Boden ist die mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte oberste Schicht der
Erdkruste, die Pflanzen als Standort, Wasser- und Nährstoffquelle dient und die
Existenz der Lebewesen ermöglicht.
Ein gesunder Boden ist die beste Voraussetzung für gesunde Pflanzen. Diese
prägnante Aussage verleiht ihm eine hohe Wertschätzung und Bedeutung:
Doch was versteht man unter einem gesunden Boden? Ein alter, heute kaum mehr
gebräuchlicher Fachbegriff aus der Landwirtschaft gibt auch dem Freizeitgärtner
einen Hinweis.
Der Begriff “Bodengare” ist der Inbegriff für einen gesunden und fruchtbaren Boden.
Hierunter versteht man das Zusammenwirken aller mineralischen, physikalischen und
organischen Komponenten des Bodens sowie des Bodenlebens.
Dieses Zusammenspiel wird oft übersehen und das Hauptaugenmerk auf die
Düngung gelegt, denn die Düngung ist ein beliebtes Thema im Freizeitgarten. Viele
Gartenböden sind aber schon mit Nährstoffen - besonders Phosphor und Kalium –
überversorgt, wie zahlreiche Bodenuntersuchungen belegen. Überversorgte Böden
und überhöhte Düngegaben können den Anteil wertgebender Inhaltsstoffe der
Pflanze reduzieren und belasten die Umwelt. So werden beispielsweise bei zu hohen
Phosphorwerten die Nährstoffe Calcium, Eisen und Mangan im Boden festgelegt.
Besonders deutlich wird dies bei dem Nährstoff Phosphor. Der Bedarf der
Kulturpflanzen ist recht gering. Phosphor wird im Boden gut festgehalten und
unterliegt deshalb nicht der Auswaschung. Die Anteile an Phosphor in Volldüngern
sind meist viel zu hoch, so dass sich bei einem jahrelangen Gebrauch sehr hohe
Werte im Boden anhäufen. Unverzichtbar deshalb ist für einen Naturgarten die
Bereitung von garteneigenem Kompost. Auf diese Weise lässt sich ein nahezu
geschlossener Nährstoffkreislauf realisieren. Denn alle Pflanzenreste, die im Laufe
eines Jahres in Garten und Haushalt anfallen, verbleiben im Garten, werden
kompostiert und stehen den Pflanzen danach als Dünger wieder zur Verfügung.
Doch Kompost versorgt die Pflanzen nicht nur mit Nährstoffen, sondern verbessert die
biologische Aktivität und Bodenfruchtbarkeit nachhaltig. In einer Handvoll Kompost
leben mehr Organismen als es Menschen auf der Erde gibt – also mehr als sechs
Milliarden.
Die Natur zeigt den Weg
Leider sind oft Vorbehalte gegen Kompost zu hören: das ist schwierig, Kompost
„stinkt“ oder zieht Ungeziefer an. In Wirklichkeit ist es ganz einfach, denn die Natur
macht es schon seit Tausenden von Jahren vor. Beispiel Wald: Alle Blätter, die im
Herbst von den Bäumen fallen, sind spätestens im nächsten Frühjahr von den
Bodenlebewesen „verarbeitet“. Und wenn die Natur zum Vorbild genommen wird,
dann klappt das auch mit dem Kompost.
Es gibt ganz einfache Grundregeln, wie es mit dem Kompost immer klappt:
Ein einfaches Holzgerüst wird auf gewachsenen Boden aufgestellt. Das ist wichtig,
denn von hier kommen die Mikroorganismen und Regenwürmer.
Zuerst grobes Material (Äste, Wurzeln, Gemüsestrünke und ähnliches) unten
einfüllen.
Jetzt kommt das Wichtigste: Die verschiedenen Pflanzenreste (holzige und krautige)
und Küchenabfälle (kein Fleisch, kein Gekochtes) mischen und lagenweise
aufschichten (Sauerstoffzufuhr).
Auf jede Lage zwei Hände voll reifen Kompost oder Gartenerde verteilen, so wird der
Kompost mit Milliarden von kleinen Helfern (Mikroorganismen) geimpft, die sich dann
voller Freude an die Arbeit machen, in Trockenzeiten gießen (auch Mikroorganismen
haben Durst).
Kompost ist wichtig für den Naturkreislauf
Schon im nächsten Frühjahr haben die vielen kleinen Helfer die Pflanzenreste in
dunkelbraunen, erdig riechenden Kompost umgewandelt. Den kann man durch ein
großes Sieb geben, alles was noch nicht zersetzt ist, wird noch einmal in den neuen
Kompost gegeben. So wiederholt sich der Naturkreislauf von neuem.
Wer mit Kompost düngt, bringt alle für die Pflanze lebenswichtigen Nährstoffe aus.
Garteneigener Kompost ist also eine ausgewogene, langsam fließende und
bodenverbessernde Nährstoffquelle. Trotz aller Natürlichkeit sollte Kompost aufgrund
des hohen Nährstoffpotentials nicht unbegrenzt ausgebracht werden nach dem Motto:
„viel hilft viel“. Aus vielen Versuchen hat sich eine einmalige Gabe von drei Litern
Kompost pro Quadratmeter als sinnvoll herausgestellt, diese Menge wird von den
deutschen Gartenakademien empfohlen. Damit kann man den Nährstoffbedarf
sämtlicher Kulturen im Garten abdecken. Selbst die starkzehrenden Gemüsearten wie
Blumenkohl, Rosenkohl oder Tomaten kommen auf den humushaltigen Gartenböden
damit sehr gut aus. -hb-
[img]http://redaktion.green24.eu/Redaktion/ZeitungsArchiv/Ausgabe_2011_3/Biogarten/Kompost/hb_heikeKompost3%20(1).JPG|3264[/img]
[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 6[/size]
Erdkruste, die Pflanzen als Standort, Wasser- und Nährstoffquelle dient und die
Existenz der Lebewesen ermöglicht.
Ein gesunder Boden ist die beste Voraussetzung für gesunde Pflanzen. Diese
prägnante Aussage verleiht ihm eine hohe Wertschätzung und Bedeutung:
Doch was versteht man unter einem gesunden Boden? Ein alter, heute kaum mehr
gebräuchlicher Fachbegriff aus der Landwirtschaft gibt auch dem Freizeitgärtner
einen Hinweis.
Der Begriff “Bodengare” ist der Inbegriff für einen gesunden und fruchtbaren Boden.
Hierunter versteht man das Zusammenwirken aller mineralischen, physikalischen und
organischen Komponenten des Bodens sowie des Bodenlebens.
Dieses Zusammenspiel wird oft übersehen und das Hauptaugenmerk auf die
Düngung gelegt, denn die Düngung ist ein beliebtes Thema im Freizeitgarten. Viele
Gartenböden sind aber schon mit Nährstoffen - besonders Phosphor und Kalium –
überversorgt, wie zahlreiche Bodenuntersuchungen belegen. Überversorgte Böden
und überhöhte Düngegaben können den Anteil wertgebender Inhaltsstoffe der
Pflanze reduzieren und belasten die Umwelt. So werden beispielsweise bei zu hohen
Phosphorwerten die Nährstoffe Calcium, Eisen und Mangan im Boden festgelegt.
Besonders deutlich wird dies bei dem Nährstoff Phosphor. Der Bedarf der
Kulturpflanzen ist recht gering. Phosphor wird im Boden gut festgehalten und
unterliegt deshalb nicht der Auswaschung. Die Anteile an Phosphor in Volldüngern
sind meist viel zu hoch, so dass sich bei einem jahrelangen Gebrauch sehr hohe
Werte im Boden anhäufen. Unverzichtbar deshalb ist für einen Naturgarten die
Bereitung von garteneigenem Kompost. Auf diese Weise lässt sich ein nahezu
geschlossener Nährstoffkreislauf realisieren. Denn alle Pflanzenreste, die im Laufe
eines Jahres in Garten und Haushalt anfallen, verbleiben im Garten, werden
kompostiert und stehen den Pflanzen danach als Dünger wieder zur Verfügung.
Doch Kompost versorgt die Pflanzen nicht nur mit Nährstoffen, sondern verbessert die
biologische Aktivität und Bodenfruchtbarkeit nachhaltig. In einer Handvoll Kompost
leben mehr Organismen als es Menschen auf der Erde gibt – also mehr als sechs
Milliarden.
Die Natur zeigt den Weg
Leider sind oft Vorbehalte gegen Kompost zu hören: das ist schwierig, Kompost
„stinkt“ oder zieht Ungeziefer an. In Wirklichkeit ist es ganz einfach, denn die Natur
macht es schon seit Tausenden von Jahren vor. Beispiel Wald: Alle Blätter, die im
Herbst von den Bäumen fallen, sind spätestens im nächsten Frühjahr von den
Bodenlebewesen „verarbeitet“. Und wenn die Natur zum Vorbild genommen wird,
dann klappt das auch mit dem Kompost.
Es gibt ganz einfache Grundregeln, wie es mit dem Kompost immer klappt:
Ein einfaches Holzgerüst wird auf gewachsenen Boden aufgestellt. Das ist wichtig,
denn von hier kommen die Mikroorganismen und Regenwürmer.
Zuerst grobes Material (Äste, Wurzeln, Gemüsestrünke und ähnliches) unten
einfüllen.
Jetzt kommt das Wichtigste: Die verschiedenen Pflanzenreste (holzige und krautige)
und Küchenabfälle (kein Fleisch, kein Gekochtes) mischen und lagenweise
aufschichten (Sauerstoffzufuhr).
Auf jede Lage zwei Hände voll reifen Kompost oder Gartenerde verteilen, so wird der
Kompost mit Milliarden von kleinen Helfern (Mikroorganismen) geimpft, die sich dann
voller Freude an die Arbeit machen, in Trockenzeiten gießen (auch Mikroorganismen
haben Durst).
Kompost ist wichtig für den Naturkreislauf
Schon im nächsten Frühjahr haben die vielen kleinen Helfer die Pflanzenreste in
dunkelbraunen, erdig riechenden Kompost umgewandelt. Den kann man durch ein
großes Sieb geben, alles was noch nicht zersetzt ist, wird noch einmal in den neuen
Kompost gegeben. So wiederholt sich der Naturkreislauf von neuem.
Wer mit Kompost düngt, bringt alle für die Pflanze lebenswichtigen Nährstoffe aus.
Garteneigener Kompost ist also eine ausgewogene, langsam fließende und
bodenverbessernde Nährstoffquelle. Trotz aller Natürlichkeit sollte Kompost aufgrund
des hohen Nährstoffpotentials nicht unbegrenzt ausgebracht werden nach dem Motto:
„viel hilft viel“. Aus vielen Versuchen hat sich eine einmalige Gabe von drei Litern
Kompost pro Quadratmeter als sinnvoll herausgestellt, diese Menge wird von den
deutschen Gartenakademien empfohlen. Damit kann man den Nährstoffbedarf
sämtlicher Kulturen im Garten abdecken. Selbst die starkzehrenden Gemüsearten wie
Blumenkohl, Rosenkohl oder Tomaten kommen auf den humushaltigen Gartenböden
damit sehr gut aus. -hb-
[img]http://redaktion.green24.eu/Redaktion/ZeitungsArchiv/Ausgabe_2011_3/Biogarten/Kompost/hb_heikeKompost3%20(1).JPG|3264[/img]
[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 6[/size]