Die Natur als Kalender- der phänologische Kalender

 
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Die Natur als Kalender- der phänologische Kalender

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Gepostet: 16.05.2011 - 08:05 Uhr  ·  #1
So oft hört man die Frage, wann ein bestimmtes Gemüse denn nun genau gepflanzt oder gesät werden sollte, und genauso oft die Antwort, dass das von der Lage und dem Klima abhängig sei. In manchen Gegenden sind die Eisheiligen eine eherne Regel, in anderen werden sie nicht mehr beachtet. Die bewohnten Klimazonen in Deutschland liegen zwischen USDA 6a und 8a, wobei die höheren Werte die wärmeren Gebiete anzeigen. Diese Einteilung wurde von amerikanischen Wissenschaftlern entwickelt und orientiert sich nicht an der Durchschnitttemperatur, sondern an den tiefsten Temperaturen, die in einer Region erreicht werden.

Auf die Frage, wann man säen oder pflanzen kann, gibt es keine allgemein gültige Antwort.

Ein wenig Abhilfe kann der phänologische Kalender schaffen. Er orientiert sich an der Natur selbst und nicht an Daten oder Klimazonen. Wichtig ist es, die Natur gut zu beobachten, wenn man den phänologischen Gartenkalender nutzen möchte. Er kennzeichnet immer einen bestimmten Zeitpunkt in der jahreszeitlichen Entwicklung der Natur, wie der Beginn einer bestimmten Blüte, beispielsweise der Apfelblüte oder dem Entfalten der Blätter einer bestimmten Pflanzenart. Natürlich ist die Natur nicht unfehlbar, denn hin und wieder hört man, dass Spätfröste die Apfelblüte geschädigt haben und damit die Apfelernte schlechter als in anderen Jahren ausfällt. Dennoch ist die Natur sehr viel feinfühliger als der moderne Mensch, denn manche Pflanzen sind sogar in der Lage, zu zählen und beginnen erst bei Erreichen einer ausreichenden Anzahl an warmen Tagen zu blühen. Sie messen die Erwärmung des Bodens zuverlässiger als ein einfaches Thermometer. Damit geben sie uns eine bessere Prognose als jeder Wetterdienst, auch wenn sie nicht das Wetter vorhersagen können.

Die phänologischen Jahreszeiten

Der phänologische Kalender kommt nicht mit vier Jahreszeiten aus. Vielmehr verwendet er für den Frühling, Sommer und Herbst je drei und für den Winter eine Jahreszeit.
Der Frühling beginnt mit dem Vorfrühling, der von der Schneeglöckchenblüte beinahe wortwörtlich eingeläutet wird. Im Vorfrühling spielen auch Huflattich- und Forsythienblüte eine wichtige Rolle, die das Auslegen der ersten Saaten im Freiland bestimmen.
Die zweite Jahreszeit, der Erstfrühling wird von der Blattentfaltung und Blüte der Stachelbeere beherrscht. Den Vollfrühling kennzeichnen dann Apfel-, Kastanien- und Fliederblüte.
Der Sommer beginnt mit dem Frühsommer und der Gräser-, Holunder- und Robinienblüte.
Die Blüte der Sommerlinde und Kartoffel sowie die Johannisbeerenreife bestimmen den Beginn des Hochsommers, der mit der Reife von Frühapfel (Klarapfel) und den Beeren der Ebereschen vom Spätsommer abgelöst wird.
Der Herbst beginnt als Frühherbst mit der Reife der Holunderbeeren, geht in den Vollherbst über, wenn die Eicheln der Stieleiche ihre braune Farbe annehmen und verabschiedet sich in den Spätherbst, nachdem die Blätter der Stieleiche beginnen, sich braun zu verfärben.
Der Winter beginnt im phänologischen Kalender, sobald die letzten Apfelbäume ihre Blätter abgeworfen haben und endet mit dem Vorfrühling und der Schneeglöckchenblüte.

Weiterführende Informationen sind im Internet oder in der Literatur zu finden. Dort werden detailliert die Pflanzengruppen aufgeführt, die zur jeweiligen phänologischen Jahreszeit gepflanzt werden können. Gerade für ungeübte oder unsichere Gärtner gibt der phänologische Kalender wichtige Hinweise auf die richtigen Saat- und Pflanztermine und ist damit eine gute Hilfe im Nutzgarten. Weitere ausführliche Informationen zum phänologischen Kalender finden Sie auf der Internetseite forum/viewtopic.php?t=57988 -ab-



[size=117]Dies ist ein Artikel aus unserer Zeitschrift Pflanzen wunderschön. Von Mitgliedern für Pflanzenfreunde geschrieben.... Den kompletten Artikel mit Bildern findest Du in der Ausgabe 5[/size]
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