Günstige Frühjahrsbepflanzung im Herbst

 
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Günstige Frühjahrsbepflanzung im Herbst

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Gepostet: 28.09.2010 - 07:35 Uhr  ·  #1
Geben Sie sich einen Ruck:
Auf die Spaten, fertig, los!


Mehr denn je und mit stetig wachsender Begeisterung werden Spaten in die Erde getrieben und Pflanzen im Boden versenkt. Schrebergärten sind begehrt wie nie, Gartenbücher boomen und Zeitschriften über das idyllische Landleben verblüffen mit ihrer Auflagenstärke. In den Medien erfahren wir von Gartentypen und Bewirtschaftungsmodellen mit so interessanten Bezeichnungen wie Nachbarschaftgärten, Kiez- und Quartiersgärten, interkulturelle Gärten, Cityfarming, Guerilla gärtnern, urbane Landwirtschaft usw.

Der Herbst ist genau die Zeit, sich einen Ruck zu geben und um den Frühling zu kümmern. Jetzt gibt es eine riesige Auswahl an Blumenzwiebeln und Knollen zu kaufen oder zu bestellen. Die tollen Knollen sind nämlich ganz unproblematisch und einfach unter die Erde zu bringen und garantieren farbenprächtige Blüherfolge im bevorstehenden Frühjahr. Es gibt sechs starke Argumente, sich im magischen Blumenzwiebelreich einmal umzuschauen und die unscheinbar aussehenden Schätze zunächst einmal zu heben, um sie dann zu vergraben.

1. Blumenzwiebeln sorgen für Schönheit auch auf kleinstem Raum.
2. Blumenzwiebeln sind günstige, winterharte Dauerpflanzen.
3. Blumenzwiebeln sind nicht raumgreifend und immer irgendwo unterzubringen, ohne Pflanzennachbarn zu bedrängen.
4. In Blüte strahlen und leuchten Zwiebelblumen mit graziler Anmut.
5. Blumenzwiebeln sind aufgrund ihres Trockenzustands gut zu transportieren und leicht zu händeln.
6. Durch die unterschiedlichen Blütezeiten lässt sich das Frühjahr richtig lange ausdehnen.

Das Blumenzwiebel-Halbjahr

Je nach Wetterlage und Wohnort beginnt das Blumenzwiebel-Halbjahr Ende Januar bis Ende Februar mit Schneeglöckchen, Winterlingen und den ersten Krokussen. Die zarten Schneeglöckchen sind sehr vermehrungswillig.

„Schau, wie hübsch das blüht! ", heißt es dann im März, wenn zierliche Iris reticulata ihre violetten Blüten entfalten. Die kleine Iris wird zur Blütezeit etwa 10 cm hoch. Die winterharte Pflanze überdauert in einer kleinen Zwiebel, die sich vegetativ über Brutzwiebeln vermehrt. An sonnig warmen Standorten auf durchlässigen Böden bilden sich bald leuchtend blau-violette "Nester". März und April sind auch die Monate, in denen uns die Blütensternchen von Frühlingsanemonen (Anemone blanda) in Entzücken versetzen. Diese zierlichen Frühblüher sollte man an den lichten Gehölzrand, entlang von Hecken und Gebüschen oder unter Laubgehölzen pflanzen.

Frühlingsgefühle wecken vor allem Narzissen, die es in vielen Sorten gibt: von klein bis groß, von wild bis raffiniert, von einfach bis gefüllt blühend, von einfarbig bis mehrfarbig. In Gelb, Weiß oder Crème leuchten sie meist gemeinsam mit dem ersten zarten Austrieb der Bäume und Gehölze.

Zu den kleinen Schönheiten, die je nach Art und Sorte im April und Mai zur Blüte kommen, gehören Traubenhyazinthen. Sie stellen keine besonderen Ansprüche an ihren Standort und gedeihen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. In Gruppen gepflanzt, kommen sie optimal zur Geltung.

Ab April entfachen dann die Tulpen ein Farbfeuerwerk. Es gibt Riesen unter ihnen, die bis zu 70 cm hoch werden können, aber auch winzige Zwerge wie die nur etwa 15 cm hohe Tulipa turkestanica. Sie hat sternförmige weiße Blüten mit einer gelben Mitte und eignet sich besonders für die Bepflanzung von Gefäßen und Kübeln.

Im Mai und Juni dann bezaubert Zierlauch, botanisch Allium, den Betrachter. Die Farbpalette reicht von Weiß bis Rosa und von Violett bis Blau. Es gibt zierliche und romantische Zierlauchsorten ebenso wie imposante Vertreter. In diesem Jahr wurde der Zierlauch ´Globemaster´ zur „Blumenzwiebel des Jahres 2010" gewählt. Sehr große kugelrunde Blütenbälle krönen die etwa 80 Zentimeter langen kräftigen Stängel. Ungefähr mit der Rosenblüte endet dann die Blütezeit der Zwiebelblumen, die im Herbst gepflanzt werden müssen. Danach versprühen andere Zwiebelblüher wie Dahlien, Gladiolen, Calla und Lilien ihren Charme. Die müssen allerdings erst im Frühling unter die Erde, aber das ist der Stoff für eine Fortsetzungsgeschichte. Jetzt im Herbst heißt es erst mal: Auf die Spaten, fertig, los!

IZB
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Hier geben sich die Tulpen ´David Teniers´ und ´Willem van Oranje´ hinter blauen Traubenhyazintehn die Ehre.
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Damit im Frühling ein so zauberhafter Teppich aus Anemonen ´Blue Shades´und weißen Traubenhyazinthen entsteht, müssen die Zwiebel im Herbst unter die Erde.
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Zierlauch, eine Verwandte von Zwiebel und Knoblauch, beeindruckt mit imposanten Blütenbällen.
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Ab April entfachen die Tulpen ein Farbfeuerwerk.
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