Dahlia - Dahlien Vielfalt an Formen und Farben

 
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Dahlia - Dahlien Vielfalt an Formen und Farben

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Gepostet: 09.10.2010 - 15:43 Uhr  ·  #1
Dahlien - Eine Wunderwelt an Blüten

Ordnung: Asterales / Asternartige
Familie: Asteraceae / Korbblütler
Gattung: Dahlia / Dahlie
Herkunft: Mittelamerika

Geschichtliches:
1791 bekam Madrid die ersten Samen der heute als Dahlien bekannten Pflanzen vom Botanischen Garten Mexiko-Stadt. Die Samen wurden vom spanischen Botaniker, damals Mitarbeiter und später Direktor des Botanischen Gartens Madrid (Real Jardín Botánico de Madrid ), Antonio José Cavanilles ( botanisches Autorenkürzel: CAV. ) versorgt. Noch im selben Jahr blühte die Pflanze und wurde von ihm erstmals beschrieben. Er gab ihr den Namen „ Dahlia pinnata" ( Großfiedrige Dahlie )
Den Namen Dahlia wählte er zu ehren des schwedischen Botanikers Andreas Dahl.
1798 beschrieb er eine weitere ähnliche Pflanze. Diese nannte er „Dahlia coccinea" ( Scharlach-Dahlie )

Alle heutigen Kulturformen entstammen Kreuzungen aus diesen beiden Arten. Mittlerweile gibt es tausende von Sorten. Diese werden heute in 10 Gruppen klassifiziert.
1. Einfache Dahlien
2. Anemonenblütige Dahlien
3. Halskrausdahlien
4. Seerosendahlien
5. Schmuckdahlien
6. Balldahlien
7. Pompondahlien
8. Kaktusdahlien
9. Semikaktusdahlien
10. Hirschgeweihdahlien

Tips zur Pflege:
In der Kultur im Garten oder im Kübel werden alle Sorten gleich behandelt.

Standort:
Dahlien sind Sonnenanbeter. Der Standort sollte möglichst immer vollsonnig sein.

Boden:
Jede normale, gut wasserdurchläßige Gartenerde ist geeignet.
Tip: Den Boden im Freiland bereits im Herbst tiefgründig lockern. (auf Wunsch Stallmist mit einbringen). Im Frühjahr, kurz vor der Pflanzung, gekörnten Volldünger streuen dann den (möglichst trockenen) Boden nochmal tief lockern und mit geeignetem Werkzeug bearbeiten. Die Erde sollte tiefgründig locker und feinkrümmelig sein.

Pflanzung:
Die Knollen sollen Mitte bis Ende April ( Klima- und Witterungsabhängig ) ausgelegt werden. Das Pflanzloch sollte im Durchmesser etwa 1/3 größer sein als die Knollen. Dann die Knollen in ihrer natürlichen Lage einlegen und etwa eine Handbreit mit Erde bedecken. Bei schweren Böden empiehlt sich die Beigabe von Kompost.
Tip: Stützstäbe für höhere Pflanzen bereits vor der Pflanzung anbringen. Vorteil dabei: Die Pflanzstelle ist markiert und es werden keine Knollen durch später eingebrachte Stäbe verletzt..
Als Pflanzabstand sollte für hohe Sorten 80-100 cm, für mittelhohe Sorten 60-70 cm und für niedrige Sorten 30-40cm eingehalten werden.

Gießen:
Gegossen wird erst nach dem erscheinen der ersten Triebspitzen. Dann sollte die Erde immer leicht feucht gehalten werden. Zuviel Nässe schadet genauso wie Trockenheit.

Pflege:
Mittelhohe und hohe Sorten sollte einen Stütze bekommen, sonst konnen sie durch Wind oder ihr eigenes Gewicht abbrechen. Dabei darauf achten das die Triebe locker bleiben und sich nicht gegenseitig erdrücken. Im Handel gibt es verschiedene geiegnete Stützsysteme (Anbringen der Stützen:siehe oben). Bei Trockenheit immer mal wieder den Boden lockern und reichlich gießen, dabei aber Staunässe vermeiden.
Tip: Nachdem die Spitzen den Boden durchbrochen haben alle dünnen und schwachen Triebe entfernen.
Abgeblühte Blüten und Samenansätze sollten entfernt werden um die Blühwilligkeit zu erhalten.
(Sollte jemand Dahlien als Schnittblumen verwenden bitte darauf achten das nur wenig Wasser in der Vase ist. Die unteren Blätter und die Seitenknospen sollten entfernt werden)

Dünger:
Etwa 3 Wochen nach Austrieb sollte die erste Düngung erfolgen. Geeignet ist jeder handelsübliche granulierte mineralische oder organische Volldünger. Etwa eine gehäuften Eßlöffel um die Pflanze auf der Erde verteilen und leicht einarbeiten. Anschließend gut wässern.
Tip: Jungpflanzen sollten keinen Stickstoff erhalten.

Überwintern:
Wenn die ersten Fröste die überirrdischen Pflanzenteile zerstört haben sollten die Knollen noch etwa eine Woche zum „nachreifen" in der Erde bleiben. Erst danach werden die Knollen vorsichtig aus der Erde genommen.
Vor dem überwintern sollten die Knollen von der Erde befreit ( auf keinen Fall abwaschen ) und die restlichen Stängel auf etwa 5 cm zurückgeschnitten werden. Zum Einlagen eignet sich ein (Keller)Raum mit durchschnittlicher Feuchte und einer durchschnittlichen Temperatur von 5-7°C.
Tip: Bei zu viel Feuchte die Knollen in Sägespäne legen (kein Sägemehl, das klumpt und hindert die Knollen am atmen)
Bei zu trockener Luft kann gelegentliches einsprühen, einpacken in Folie mit Luftlöchern oder einwickeln in Zeitungspapier abhilfe schaffen. Das sollte aber genauestens beobachtet werden.

Krankheiten:
Bei ungünstigen Bedingungen können Grauschimmel, Blattflecken-, Welke- und Viruskranheiten auftreten. Viruserkrankte Pflanzen sollten sofort entfernt und über den Hausmüll entsorgt oder verbrannt werden.

Schädlinge:
Die jungen Triebe sind eine Leibspeise der Schnecken.
Tip: Abends einen Blumentopf über die Triebe stülpen.
Später können die Pflanzen von Blattläusen, Blattwanzen, Blasenfüßen. Spinnmilben, Zikaden und Thripsen heimgesucht werden. Bei leichtem bis mittlerem Befall sind die „biologischen Helfer" wie Marienkäfer, Schwebfliege, Florfliege und deren Larven zu empfehlen. Bei schwerem Befall bietet der Handel ökologisch vertretbare Bekämpfungsmittel.

Vermehrung:
Aussaat: Im zeitigen Frühjahr (ab Februar) 2-3 Samen auf Aussaaterde in einen 10cm Topf legen, nur leicht mit Erde bedecken. Die Samen keimen bei einer Temperatur von ca. 18°C.
Teilung: Im Frühjahr, vor dem pflanzen, die Knollen mit einem scharfen Messer teilen. Jedes Teilstück sollte mindestens ein sichtbares Auge und einen alten Treibstengel haben. Die Teilstücke können zum Antreiben in Töpfe mit Einheitserde gesetzt oder, wenn es das Klima und das Wetter zuläßt, direkt ausgepflanzt werden.
Stecklinge: Um gute Stecklinge zu erhalten werden die Knollen Anfang / Mitte Februar in einem Topf vorgetrieben. Sobald die Triebe etwa 10 cm sind werden sie tief (auf Schild) abgeschnitten. Dann die unteren Blätter entfernen und in eine lockere nährstoffarme Erdmischung (z.B. Kokohum und feiner Kies 1:1) setzen. Unter gespannter Luft leicht feucht halten. Bei etwa 18-20°C wurzeln die Stecklinge in 2-3 Wochen.

Nützliche Links:
Deutsche Dahlien-, Fuchsien,- und Gladiolen-Gesellschaft e.V.
www.ddfgg.de

Hilfreich bei der Dahlienbestimmung:
www.dahlie.net

Für Romantiker - Dahliengedichte
www.dahliengarten-hamburg.de/Alles/dicht.html


Und am Ende sollte nicht unerwähnt bleiben::
Dahlienblüten sind Eßbar.

Rezepte gibt es hier:
www.crocoll.net/Dahlien/infos/rezepte.php5
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