Hallo,
unser Grundstück grenzt an ein Feld, dazwischen wurde noch ein Wassergraben gezogen, der aber nicht gepflegt wird und jetzt schon im 3. Jahr zugewuchert ist. Wir versuchen die Wildpflanzen halbwegs im Griff mit Abmähen zu halten, mehr ist aber wohl nicht möglich durch den Graben. Gegen den unkontrollierten Abgang von unserer guten Gartenerde haben wir eine kleine Bruchsteinmauer anlegen lassen. Trotzdem müssen wir irgendwas in die Lücken pflanzen, weil dort die Erde abhaut. Ich habe es dieses Jahr mit Thymian, Lavendel und Spindelstrauch versucht und zumindestens dem Thymian und dem Spindelstrauch geht es gut, trotz unzähliger Wühlmauslöcher. Lavendel wird anscheinend angeknabbert oder kommt mit der Unterhöhlung durch die Mäuse nicht klar, die Pflanzen waren allerdings auch sehr klein. Noch zupfe ich fleissig Unkraut unter den Pflanzen, aber das ist natürlich auf Dauer fast unmöglich. Ansonsten geht der Rasen bis an die Steine ran.
Was könnte ich dort dauerhaft pflanzen, was mit den Wühlmäusen und dem Unkraut klarkommt? Es ist der Südwesthang und im Moment ist es dort wüstenähnlich trocken trotz Wässern. Liegt wohl auch am Wind, der hier stark weht.
Ich habe schon an Katzenminze, Wolfsmilch und noch mehr Feldthymian gedacht. Oder gibt es noch andere Möglichkeiten? LG Frau Zausel

Hallo Roadrunner,
einige dieser Pflanzen habe ich in der Mauer zur Strasse hin. Dort machen sie sich auch gut, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie einfach nicht schnell genug wachsen, um dem Unkraut vom Feld Einhalt zu gebieten. Zumindestens in der Mauer wachsen sie recht langsam, wenn auch wunderschön und unkompliziert. Und sie würden auch ein wenig im höheren Gewächs untergehen. Hier mal einen Link zu einem Foto: http://4.bp.blogspot.com/_MX-ztmJDxKA/S ... 0509_6.jpg LG Frau Zausel

Hallo Frau Zausel,
wenn ich das auf dem Foto richtig sehe, fällt der Graben von Ihrme Grundstück nur 3-4 Stufen tief ab?
Ich denke mal, dass die Gräser, die im Graben wachsen teilweise auch aus der ausläufertreibenden Quecke bestehen und gegen die haben niedrige Pflanzen wie Cotoneaster und Potentilla auf Dauer auch wenig Chancen - oder man zupft ständig.

Ich würde eine grundsätzlichere Lösung vorschlagen:
Bruchsteinmauer nochmal abtragen und entlang Ihres Grundstücks eine Reihe aus Gabionen, Drahtgitterkörben, die mit Steinen befüllt werden, aufstellen - da können Sie dann auch die Bruchsteine der jetzigen Reihe wiederverwenden.
Das hält Ihre Gartenerde zurück und verhindert das einwuchern von Wildgräsern in Ihren Rasen.
Gegen die Wühlmäuse wird es allerdings auch wenig helfen
Wenn sie Reihe um eine zweite erhöhen, über das Niveau Ihres Grundstücks hinaus hätten Sie sogar noch eine kleine Sitzmauer und man würde den Graben nicht so sehen.

Wenn Ihnen das zu aufwändig ist, würde ich den gesamten Hang entlang des Wassergrabens von Gräsern und Unkräutern befreien und sehr robuste Ziergräser und Wildstauden anpflanzen, also eher höhere Pflanzen - wenn Sie nur die Ritzen zwischen den Steinen bepflanzen, werden diese Pflänzchen immer wieder von der starken, hochwachsenden Konkurrenz auf der Südseite in Bedrängnis gebracht.

Oder Sie mähen den Graben regelmäßig mit einem Rasentrimmer, dadurch bleiben die Gräser niedrig und wachsen mehr in die Breite und halten dann auch den Boden fest.

Beste Grüße,

der Gartenplaner

Nachtrag:
Der Graben stört uns so nicht weiter, dafür brauchen wir keinen Sichtschutz. Im Gegenteil, wir lieben diesen Weitblick über die Felder, deswegen möchten wir da auch keine hohen Büsche hinpflanzen. Also Optisch ist das jetzt kein Problem. Und nächstes Jahr wird wahrscheinlich wieder Raps im Feld angebaut, dann wird das dort wunderschön aussehen. Über den Graben schaut man ja weg.

Wenn du ein Mulchvlies (aber ein hochwertiges Gewebevlies) auf den ganzen Hang legst und es gut mit Bodenankern befestigst, kannst du dort in Löcher hinein die genannten Sträucher pflanzen, ohne Probleme mit Unkraut zu bekommen. Auch wenn Cotoneaster und Potentilla dem Gartenplaner nicht gefallen, sind sie robust und machen bald keine grosse Arbeit mehr. Sie decken auch irgendwann das gesamte Vlies ab, so dann du das eher unschöne Gewebe bald nicht mehr sehen musst.

Willst du dort natürlich lieber ein Schmuckstück von einem Beet haben, kannst du das Mulchvlies auch mit anderen Pflanzen bepflanzen. Aber achte dann darauf, das sie hitze- und trockenverträglich sind.

@ Roadrunner
An das Vlies habe ich auch schon gedacht, aber das ist bestimmt nicht ganz billig, oder? Da muss ich nochmal in mich gehen. Und man kann die Gräser vom Gartenplaner ja mit anderen Pflanzen kombinieren. Was da hinten später mal genau hinkommen soll, wissen wir nicht so genau. Im Moment brauch das Töchterchen noch viel Platz zum Spielen, aber irgendwann wollen wir sehr viel weniger Rasenfläche, dann wird das dort bestimmt nochmal umgestaltet. Eins nach dem anderen. Ich danke auch dir für die Tipps! LG Frau Zausel

Hallo Frau Zausel,

wenn Sie die Gräser als Topfware kaufen, können Sie eigentlich immer pflanzen - regelmäßiges Giessen bis zum September vorausgesetzt
Da braucht man bei einer Frühjahrspflanzung nicht so aufmerksam zu sein, dann sind die Gräser schon angewachsen, wenn der Sommer kommt - und die genannten mögen es ja lieber trocken.

Das mit dem Vlies kenne ich nur in Kombination mit einer Rindenmulch- oder Schotterabdeckung.
Die meisten Vliese sind noch so lichtdurchlässig ohne weitere Abdeckung, dass darunter das Unkraut weiterwachsen kann - sehe ich jedesmal, wenn ich in meinem Garten dort, wo ich eine weitere Eibenhecke im Herbst oder nächstes Jahr pflanzen will schonmal Unkrautvlies auf dem Boden ausbringe ohne weitere Abdeckung, das wird immer noch kräftig angehoben und ausgedellt.

Vielleicht wäre es aber noch eine Idee, so ein Vlies über den kleinen Hang zum Wassergraben zu ziehen und eine recht dicke Schicht Schotter, also scharfkantige Steinchen, keine runden Kiesel, draufzupacken - würde das Unkrautproblem beenden und thematisch zu den Gräsern und der Bruchsteinmauer passen - am besten wäre natürlich Schotter von dem Gestein, aus dem die Bruchsteine sind
Man kann problemlos Löcher in das Vlies schneiden dort, wo man was pflanzen will und es sieht immer sauber aus.
Dann hätten Sie die Problemecke in ein kleines Schotterbeet verwandelt.

Beste Grüße,

der Gartenplaner

Ich habe heute nochmal mit meinem Mann gesprochen und er meinte auch, dass der Hang zum Graben nicht mehr zu unserem Grundstück gehört. Somit fallen Vlies und Pflanzen weg, denn es kann gut sein, dass die Stadt doch mal auf die Idee kommt den Graben wieder frei zu baggern und dann baggern die uns alles weg. Wir werden uns also auf alles was oberhalb unserer Bruchsteine ist und zwischendurch die Wildpflanzen im Graben abmähen.
Aber die Idee mit dem Vlies werden wir vielleicht für eine andere Ecke nutzen, die wir nächstes Jahr neu gestalten werden. Da soll nämlich auch eine kleine Kiesfläche hin und evtl. ein kleiner Kiesweg zum Gemüsebeet. LG Frau Zausel