Benötige Hilfe bei 1,20 m hoher Stützmauer

 
Azubi
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Benötige Hilfe bei 1,20 m hoher Stützmauer

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Gepostet: 28.03.2011 - 12:08 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

ich lese zwar schon seit einiger Zeit immer mal hier im Forum, aber heute bin ich endlich dazu gekommen, mich anzumelden, denn ich hätte auch gleich schon ein Problem, auf das ich so direkt hier im Forum keine Lösung gefunden habe.

Jetzt wo es auf den Frühling zugeht, möchte ich doch so einiges im Garten schaffen. Unter anderem muss ich eine Stützmauer setzen, weil unser Grundstück eine Höhendifferenz von rund 1,20 m hat. An der Grundstücksgrenze steht eine Hecke aus Lebensbäumen oder ähnlichem. Direkt dahinter soll nun die Stützmauer entstehen. Sie wird also anschließend von der Hecke verdeckt und muss nicht schön aussehen. Die Mauer wird auf einer Länge von insgesamt rd. 25 Metern entstehen und zweimal um ca. 90° abknicken.

Als Varianten habe ich jetzt schon einiges (u.a. hier im Forum) gehört bzw. gesehen:

- Winkelsteine
- Pflanzringe / -steine
- Gabionen
- Natursteinmauer

Ich möchte gerne so wenig wie möglich in die Optik investieren, da man die Mauer nachher eh nicht sieht. Außerdem würde ich die Mauer gerne selber setzen, daher wäre eine einfache Variante wohl die Beste.

Ich persönlich tendiere momentan zu den Pflanzringen /-steinen oder den Gabionen, wobei ich mir bei den Pflanzringen wohl preislich günstiger stehe.

Gibt es vielleicht noch andere Möglichkeiten, die ich bisher übersehen habe? Ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

Liebe Grüße
Pflanzenprofessor*in
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Re: Benötige Hilfe bei 1,20 m hoher Stützmauer

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Gepostet: 28.03.2011 - 12:42 Uhr  ·  #2
Bei 1,20m spricht einiges dafür, eine Betonmauer setzen zu lassen- bzw. eben 1,20m hohe Winkelsteine mit Betonfundament. Vor allem, wenn man das Ganze hinterher ohnehin nicht sieht.

Daß Pflanzeringe ohne Stützmauer/Betonierung auf die Dauer vernünftig halten, bezweifle ich - eigentlich sagt man, daß da bei 2 Lagen übereinander Schluß ist.
Und die anderen Varianten müßten dann ja je Etage stark nach hinten versetzt werden, und wenn das auf drei Seiten stattfinden soll, verliert man sehr viel Fläche. Abgesehen davon, daß Natursteine vermutlich sehr teuer sind....
Azubi
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Re: Benötige Hilfe bei 1,20 m hoher Stützmauer

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Gepostet: 28.03.2011 - 13:32 Uhr  ·  #3
Danke erst einmal für die schnelle Antwort.

Ich hatte schon mal mit einem Garten-/Landschaftsbauer gesprochen. Der sagte mir, dass ich einen 60 cm breiten Streifen 20 cm tief ausheben soll und den dann mit 10 cm Schotter auffüllen und verdichten soll. Anschließend sollte ich 10 cm Beton auffüllen und die Steine - er riet mir zu Pflanzsteinen - 5 cm in dieses Betonbett setzen. Ich hätte dann noch zur besseren Stabilität jede 5. oder 6. Reihe von oben ebenfalls mit Beton ausgegossen. Das würde ich mir soweit auch noch selbst zutrauen. Dachte nur, dass es vielleicht noch eine einfachere bzw. günstigere Lösung gibt.

Die Gabionen z.B. - so habe ich gelesen - brauchen noch nicht mal ein Betonfundament. Und Schotter hätte ich noch reichlich über, um sie zumindest zur Hälfte befüllen zu können. Allerdings kosten ja alleine die Gabionen ohne Füllung schon mehr als wie die Pflanzringe inkl. Beton.
Obergärtner*in
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Re: Benötige Hilfe bei 1,20 m hoher Stützmauer

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Gepostet: 28.03.2011 - 17:40 Uhr  ·  #4
Hallo.

Ich persönlich würde eine solche Arbeit ja jemanden machen lassen, der sich mit so was auskennt. Sonst machst Du Dir jetzt nen Haufen Arbeit und zahlst dann jemanden, der es richtig macht, wenn Dir die Mauer nach den ersten Wintern davonwandert.
Ich meine das lohnt sich!
Pflanzenprofessor*in
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Re: Benötige Hilfe bei 1,20 m hoher Stützmauer

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Gepostet: 28.03.2011 - 19:30 Uhr  ·  #5
Ich gehe auch davon aus, daß das bei Gabionen und großen Natursteinquadern ohne Betonfundament geht (wenn der Untergrund einigermaßen fest und verdichtet ist), da die ja mordsschwer sind und stark versetzt nach hinten in den Hang gelegt werden. Wenn man z. B. an Gabionen mit 60 cm Höhe käme, wäre man ohnehin auf der sicheren Seite, weil man dann für die 1,20 nur 2 Reihen bräuchte, und da nicht ganz so viel schief gehen kann.

Aber bei den Pflanzsteinen denke ich, daß ein Fundament nicht reicht, da die Steinreihen ja nicht miteinander zu verbinden sind. Falls die Erde trotzdem irgendwann in Bewegung geraten sollte, schiebt sie die hohlen Steine einfach wie Treibgut vor sich her, wenn sich dahinter keine Mauer befindet.

Ich sehe eben bei den Winkelsteinen den Vorteil, daß Du minimalen Flächenverlust auf dem Grundstück hast. Da Du aber die Winkelsteine niemals allein wirst setzen können - bei dem Gewicht braucht man einen kleinen Kran, etc., kannst Du das Fundament gleich mitmachen lassen. Dann hast Du nicht die "Verantwortung", wenn es nicht hält.

Die einzige Methode, die Du selbst machen könntest, wäre das mit den Gabionen, wenn Dir jemand die Steine auf das Grundstück liefern kann. Und selbst da hast Du dann wahrscheinlich noch mehrere Wochen Arbeit vor Dir, bis das fertig ist. Und das Ganze wird alles andere als billig.
Azubi
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Re: Benötige Hilfe bei 1,20 m hoher Stützmauer

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Gepostet: 21.04.2011 - 09:06 Uhr  ·  #6
Hallo zusammen,

nach einigem hin und her, haben wir uns nun für eine Stützmauer aus Pflanzringen (rund – L/B/H 50x40x30 cm) entschieden. Jetzt hätte ich allerdings noch Fragen zum Fundament und zu einer eventuellen Drainage.

Kurze Info zum Baugrund: Laut Bodengutachten haben wir einen weichen bis steifen, stark feinsandigen, schwach tonigen bis tonigen Schluff (Lößlehm). Zur Wasserhaltung werden folgende Angaben gemacht: Bei der vorgefundenen Untergrund- und Grundwassersituation ist eine offene Wasserhaltung ausreichend. Des Weiteren wird angegeben, dass auf dem dichten, bindigen Untergrund Staunässebildungen möglich sind.

Erst einmal zum Fundament: Ich habe mir jetzt schon einige Beiträge und viele Anleitungen von Baumärkten oder Firmen durchgelesen und jeder macht andere Angaben. Manche geben an, dass bei kleinen Mauern ein 30 cm-Fundament aus 20 cm Schotter und 10 cm Beton und bei großen Mauern ein frostfreies 80 cm-Fundament aus 60 cm Schotter und 20 cm Beton ausreichen. Es wird jedoch nicht angegeben, ab welcher Höhe die Mauer als klein oder groß anzusehen ist. Andere schreiben, dass bei Mauern bis 1 m ein 20 cm dickes Schotterfundament ausreicht. Ab 1 m sollte das Fundament dann aus 20 cm Schotter und 10 cm Beton bestehen. Ein Gartenlandschaftsbauer empfahl mir ein 20 cm tiefes Fundament bestehend aus 10 cm Schotter und 10 cm Beton. Das empfinde ich allerdings als etwas zu wenig, oder? Ich würde jetzt ein 40 cm tiefes Fundament machen, welches aus 25 cm Schotter und 15 cm Beton besteht. Reicht das aus, auch mit Blick auf das Bodengutachten?

Nun zur Drainage: Hier streiten sich ebenfalls die Gemüter. Einige schreiben, dass bei Stützmauern generell eine Drainage gelegt werden muss, andere schreiben, dass es totaler Schwachsinn sei, da die Pflanzringe wasserdurchlässig sind und sich somit keine Staunässe bilden kann. Ich persönlich denke auch eher, dass ich keine Drainage benötige, da zwischen den Ringen ja auch immer noch 5 mm Luft bleiben soll. Da kann das Wasser doch auch ablaufen, oder sehe ich das falsch?

Ich hoffe, ihr könnt mir auf den letzten Metern noch helfen.

Viele Grüße
Azubi
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Re: Benötige Hilfe bei 1,20 m hoher Stützmauer

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Gepostet: 29.04.2011 - 21:37 Uhr  ·  #7
Hi,

eine offene Wasserhaltung sagt nur aus, dass das in die Baugrube sickernde oder durch Niederschlag entstehende Wasser per Schmutzwasserpumpe entfernt, bzw durch einen offenen Kanal abgeführt wird.

Angaben, wie mächtig die Schluffschicht ist, was unterhalb der Schicht kommt und wo das Grundwasser liegt wären hilfreich bei der Beantwortung deiner Drainagefrage.

Im allgemeinen kann man aber sagen, das der sichere frostfreie Bereich in einer Tiefe von 0,70 m bis 1,20 m unter Geländeoberkannte liegt. Was unbedingt notwendig ist bei dem Untergrund ist eine kapillarbrechende Schicht aus, Splitt, RC-Material oder einem Sand/Kies-Gemisch. Ich würde sagen mindestens 20cm, hierbei Frostschutzklasse 1 beachten. Die gesamte Schicht in ein Geotextil, Geofließ einschlagen, damit sich die kapillaren nicht mit der Zeit zusetzen.

Ton mehr als Schluff hat die Eigenschaft in Verbindung mit Wasser aufzuweichen und zu quellen. Bei dynamischer Beanspruchung verlieren sie ihre Konsistenz, die Porenräume vergrößern sich, Lagern mehr Wasser ein und die Dichte des Bodens ist dahin. Wird nun eine seitlich wirkende Kraft angesetzt (drückendes Erdgefälle) verschiebst du mit der Zeit deine komplette Wand.

Stell dir einfach vor, du liegst auf einem Stück warmer Butter, jemand will dich runterschubsen und du versuchst dich festzuhalten.

Drainage also unbedingt. Einfach das Drainagerohr mit in die Frostschutzschicht integrieren. Frostschutzschicht etwa 10cm breiter als Betonfundament mit einem leichten Gefälle dahin wohin es abfließen soll.

Nicht umsonst verdienen viele Menschen mit so welchen Arbeiten ihr Geld, die würde ich soetwas machen lassen.
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