Mein Japanischer Ahorn stirbt

 
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 26.06.2011 - 10:08 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

Ich habe seit Jahren einen wunderschönen Japanischen Ahorn. Im dritten Jahr nun wiederholt sich jedoch das gleiche Trauerspiel: Anfang Juni fangen sich die Blattspitzen an orange zu verfärben, werden trocken und das ganze Blatt stirbt ab. Anfänglich sind nur einige Blätter betroffen, dann geht die "Seuche" auf den ganzen Baum über. Mehrere der befallenen Äste trocknen aus und sterben ebenfalls ab.

Ich hatte den Baum schon mehreren Gärtern gezeigt und folgendes ausprobiert: Umtopfen/neue Erde, Mittel gegen Pilzbefall, und gegen Milben. Nichts hat geholfen....

Ich habe im Internet über Verticillium-Welke gelesen und dass man befallene Äste abschneiden soll. Bei mir ist fast der ganze Baum befallen, und bevor ich einen Radikalschnitt versuche, frage ich lieber hier im Forum. Ich bin mittlerweile verzweifelt.

Vielen Dank für Eure Hilfe!!!
Markus
P1080131s.jpg
P1080131s.jpg (1.05 MB)
P1080131s.jpg
P1080133s.jpg
P1080133s.jpg (1.11 MB)
P1080133s.jpg
P1080132s.jpg
P1080132s.jpg (1.05 MB)
P1080132s.jpg
Obergärtner*in
Avatar
Herkunft: Gutach
Beiträge: 979
Dabei seit: 08 / 2010
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 26.06.2011 - 10:15 Uhr  ·  #2
Hallo Gast,

du hast es tatsächlich mit der Verticillium-Welke zu tun.
Sie tritt in den letzten Jahren leider verstärkt auf und ist meines Erachtens nicht wirklich bekämpfbar.
Das Bakterium sitzt in den Leitungsbahnen und verstopft diese, so daß Zweige/Äste komplett absterben.
Auch ein Rückschnitt hilft nicht wirklich.Der Baum treibt im Frühjahr wieder schön aus,
bekommt die Symptome aber im Sommer garantiert wieder, nur jedes Jahr wirds schlimmer.
Der rotblättrige Acer scheint dafür besonders empfänglich zu sein.
Hätte dir gerne etwas mehr Hoffnung gemacht,

Gruß Jürgi
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Peine
Beiträge: 7402
Dabei seit: 05 / 2011

Blüten: 881
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 26.06.2011 - 11:57 Uhr  ·  #3
Kann mich leider Jürgi nur anschließen. Auf diese Weise haben wir einen fast 4m hohen japanischen Ahorn verloren. Wir haben, wie du, auch versucht durch Herausschneiden die Pflanze zu retten, aber letzten Endes haben wir jedes Jahr mehr abschneiden müssen als nachwuchs. Als er dann nur noch ein Strempel war haben wir ihn schweren Herzens ganz unten abgeschnitten.
Pearl Of Green
Avatar
Herkunft: Bad Schwartau USDA 7b, 8 m ü. NN
Beiträge: 43441
Dabei seit: 06 / 2006

Blüten: 12572
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 26.06.2011 - 12:05 Uhr  ·  #4
hallo

irgendwo hab ich gelesen, das ein kompletter bodenaustausch helfen soll incl. wurzeln abwaschen, das auch ja kein krümel alter erde dran bleibt und dann topf mit essigwasser auswaschen und neu eintopfen

gefunden

http://de.wikipedia.org/wiki/Verticillium-Welke

das sollte bei kübelpflanzen doch gehen, oder
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Peine
Beiträge: 7402
Dabei seit: 05 / 2011

Blüten: 881
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 26.06.2011 - 13:58 Uhr  ·  #5
Hallo Rose23611,
muss mal klugscheissen.
Der Bodenaustausch hilft nicht mehr der befallenen Pflanze, da der Pilz längst in ihr drin ist, sondern nur noch den Folgepflanzungen
http://www.hamm-alain.de/resou…02_009.pdf
Pflanzendoktor*in
Avatar
Beiträge: 2989
Dabei seit: 12 / 2008
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 26.06.2011 - 17:29 Uhr  ·  #6
schade um deinen ahorn, wenn es stimmt was die anderen sagen. aber deine terasse ist n träumchen
Obergärtner*in
Avatar
Herkunft: lauffen
Beiträge: 2074
Dabei seit: 05 / 2006

Blüten: 250
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 26.06.2011 - 21:31 Uhr  ·  #7
das sehe ich nun mal ganz anders:

ich plädiere auf verbrennungen in welcher form auch immer.
die blätter des fächerahorn sind sehr empfindlich und es kann bei starker sonnenbestrahlung und etwas gießwasser auf den blättern sehr schnell zu einem solchen schadbild kommen.

eine kurzfistige trockenheit im kübel ergibt u.U. ähnliche erscheinungen.

an pilzbefall glaube ich nicht, da es sich ja nur um verdorrte blattspitzen handelt, nicht um ganze zweige.

mfg roland
Obergärtner*in
Avatar
Herkunft: Gutach
Beiträge: 979
Dabei seit: 08 / 2010
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 27.06.2011 - 00:47 Uhr  ·  #8
dnalor,

ich wünschte, du hättest recht, aber ich habe dieses Schadbild beruflich schon zu oft gesehen, um es nicht zu erkennen.
Spätestens in 4-6 Wochen sind ganze Äste trocken.
Wenn man sie dann abschneidet, kann man dann an der Schnittfläche eine braune "Kerbe" erkennen.
Der Pilz (ich schrieb vorhin fälschlicherweise Bakterium) ist dann schon tief in die Pflanze eingedrungen.

Gruß Jürgi
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 27.06.2011 - 08:46 Uhr  ·  #9
Hallo Leute

Danke für die schnelle Rückmeldung, auch wenn ich natürlich auf bessere Nachrichten gehofft habe

@Jürgi: Du hast leider leider Recht. Wenn es so abläuft wie im letzten Jahr sind in 4-6 Wochen tatsächlich die ersten Äste ganz vertrocknet.

Da muss ich mich wohl damit abfinden, dass mein Ahorn bald ganz eingeht

Danke nochmals für die Antworten!
Markus
Pflanzenprofessor*in
Avatar
Herkunft: Machdeburch
Beiträge: 6143
Dabei seit: 07 / 2009

Blüten: 30245
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 27.06.2011 - 09:00 Uhr  ·  #10
Moin,

was die Blätter angeht, gebe ich dnalor recht, das sind Verbrennungen und hat mit den absterbenden Zweigen nur indirekt zu tun. Indirekt deshalb, weil damit einer der Haupt-Stressfaktoren gezeigt wird, der die Verticillium-Welke erst gefördert hat, nämlich Hitze. Der Pilz ist in sehr vielen Pflanzen schon in den Leitungsbahnen vorhanden, so wie wir auch viele Krankheitserreger schon mit uns herumschleppen. Nur das bei den japanischen Ahornen bei Stress die Widerstandskraft sehr schnell gebrochen wird und sie deshalb auch so plötzlich reagieren. Es werden übrigens die Leitungsbahnen nicht nur verstopft, er produziert auch Stoffwechselprodukte, die den Baum vergiften.
Die beste Möglichkeit, den Pilz am Ausbruch zu hindern ist, die Pflanze artgerecht zu pflegen (Unterwuchs ostasiatischer Bergwälder mit kalten, schneereichen Wintern und warmen, regenreichen Sommern), das bedeutet ihr einen luftfeuchten, halbschattigen Platz mit gleichmäßiger mäßiger Bodenfeuchtigkeit zu bieten bei durchlässigem, leicht saurem und kühlem Substrat. Man macht ihr das Leben damit so angenehm wie möglich.
Die gezeigte Pflanze steht in voller Sonne in einem Terrakotta-Kübel der zu schnell austrocknet und sich dann auch noch erwärmt..... ein Paradies für die Welke.
Guestuser
 
Avatar
 
Betreff:

Re: Mein Japanischer Ahorn stirbt

 · 
Gepostet: 27.06.2011 - 13:37 Uhr  ·  #11
@Markus

Der Standort der Pflanze ist meiner Ansicht nach ungeeignet, da er, so wie es aussieht, windexponiert ist.
Die Sonne alleine macht einem Acer p. in der Regel nichts aus. Die Kombination Sonne + Wind bedeutet für das Laub Stress. Wenn die Pflanze darüber hinaus auch noch mineralische gedüngt wird, kommt es aufgrund der Versalzung durch Mineralstoffe oft zu diesem Schadbild.

Verticillium wird besonders durch kühle und feuchte Witterungsabschnitte sowie durch Standorte, die zu Staunässe neigen oder sich im Frühjahr schwer erwärmen, gefördert.

Der einzig untrügliche Beweis um festzustellen ob es sich um die gefürchtete Welke handelt ist folgender:

Schneide einfach einen oder zwei "befallene" Äste in der Mitte durch und sieh nach, ob Du dieses Schadbild entdecken kannst:

http://www.gartenfreunde.de/img/texte/7817.jpg
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0

Pflanzenkrankheiten & Schädlinge

Worum geht es hier?
Krankheit oder Schädling? Braune Blätter, kleine Tiere, was tun?
Neben den verbreiteten Schädlingen wie Blattläuse, Spinnmilben, Wollläuse, Schmierläuse, Schildläuse, Thripse, Weiße Fliege und Trauermücken gibt es auch häufige Pilzerkrankungen wie echten und falschen Mehltau, Rost und Schimmel, die zu Flecken und Schäden an der Pflanze führen. Neben den chemischen Mitteln wie Insektizide und Fungizide gibt es auch oft gute Hausmittel zu Bekämpfung der Krankheiten oder Schädlinge. Ein optimaler Standort bezüglich Licht und Boden, die richtige Erde oder ein neues Substrat sowie regelmäßiges Düngen können eine Pflanze stärken und unanfälliger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten machen.

Aus unserem Shop

Registrierte in diesem Topic

Aktuell kein registrierter in diesem Bereich

Die Statistik zeigt, wer in den letzten 5 Minuten online war. Erneuerung alle 90 Sekunden.