seine Muckis stärkt.
Klaro gibt es die sehr sanften Methoden auch, wenn ich da an den sandigen Boden im Garten meiner Freundin denke. Da ist nix mit prollen, wie du meinst. Denn schließlich kenne ich nicht die Bodenbeschaffenheit in deinem Garten. Punktum.
Man könnte nämlich auch dazuschreiben, was man selbst als sanfte Methode bei Lehmboden in der Phase der Urbarmachung empfehlen würde. Ich grabe eben so um, dass die oberste Krume nicht allzusehr in Mitleidenschaft gezogen wird und ich das Unkraut in seinen hartnäckigen Wurzelstöcken auch erwische.
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 28.10.2011 - 16:05 Uhr  ·  #10
Hi,
das mit den Wurzeln klappt ganz gut.
Die Brombeeren lassen sich mit ein wenig Mühe komplett rausziehen.
Die Brennessel stehen in 'Horsten' zusammen. Da hau ich mit dem Vierzahn rein und reiß das ganze Büschel mit nem dicken Wurzelballen raus.
Mehr Sorgen bereiten mir einzelne, wenn auch noch kleine Baumstümpfe von Weide und Ahorn.
Da es hier seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr geregnet hat, ist der Boden dementsprechend hart.
Aber Stück für Stück gedeit es (Fotos folgen).
Auf ein "paar" Unkräuter freu ich mich schon, da meine Piepmätze da ganz heiß drauf sind.

Gruß,
H.B.
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 28.10.2011 - 16:21 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von Loony Moon
@Swenja:
... Denn schließlich kenne ich nicht die Bodenbeschaffenheit in deinem Garten. Punktum.
Man könnte nämlich auch dazuschreiben, was man selbst als sanfte Methode bei Lehmboden in der Phase der Urbarmachung empfehlen würde...


Hast du heute morgen irgendwie Clown gefrühstückt? @Loony Moon. Es geht weder um meinen Garten, noch habe ich etwas von sanfter Methode geschrieben.

hallo @Passioflor,
ich freue mich auf Fotos (Piepmätze?...auch Foto gucken will). Weißt du denn schon, was du anbauen wirst? Vielleicht kann man dann etwas mehr auf die Frage der evtl. Bodenaufwertung eingehen, falls das bei Brache überhaupt nötig sein sollte.

Liebe Grüsse
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Re: Brachland Fruchtbar machen

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Gepostet: 28.10.2011 - 16:34 Uhr  ·  #12
Also ich hab da erst mal an Salate,Möhren,Kohlrabie, Tomaten und Paprika gedacht. Evt. noch Strauchbohnen und sonst erst mal viele Blumen.
Nur Kartoffel möchte ich keine anpflanzen.
Gruß,
H.B.
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